Die Bestseller-Verfilmung „Krähenmädchen“ nach Erik Axl Sund ist eine Scandi-Crime-Serie, aber aus Großbritannien. In Deutschland ist sie ab dem 6. März bei Magenta TV zu sehen.

FAST FACTS:
• Ein britischer Scandi-Crime-Thriller, der ursprünglich für Paramount+ produziert wurde
• In Deutschland ist aber für die Bestseller-Adaption von Erik Axl Sund Magenta TV das Zuhause
• Die Buch-Handlung wurde von Schweden nach Großbritannien verlegt
• Im Mittelpunkt der mysteriösen Mordserie stehen die Ermittlerin Kilburn und die Psychologin Craven
CREDITS:
Originaltitel: The Crow Girl; Genre: Crime/Thriller; Länge: 6×58 Minuten; Produktion: Buccaneer Media – Tony Wood, Richard Tulk-Hart, FedericoAmbrosini, Slash; Regie: Charles Martin, Rebecca Rycroft; Drehbuch: Milly Thomas; Cast: Eve Myles, Katherine Kelly, Dougrey Scott, Clara Rugaard, Victoria Hamilton; Premiere: 16.1.2025 auf Paramount+ UK; Deutscher Start: 6.3.25 Magenta TV
REVIEW:
Die britische Crime-Serie „Krähenmädchen“ („The Crow Girl“) war ursprünglich einmal ein Paramount+-Original, fand aber wegen des finanziellen Engpasses von Paramount Global, der auch viele deutsche Paramount+-Originals wie „Kohlrabenschwarz“ oder „Der Scheich“ vertrieb, ein neues Zuhause in Deutschland bei der Telekom-Plattform Magenta TV.
Erik-Axl-Sund-Vorlage
Das britische Team von Buccaneer Media adaptierte hier eine skandinavische Vorlage des schwedischen Autorenduos Jerker Eriksson und Håkan Axlander Sundquist, die besser bekannt unter ihrem Pseudonym Erik Axl Sund sind. „Krähenmädchen“ handelt hauptsächlich von zwei prägenden Protagonistinnen in einer mysteriösen Mordserie im Städtchen Bristol. Die eine ist die ermittelnde Polizistin Jeanette Kilburn (Eve Myles), die andere die Psychologin Sophia Craven (Katherine Kelly).
Ermittlerin Kilburn ist ziemlich ratlos im Fall von fast täglich neu gefundenen Leichen junger Männer, die vor ihrem Tod betäubt und dann gefoltert wurden und zum Schluss die Füße gewaschen bekamen. Ein geheimnisvoll vermummte Person lädt die Leichen in einem Koffer vor dem Gebäude eines inhaftierten Pädophilen ab. Der soll in „Schweigen der Lämmer“-Manier Ermittlerin Kilburn Hinweise auf den Mörder geben. Über ihn lernen sich auch Kilburn und die Psychologin Craven kennen, die fortan an dem Mordfall zusammenarbeiten.
Kompetent erzählte Feierabend-Unterhaltung
„Krähenmädchen“ ist dabei eine blitzblank inszenierte und kompetent erzählte Scandi-Crime-Serie mit britischem Einschlag, in der ästhetisch nahezu gar nichts überrascht, aber genügend erzählerische Haken geschlagen werden. Es ist genau die richtige Feierabend-Unterhaltung, die sich Deutsche anschauen, wenn sie mit den „Tatort“-Wiederholungen bei den Öffentlich-Rechtlichen für die Woche durch sind. Sie bietet wohligen Schauer mit dem Pädophilen-Ring und den detailliert geschilderten Mordtaten und hat natürlich auch eine Rückblenden-Struktur, die mehr über den potenziellen Täter verrät.
Die von Eve Myles gespielte Ermittlerin wird in der deutschen Synchronisation von Sandra Schwittau gesprochen, die zum einen aufgrund ihres Jobs als deutsche Bart-Simpson-Stimme zu den bekanntesten Synchronsprechern des Landes gehört, zum anderen auch eine der besten und intensivsten Künstlerinnen ist. Sie gibt einer doch eher klischierten Ermittlerin-Figur mit generischer Patchwork-Familie etwas mehr Tiefe.
Noch zwei weitere Bücher in der Trilogie
„Krähenmädchen“ ist Teil einer Buch-Trilogie, deren andere beiden Fortsetzungen um die eigentliche schwedische Ermittlerin Victoria Bergman „Narbenkind“ und „Schattenschrei“ heißen. Alle drei Bücher waren auch Bestseller in Deutschland. Die Serie verlegt den Handlungsort von Skandinavien nach Großbritannien.
Magenta TV hat sich inzwischen einen echten Fundus an europäischen Crime-Formaten aufgebaut, weil die Plattform um die Krimi-Vorliebe der Deutschen weiß. „Krähenmädchen“ ist in diesem Sinne der passende Crime-Fix des Tages, wenn man skandinavisch-britischen Mord und Totschlag zum Abschalten sucht.
Michael Müller