RTL+ hat die 6-Millionen-Abonnenten-Marke geknackt. Ansonsten machte der RTL Group im vergangenen Geschäftsjahr 2024 vor allem das schwächelnde Werbegeschäft im zweiten Halbjahr und eine schwächere Auftragslage bei Fremantle zu schaffen.
Die RTL Group hat am heutigen Donnerstag ihre Geschäftszahlen für das Jahr 2024 vorgelegt. Der Umsatz lag im Vergleich zum Vorjahr ganz leicht mit 6,254 Milliarden Euro (2023: 6,234 Mrd.) darüber. Organisch betrachtet ging es um 1,5 Prozent runter.
Die so wichtigen TV-Werbeumsätze waren auf das ganze Jahr betrachtet 2024 minimal rückläufig mit einem Minus um 0,6 Prozent auf 2,354 Milliarden Euro (2023: 2,368 Mrd.). Das lag vor allem am schwächelnden zweiten Halbjahr, indem es um 6,4 Prozent auf 742 Millionen Euro im vierten Quartal herunterging.
Deutscher TV-Werbemarkt schwächelt
Auf die einzelnen Märkte heruntergebrochen ging der TV-Werbeumsatz in Deutschland 2024 um 2 bis 3 Prozent runter. Da das deutsche Werbegeschäft einen so großen Anteil am Kuchen ausmacht, konnten das auch nicht das 1 Prozent Plus in Frankreich und die 9,9 Prozent Plus in Ungarn kompensieren.
Das Produktions-Powerhouse Fremantle war 2024 ein kleines Problemkind für die RTL Group. Organisch ging dort der Umsatz um 8 Prozent zurück, was das internationale Unternehmen mit den weiteren Einflüssen der US-Streiks und Budgetkürzungen der Streamingdienste und Privatsender-Gruppen begründete. Nicht bereinigt hielt sich der Umsatz mit 2,254 Milliarden Euro dank des Kaufs der Asacha Media Group fast auf Vorjahresniveau (2,266 Mrd.). Dafür wuchs das Adjusted EBITDA um 41 Prozent auf 260 Millionen Euro.
Streaming-Umsatz wächst stark
Der Streaming-Umsatz wurde um 42,4 Prozent auf 403 Millionen Euro (Vorjahr: 283 Mio.) gesteigert. Mehr Abonnenten, höhere Abo-Preise in Deutschland und das wachsende Werbegeschäft auf RTL+ und M6+ in Frankreich werden hier als Erfolgsfaktoren angeführt.
Das Adjusted EBITA ging für die RTL Group von 782 Millionen Euro auf 721 Millionen Euro im Geschäftsjahr 2024 zurück. Ähnlich sah es beim Adjusted EBITDA mit 992 Millionen Euro (Vorjahr: 1,019 Mrd.) aus. Das Unternehmen schlägt eine Dividende von 2,50 Euro pro Aktie vor (Vorjahr: 2,75 Euro).
6,061 Mio. RTL+-Abonnenten
Ende 2024 hatte die RTL Group insgesamt 6,764 Millionen zahlende Abonnenten, was einer Steigerung gegenüber dem Vorjahr um 21,5 Prozent entspricht. Das deutsche RTL+ macht dabei allein 6,061 Millionen Abonnenten aus. Dort wuchs das Ganze im Jahresvergleich sogar um 22,7 Prozent (Vorjahr: 4,941 Mio.).
RTL-Group-CEO Rabe sieht Wendepunkte erreicht
RTL-Group-CEO Thomas Rabe kommentiert: „Die RTL Group hat im Jahr 2024 erneut ihre Widerstandsfähigkeit bewiesen. Trotz der herausfordernden Marktbedingungen in der zweiten Jahreshälfte entsprachen unsere Ergebnisse den Prognosen, die wir zu Beginn des Jahres 2024 abgegeben hatten.“
Noch wichtiger sei es aber, dass die RTL Group im Geschäft mit Streamingdiensten und der Produktion von Inhalten Wendepunkte erreicht habe. „Wir gehen davon aus, dass wir unsere operativen Gewinne in den kommenden Jahren deutlich steigern werden. Unsere Streamingdienste sind weiter dynamisch gewachsen und haben ihre Anlaufverluste im Jahr 2024 deutlich reduziert. Wir sind fest auf dem Weg, bis 2026 die Profitabilität zu erreichen“, sagte Rabe.
„Deutliche Reduzierung der Gemeinkosten“
„Wir haben unser globales Content-Geschäft, Fremantle, weiter gestärkt. Dank einer deutlichen Reduzierung der Gemeinkosten und des Beitrags der 2024 übernommenen Asacha Media Group hat Fremantle ein Rekordergebnis erzielt und seine bereinigte EBITA-Marge deutlich verbessert. Wir planen, die Marge von Fremantle bis 2026 auf 9 Prozent zu steigern.“
In der von RTL Deutschland bevorzugten erweiterten Zielgruppe der 14- bis 59-Jährigen ging es bei allen zusammengerechneten Sendern 2024 von 27,4 Prozent auf 26,3 Prozent zurück. Allerdings betont RTL auch, dass man auf den Konkurrenten ProSiebenSat.1 einen Vorsprung von 6,3 Prozentpunkten habe.
Beim Ausblick auf 2025 erwartet die RTL Group trotz schwer berechenbarer makroökonomischer Faktoren einen Anstieg des Umsatzes von 6,254 Milliarden Euro auf geschätzte 6,45 Milliarden Euro. Auch das Adjusted EBITA soll leicht auf 780 Millionen Euro steigen. Die Streaming-Verluste sollen dann auch von 137 Millionen Euro auf noch 80 Millionen Euro gedrückt werden.