Schöne Neustarts gibt es an diesem Wochenende, aber keine, die nachhaltig dazu beitragen, dass sich etwas tut in den Charts. Deshalb wird die alte Garde vorn bleiben, allen voran „Thunderbolts*“, aber die Zahlen werden insgesamt kaum überzeugen können.
Marvel-Rettung
Gleich sollte man sagen: Es wäre ein Unding gewesen, wenn „Thunderbolts*“ (Disney, hier unsere SPOT-Besprechung) am gestrigen Donnerstag mit dem Starttag in der Woche davor hätte mithalten können: Da war zwar strahlendes Sommerweiter, es gab aber dennoch den Tag-der-Arbeit-Bonus und gesteigertes Interesse an dem neuen Marvel-Film. Deshalb jetzt kräftiges Minus und 20.000 Tickets / 230.000 Euro zum Auftakt von WE 2. Schätzen wir einfach mal 200.000 Tickets / 2,3 Mio. Euro bis Sonntag. Dann sehen wir weiter. Gesamt wären wir dann bei immerhin schon bei knapp 500.000 Tickets.
Mit der Craft der Quader
Auf „Ein Minecraft Film“ (Warner Bros. Discovery, hier unsere SPOT-Besprechung) ist unverändert Verlass, auch wenn der erste Blockbuster an WE 6 spürbar an Fahrt zu verlieren beginnt. Das WE begann der Überflieger mit nur noch 7000 Tickets / 70.000 Euro. Geben wir ihm bis Sonntag 100.000 Tickets, dann liegt der Superhit aus dem Hause Warner Bros. gesamt bei 3,3 Mio. Tickets. Das ist ziemlich stark: Er ist damit besser als jeder Warner-Film in 2024, der beste Titel des Studios seit „Barbie“ aus dem Sommer 2023.
Pingu und der Rest der Top 5
Man kann es recht einfach machen: „Der Pinguin meines Lebens“ (Tobis, hier unsere SPOT-Besprechung) erweist sich in diesem Umfeld der beständig abbauenden Titel als Rettungsanker. Gestern kam der neue Publikumsliebling mit Langläuferpotenzial bereits auf den dritten Platz (seine ersten beiden Donnerstage war er außerhalb der Top 5) mit 6500 Tickets / 65.000 Euro. Vielleicht sind bis Sonntag bis zu 50.000 Tickets möglich, dann läge das Feelgood-Movie mit Steve Coogan gesamt schon bei mehr als 200.000 Tickets. „The Accountant 2“ (Warner Bros., hier unsere SPOT-Besprechung) ist Nummer 4 mit 5500 Tickets / 60.000 Euro; ein WE 4 mit 40.000 Tickets ruft, gesamt knapp 200.000 Tickets. Gefolgt von „Until Dawn“(Sony) auf 5 mit 4500 Tickets / 45.000 Euro. Auch hier kann man fürs Gesamt-WE mit 40.000 Besuchen rechnen und gesamt knapp 200.000 Tickets.
Wo sind die Neuen?
Nicht so richtig viel los war bei der Hülle von Neustarts. Am besten schlug sich „Ozean mit David Attenborough“ (Piece of Magic, hier unsere SPOT-Review), der pünktlich zum 99. Geburtstag des legendären Naturfilmers in die Kinos kam und mit 2700 Tickets / 30.000 Euro / 92 Kinos auf Platz 8 landete und damit noch am besten aus den Puschen kam. Direkt dahinter schaffte auch Jan-Ole Gersters vierfach Lola-nominierter „Islands“ (LEONINE Studios, hier unsere SPOT-Besprechung) in die Top ten mit 2200 Tickets / 21.000 Euro / 100 Kinos. Ein grundsolider Start. Platz 12 gehört „Last Breath“ (SquareOne Entertainment / Constantin Film Verleih, hier unsere SPOT-Besprechung), dem 1500 Tickets / 14.500 Euro / 298 Kinos beschieden waren. Dahinter kommt der diesjährige Goldener-Bär-Gewinner „Oslo-Stories: Träume“ (Alamode / Die FilmAgentinnen, hier unsere SPOT-Besprechung) mit 1500 Tickets / 13.000 Euro / 86 Kinos. Und dann schafft es noch „Shadow Force“ (LEONINE Studios) auf Platz 19 mit 550 Tickets / 5500 Euro / 143 Kinos.
Thomas Schultze