Am Rande der CineEurope vergibt der Kinotechnik-Verband ICTA auch in diesem Jahr die EMEA Awards für herausragende Leistungen im Kinobereich. Wie schon im Vorjahr fiel die Wahl für die beste Modernisierung auf ein deutsches Haus.
Wie sehr deutsche Kinounternehmen die vergangenen Jahre genutzt haben, um ihre Häuser stetig fortzuentwickeln, spiegelt sich auch in den Auszeichnungen wider, die die International Cinema Technology Association (ICTA) Jahr für Jahr am Rande der europäischen Leitmesse CineEurope (genauer gesagt am Vorabend der vom 17. bis 20. Juni stattfindenden Veranstaltung) vergibt.
Denn während 2023 der Preis für die beste Modernisierung an das von den Brüdern Ansgar und Anselm Esch betriebene Cineplex Münster und 2021 an den Filmpalast Kassel ging (und 2018, um im deutschsprachigen Raum zu bleiben, an das Cineplexx Millenium City in Wien – das im vergangenen Jahr gerade erst wieder eine mehr als preiswürdige Modernisierung erfuhr); fiel die Wahl diesmal auf das Cinemaxx am Potsdamer Platz.
Im Rahmen von vier Bauphasen, die Ende Juni 2022 begonnen hatten und im Juni 2023 abgeschlossen werden konnten, wurden dort unter anderem sämtliche 19 Kinosäle modernisiert und samt und sonders mit an Rückenlehne und Fußteil verstellbaren Reclinern ausstaffiert. Für diese Maßnahme hatte Cinemaxx mehr als die Hälfte der vorherigen Plätze geopfert, die Zahl der Sitze wurde insgesamt von gut 3400 auf etwas mehr als 1400 reduziert. Auch am grundsätzlichen Look des Hauses (bei dem nun dunkles Anthrazit vorherrscht) wurde gefeilt – und es wurde nicht zuletzt eine neue Bar in den Eingangsbereich integriert, wo (auch „To Go“) unter anderem Longdrinks, Wein und Kaffeespezialitäten angeboten werden und womit das Gastronomieangebot an diesem Standort (das auch eine Coke Freestyle Station umfasst) erweitert wurde.
In einer gemeinsamen Erklärung heißt es von den Internationalen Direktoren der ICTA, Till Cussmann (Vista), Cathy Huis in ‚t veld Esser (Gofilex), Oliver Pasch (Barco) und Kinoberater Jan Runge:
„Wir freuen uns sehr, diese herausragenden Kinos und Personen auszuzeichnen. Ihre Investitionen in die Innovation des Kinoerlebnisses und ihre herausragenden Leistungen tragen in hohem Maße dazu bei, das lokale Publikum in ihre Kinos zu locken. Wir freuen uns besonders, dass die Kinobetreiber am 16. Juni in Barcelona anwesend sein werden, um ihre Preise entgegenzunehmen. Herzlichen Glückwunsch an alle Gewinner im Namen ihrer Partner in der Kinotechnik-Community.“
Entgegennehmen werden den Preis für das Cinemaxx Berlin Tim Richards, CEO der Unternehmensmutter Vue, und Cinemaxx-Geschäftsführer Frank Thomsen. Vue-CEO Tim Richards erklärt dazu: „Wir freuen uns sehr, dass das Cinemaxx Berlin für seine Modernisierung nach deren Fertigstellung von der ICTA ausgezeichnet wird. Die Renovierung ist Teil unseres breit angelegten Investitionsprogramms in Deutschland und umfasste den Austausch aller Sitze durch Liegesessel sowie eine komplette Renovierung des Foyers, um sicherzustellen, dass wir unseren Kunden das beste Kinoerlebnis bieten. Für dieses Jahr sind weitere Renovierungen in Deutschland geplant, einschließlich unseres Standorts in München, und bis Ende 2024 werden etwa 35 Prozent unseres europäischen Kinoparks mit Liegesesseln ausgestattet sein. Ein großes Kompliment an das Team, das es ermöglicht hat, dass der Standort während des Umbaus geöffnet bleiben und weiterhin Gäste willkommen heißen konnte.“
Ebenfalls am 16. Juni ausgezeichnet wird das Lumière Cinema Restaurant Café im niederländischen Maastricht – als bestes Arthouse-Kino des Jahres. Dazu erklärt dessen Programmchef David Deprez: „Diese Auszeichnung ist für unser gesamtes Team von großem Wert. Unsere Aufgabe war es schon immer, bedeutende kulturelle Erfahrungen in unserer Gemeinschaft zu fördern – und ein dynamischer und inspirierender Treffpunkt ist ein wesentlicher Teil dieser Verpflichtung. Wir sind sehr dankbar für die Möglichkeit, die Liebe zum Programmkino in einem so schön restaurierten, monumentalen und mit modernster Technik ausgestatteten Gebäude zu verbreiten. Daher legt Anerkennung auch Zeugnis vom Engagement aller ab, die an der Entstehung des Kinos beteiligt waren, einschließlich unserer hervorragenden Techniklieferanten. Wir freuen uns auf unser 50-jähriges Jubiläum im Jahr 2026 und werden diese Auszeichnung als Ansporn betrachten, die nächste Stufe zu erreichen. Vive le Cinema!“
Und als besten Neubau des Jahres ehrt die ICTA das The Light Redhill im gleichnamigen britischen Ort. Dazu heißt es von Lighthill-CEO James Morris: „Wir sind überrascht und erfreut, dass wir in diesem Jahr den Preis für das beste neue Kino in Europa erhalten haben. The Light konzentriert sich darauf, das Kino in ein breiteres Unterhaltungsangebot einzubetten, um sicherzustellen, dass der Film so viele Menschen wie möglich anspricht. Redhill ist die jüngste Umsetzung unserer Vision, die von unserem talentierten Team, einschließlich unseres Designers Jo Lee, zum Leben erweckt wurde. Wir fühlen uns geehrt, dass sie von unseren Kollegen in der Branche anerkannt wurde. Wir sind ein kleines Unternehmen mit großen Ambitionen und wir freuen uns darauf, zu sehen, wohin uns die Reise führt.“