Von der vielfach preisgekrönten Filmemacherin Sabine Derflinger nach einem Drehbuch des Wirtschaftsjournalisten H.J. Fiedler inszenierter Krimi mit Top-Besetzung.

FAST FACTS:
• Neuer Krimi mit toller deutsch-österreichischer Besetzung
• In den Hauptrollen: August Wittgenstein und Caroline Frank
• Regie führte die in Sachen Krimi erfahrene Sabine Derflinger
• Koproduktion von ORF, ARD Degeto und Allegro Film
CREDITS:
Land/Jahr: Deutschland/Österreich 2025; Regie: Sabine Derflinger; Buch: Horst G. Fiedler; Cast: Caroline Frank, August Wittgenstein, Suzanne von Borsody, Oliver Rosskopf, Dietrich Hollinderbäumer, Maria Fliri, Ella Schwarz, Maya Unger, Michael Steinocher, Edita Malovčić, Paul Matic, Anton Pampushnyy, Lenn Kudrjawizki, Evgenia Lichtner, Daniela Schulz, Daniel Keberle, Xaver Hutter, Simone Fuith, Daniel Langbein, Christian Schillinger, Quentin Retzl u.a.; Produktion: Allegro Film, ORF, ARD Degeto; Ausstrahlung: 24. April, Das Erste (bei ORF 2 bereits am 19. April)
REVIEW:
Zwei hohe Staatsbeamte werden vor ihrer Waldhütte im Wiener Wald kurz vor dem Aufbruch zur Jagd im Dunkeln von einem Armbrustschützen getötet und wie gestrecktes Wild mit grünem Bruch im Mund drapiert (das nennt man im Jägerjargon „letzter Bissen“). Der eine war der Chef der Sonderabteilung gegen organisierte Kriminalität, der andere vom Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismus. Die Innenministerin legt den Fall von höchster Priorität in die Hände der erfahrenen Ermittler Oberstleutnant Malzer (Caroline Frank) und Oberstleutnant Nassau (August Wittgenstein), die auf den ersten Blick nicht zusammenpassen wollen. Dass sie mit diesem Herrn von und zu, diesem „Küss-die-Hand-Tanzlehrer“ ermitteln soll, stinkt Malzer. Was will denn dieser Kaiserenkel, dieses Blaublut aus dem Kasperlverein hier? Die Innenministerin lässt nicht mit sich diskutieren. Sie hat die zwei besten ihres Fachs zusammengeholt, ob es ihr passt, oder nicht. Nassau scheint damit kein Problem zu haben. Galant mit Einstecktuch im Sakko versucht er erst mal das Eis zu brechen. „Ich steh auf Eis“, kommt kaltschnäuzig zurück. Doch lange dauert es nicht, und Malzer kann dankbar sein, Nassau an ihrer Seite zu haben, denn als sie die Wohnungen der beiden Ermordeten inspizieren, entkommt Malzer nur dank ihres aufmerksamen Kollegen einer Messerattacke, die für sie tödlich hätte enden können.
„Mord in Wien – Der letzte Bissen“ glänzt mit seinem Darstellerduo August Wittgenstein und Caroline Frank, die ihre Figuren aus zwei völlig unterschiedlichen Lebensrealitäten genussvoll ausspielen. Ein Dynamik-Feuerwerk, das auf Anhieb zündet. Gute Arbeit von Casting Director Nicole Schmied, die auch Suzanne von Borsody in einem Highlight-Part als schrullige Gerichtsmedizinerin, die gerne mal Milch via Spritze in den Kaffee spritzt und eingelegte Gedärme in ihrem Kühlschrank aufbewahrt, besetzt hat. Außerdem sind die Dialoge pointiert und geschliffen und das macht den meisten Spaß. Mit der Regie der Produktion von Allegro Film (Helmut Grasser, Gabi Stefansich) wurde Sabine Derflinger betraut, eine, die genug Krimi-Erfahrung mitbringt (sie ist immerhin die erste weibliche Regie, die in Österreich einen „Tatort“ inszenieren durfte!) weiß, was sie will und braucht, um Spannung und Unterhaltung in bester Manier zu verzahnen, und dank ihrer Kinoerfahrung mit großartigen Dokumentarfilmen wie „Die Dohnal“ oder „Alice Schwarzer“ auch weiß, wie man große Bilder inszeniert. Gerne mehr davon!
Barbara Schuster