Mit „Alles steht Kopf 2“ hat Disney pünktlich zur CineEurope ein im Markt dringend benötigtes Ausrufezeichen gesetzt. Noch dicker, als man erwartet hatte. Dass es 2024 nicht das letzte gewesen sein wird, unterstrich das Studio mit seiner Präsentation in Barcelona.
What a difference a movie makes… Natürlich hat „Alles steht Kopf 2“ (wie an dieser Stelle schon ein oder zwei Mal erwähnt) das laufende Kinojahr jetzt nicht im Handstreich seiner Herausforderungen entledigt. Aber dass man das Signal, das von diesem Start ausging, gar nicht genug hervorheben kann, machten nicht nur diverse Gespräche in Barcelona klar – sondern vor allem auch das Lob, das andere Studios auf der Bühne des CCIB in Richtung des Mitbewerbers schickten. Völlig zurecht. Von positiven Impulsen und den entsprechenden Schlagzeilen können am Ende schließlich alle profitieren.
Nach rund einer Woche in den Kinos hat der Film in den USA fast 206 Mio. Dollar und weltweit rund 380 Mio. Dollar eingespielt – obwohl er, wie Tony Chambers zu Beginn der Disney-Präsentation betonte, erst in rund 60 Prozent der internationalen Märkte angelaufen ist. Unter anderem haben Frankreich, Italien, Spanien, China und Japan noch keine Zahlen beigetragen. Toller Erfolg, toller Film. Letzteres sagte ich schon nach der CinemaCon…
Der nächste ganz, ganz große Hoffnungsträger kommt im Juli – und wenn Sie unseren Dienst aufmerksam verfolgen, wissen Sie vielleicht, dass ich ein wenig voreingenommen bin, was „Deadpool & Wolverine“ anbelangt. Denn rein persönlich freue ich mich nur auf einen anderen Start dieses Jahres (mittlerweile) in gleichem Maße (mein gestriges CineEurope-Tagebuch mag hinsichtlich des Titels am Ende womöglich einen „subtilen“ Hinweis geben…). Zwar war „Deadpool & Wolverine“ einer der wenigen Filme, bei denen in Barcelona praktisch exakt das gezeigt wurde, was auch in Las Vegas zu sehen war, aber angesichts von knapp zehn Minuten an Ausschnitten kann man kaum meckern. Gleiches galt für „Captain America: Brave New World“, auch wenn es in diesem Fall „nur“ rund fünf Minuten waren, die hoffen ließen, dass das MCU einen Ausrutscher wie „The Marvels“ schnellstmöglich hinter sich lässt.
Brandneu war wiederum ein ausführlicher Blick hinter die Kulissen von „Thunderbolts*“, der diverse Figuren aus „Black Widow“ und „Captain America: The Winter Soldier“ vereint. Was es mit dem Sternchen auf sich hat, wurde in Barcelona ebensowenig verraten wie in Las Vegas, wo der Titel aber nur namentlich angekündigt worden war.
Nach einem Promo-Ausblick auf den Thriller „The Amateur“ mit Rami Malick ging es dann zu brandneuen Szenen aus „Alien: Romulus“, der bei der CineEurope nicht nur (noch) ausführlicher vorgestellt wurde als bei der CinemaCon – sondern der von Regisseur Fede Alvarez persönlich anmoderiert wurde. Für ihn sei mit der Rückführung des Franchise zu seinen Wurzeln „ein Traum in Erfüllung gegangen“.
Mit „Poor Things“ hat Giorgos Lanthimos unlängst bei Kritikern, Publikum und Preisjurys gepunktet, jetzt legt er schon nach (erneut unter anderem mit Emma Stone und Willem Dafoe): Zu „Kinds of Kindness“ gab es den aktuellen Trailer zu sehen. Vom Set von „Rental Family“ über einen Schauspieler, der sich in Japan als Familienmitgliedsersatz buchen lässt, grüßte Hauptdarsteller Brendan Fraser; im Fall von „The Roses“ (einer Neuinterpretation von „Der Rosenkrieg“ mit Olivia Colman und Benedict Cumberbatch) blieb es bei der Ankündigung, zum unlängst in Sundance für das Drehbuch prämierten Drama „A Real Pain“ von und mit Jesse Eisenberg gab es einen längeren Clip zu sehen.
So viel zu den neuen Titeln von Searchlight Pictures. Und während Pixar aktuell mit „Alles steht Kopf 2“ die Schlagzeilen beherrscht, sind dort gerade „Elio“ und „Toy Story 5“ in der Mache. Bewegtbild gab es zu beiden Titeln in Barcelona aber noch nicht.
Anders sah das im Fall von „Schneewittchen“ aus, der Realfilmadaption des allerersten animierten Langfilms von Walt Disney. Zur Neuinterpretation, die im März kommenden Jahres starten soll, wurde bei der CineEurope erstmals eine Promorolle gezeigt.
Bleiben zwei ganz große Schwergewichte im Disney-Line-Up, die ebenfalls mit brandneuem Material vorgestellt wurden: „Mufasa: The Lion King“, das Sequel zur bislang erfolgreichsten Realfilmadaption von Disney (1,7 Mrd. Doller globales Boxoffice). Und „Vaiana 2“, zu dem nicht nur die Eröffnungssequenz mit dem ersten Song, sondern auch ein exklusiver, actionreicher Clip winkte. Und eine polynesische Bühnenshow als finales Highlight eines starken Auftritts.