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REVIEW KINO: „Grand Prix of Europe“


Erste Filmproduktion der Firma hinter dem Europa-Park Rust, die sich mit einem Animationsfilm selbst beschenkt zum 50. Jubiläum und ihre Maskottchen Ed und Edda Euromaus ein großes Abenteuer in Europa erleben lässt.

CREDITS:
Land / Jahr: Deutschland 2025; Laufzeit: 98 Minuten; Regie: Waldemar Fast; Drehbuch: Kirstie Falkous, Jeffrey Hylton, John T. Reynolds, Ben-Alexander Safier, Joe Vitale; Verleih: Warner Bros. Entertainment; Start: 24. Juli 2025

REVIEW:
Wenngleich er und seine später hinzugekommene Freundin Edda erst 40 Jahre nach seinem ersten Auftritt ihre Namen erhielten, ist Ed Euromaus seit seiner Öffnung am 12. Juli 1975 nicht wegzudenken aus dem Europa-Park Rust im Südwesten der Republik, nahe der französischen Grenze, dem mit jährlich rund sieben Millionen Besuchenden erfolgreichsten Freizeitpark im deutschsprachigen Raum. Dass diese beiden Maskottchen nun also auch in der ersten Kinoproduktion von Mack Magic, eine Division der hinter dem Park stehenden Mack One, geleitet von Michael Mack, im Mittelpunkt stehen, ist nicht nur naheliegend, sondern zwingend. Zumal die beiden Aushängeschilder des Europa-Park Rust bereits filmerfahren sind, seit 2011 bereits mehrfach in speziell für Rides des Parks produzierten 4D-Filmen die Hauptrollen gespielt haben. 

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„Grand Prix of Europe“ (Credit: MACK Magic / Warner Bros. Entertainment GmbH)

Gleichzeitig nutzt die Produktion der Mack Animation, hervorgegangen aus Holger Tappes Ambient Entertainment, die 2004 mit „Back to Gaya“ den ersten deutschen CGI-Animationsfilm hergestellt hatte (damals auch schon im Verleih von Warner Bros., damals 160.000 Tickets), die Gelegenheit zum vorsichtigen Makeover, lässt die bekannten und von der Fangemeinde abgöttisch geliebten Figuren frischer aussehen und auch im gegenseitigen Umgang etwas moderner erscheinen, als habe man es mit idealisierten Versionen ihrer selbst zu tun, wie es letztlich dem gesamten Film auf geschickte Weise gelingt, den Park und seine Werte und Ideale auf einer großen Leinwand aufzutragen, die die Handlung durch ganz Europa trägt. Das hat man sich Einiges kosten lassen: Der Film sieht wertig aus, ein Feuerwerk aus knalligen Farben und Lust am Abenteuer, als würde man sich von der höchsten Achterbahn im Europa-Park stürzen (das wäre der 73 Meter hohe Silverstar), nur dass der Ritt nicht schon nach drei Minuten vorbei ist, sondern 98 Minuten dauert. 

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„Grand Prix of Europe“ (Credit: Mack One / Warner Bros. Entertainment)

Dafür haben sich die Macher um Regisseur Waldemar Fast, ein versierter Animator, der an Filmen wie „Happy Family 1 & 2“ oder „Die Heinzels – Rückkehr der Heinzelmännchen“ beteiligt war und in seinem Spielfilmdebüt unverkennbar weiß, was er macht, Einiges einfallen lassen, reihen visuelles Kabinettstück an visuelles Kabinettstück, und schaffen geschickt den Spagat, einerseits die Handlung voranzutreiben, für Bewegung zu sorgen, andererseits zahllose Verweise auf den Europa-Park einzustreuen, fast so etwas wie die Schmiere dieser Achterbahnfahrt sein zu lassen. Dass die junge Maus Edda im hemdsärmeligen Jahrmarkt ihres Vaters aufwächst, mag neben einer Reihe bekannter und längst etablierter Figuren die offensichtlichste Referenz / Verbeugung sein. Hier träumt sie davon, es ihrem Idol, dem gefeierten Rennfahrer Ed, nachzumachen und selbst in einem Boliden in den Wettstreit um die großen Trophäen und Pokale zu treten. 

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„Grand Prix of Europe“ (Credit: Mack One / Warner Bros. Entertainment)

Beim 50. Rennen des europäischen Grand Prix sieht sie ihre Chance gekommen, begegnet Ed und klettert ins Cockpit seines Wagens, was Startschuss ist für temporeiche Verwechslungen und eine Abenteuerreise durch den Kontinent, bei der schließlich mehr auf dem Spiel steht, als man sich zunächst denken mag, und genau so viel passiert, wie man sich erhofft. Um Freundschaft geht es vordergründig, um Solidarität und den Glauben an sich selbst, die Macht des Träumens. Vor allem aber erzählt „Grand Prix of Europe“ von der Aussöhnung von Tradition und Fortschritt, um das Bewahren bodenständiger Werte im ständigen Blick nach vorn, dem Ausreizen neuer Technologien, ein bisschen so, wie das eben auch im Europa-Park Rust der Fall ist, der sich hier selbst ein Denkmal baut, ein bisschen in Richtung „Cars“ schielt, ein bisschen in Richtung „Zoomania“, der sich einen Anstrich gegeben hat, der ihn international wettbewerbsfähig macht, vielleicht erzählerisch noch nicht auf dem Niveau der amerikanischen Konkurrenz, aber allemal ein Statement, ein Geschenk an sich selbst und die Fangemeinde, getreu dem Motto der Familie Mack, in der achten Generation Achterbahnbauer und nunmehr in der ersten Generation Filmproduzenten: „Die weite Welt ist unser Feld.“

Thomas Schultze