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REVIEW KINO: „Lilo & Stitch“


Ein Film wie ein Kurzurlaub: Rasantes Familienabenteuer vor traumhafter Kulisse, das voll auf die Stärken seiner kultigen Hauptfigur setzen kann. Hier lesen Sie unsere Besprechung des nächsten Disney-Hits.

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„Lilo & Stitch“ startet am 22. Mai (Credit: 2025 Disney Enterprises Inc. All Rights Reserved.)

CREDITS:
Land / Jahr: USA 2015; Laufzeit: 108 Minuten; FSK 6; Regie: Dean Fleischer Camp; Drehbuch: Chris Kekaniokalani Bright, Mike Van Waes; Besetzung: Maia Kealoha, Sydney Elizebeth Agudong, Billy Magnussen, Tia Carrere, Hannah Waddingham, Courtney B. Vance, Zach Galifianakis; Verleih: Walt Disney; Start: 22. Mai 2025

REVIEW:
Mit einem weltweiten Boxoffice von rund 275 Mio. Dollar war „Lilo & Stitch“ 2002 ein großer Kinoerfolg für Walt Disney, dem unter anderem ein Direct-to-Video-Fortsetzung und eine Serie inklusive des Pilotfilms „Stitch & Co – Der Film“ folgten. Der haarige Antiheld ist seit nunmehr über zwei Jahrzehnten nicht mehr aus den Spielzeugregalen wegzudenken, schon im Januar dieses Jahres wurde eine neue animatronische Stitch-Puppe von einem Fachmagazin zum „Produkt des Jahres“ gewählt.

„Stitch“ ist Kult. Das lässt sich ohne Übertreibung sagen – und das zeigte sich schon in der frühen Phase des Marketings für die Neuauflage recht eindrucksvoll. Mitte März veröffentlicht, erzielte der erste Trailer mehr Aufrufe binnen 24 Stunden als jede andere Live-Action-Version eines animierten Disney-Klassiker – mit Ausnahme von „Der König der Löwen“ aus dem Jahr 2019. Dieser Film spielte am Ende bekanntlich 1,66 Mrd. Dollar ein.

Aber kommen wir noch einmal auf die eingangs genannten 275 Mio. Dollar. Heutzutage ist das ja eher eine Zahl, die man mit dem Budget des einen oder anderen ganz großen Hollywood-Films in Verbindung bringt. Nicht so bei „Lilo & Stitch“, der tatsächlich nur wenig teurer gewesen sein soll als die nahezu ein Vierteljahrhundert alte Vorlage, kolportiert werden Budgets von damals 80 und heute rund 100 Mio. Dollar.

Klingt nach heutigen Maßstäben geradezu günstig. Sollte es dem Film am Ende an Schauwerten fehlen? Keinesfalls! Denn um das vorwegzunehmen: Dass die jüngste die bislang vielleicht gelungenste Disney-Neuadaption überhaupt ist, liegt auch daran, dass sich das Setting des Originals in besonderer Weise dafür anbot, in reale Bilder übersetzt zu werden. Denn schon im Original war Hauptschauplatz des Geschehens die wunderschöne hawaiianische Insel Kaua’i – Filmliebhabern als spektakulärer Drehort für diverse Blockbuster bekannt, der ikonischste darunter dürfte „Jurassic Park“ sein.

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Surf’s Up! „Lilo & Stitch“ profitiert nicht zuletzt von seinem Schauplatz (Credit: © 2025 Disney Enterprises Inc)

Anders ausgedrückt: Um diesen Klassiker in neue Form zu gießen, bedurfte es – abseits des urkomischen Intros im All – keiner überbordenden, künstlichen CGI-Welten. Regisseur (und Kino-Newcomer) Dean Fleischer Camp konnte vielmehr auf die fesselnde Schönheit echter Schauplätze setzen. Nicht, dass der Film nicht unzählige Effekte hätte. Aber deren Schwerpunkt liegt auf der perfekten Ausarbeitung des extraterrestrischen Protagonisten (sowie seiner Widersacher), der in moderner Form tatsächlich noch mehr Ausstrahlung besitzt als sein Zeichentrickvorbild.

Dies wiederum ist entscheidender USP eines Films, dem darüber hinaus ein nicht ganz trivialer Spagat gelingt: Auf der einen Seite folgt er seiner Vorlage über weite Strecken eng genug, um Fans ausreichend Wiedererkennungswert zu gewähren. Auf der anderen Seite fühlt er sich vor allem visuell frisch genug an, um echten Mehrwert zu bieten. Und während es für die darstellerischen Leistungen vermutlich keine Auszeichnungen regnen wird, bezaubert Newcomerin Maia Kealoha als Lilo dann doch mit dem richtigen Maß an Aufgewecktheit, Aufsässigkeit und Emotion.

Dass „Lilo & Stitch“ anders als sein (in den deutschen Kinos damals aber auch um fast eineinhalb Minuten gekürzter) Vorgänger keine uneingeschränkte Altersfreigabe, sondern eine FSK 6 erhielt, ist angesichts der einen oder anderen rasanten (aber stets kindgerechten) Szene nachvollziehbar, lässt aber dennoch einmal mehr wünschen, die deutsche PG-Regelung würde auch auf Freigaben jenseits der FSK 12 erstreckt.

Denn gerade die Neuauflage ist ein wunderbarer Familientrip, der mehr Herz und Humor als Bombast bietet. Der gerade deshalb so erfrischend wirkt – und der emotional tiefer berührt als manches Spektakel, weil er im wahrsten Sinne des Wortes ein wenig „geerdeter“ ist. Die Geschichte rund um einen Außenseiter (in diesem Fall ein genetisch gezüchtetes Alien), der auf der Flucht vor seinen Häschern einen beschaulichen Teil der Welt ins Chaos stürzt, um am Ende nicht nur eine Familie zu finden, sondern diese auf ganz neue Weise zusammenzuschweißen, ist ohnehin zeitlos. Kein Wunder also, dass Analysten davon ausgehen, dass „Lilo & Stitch“ in den USA schon am ersten Wochenende mehr einspielen wird, als die letzte Realfilmadaption insgesamt.

Ob „Lilo & Stitch“ in 3D Mehrwert bieten, erschließt sich bei einer 2D-Pressevorführung unterdessen selbstverständlich nicht, auch wenn das Potenzial greifbar scheint – gerade bei Sequenzen wie einem ausgedehnten Wellenritt.