Chief Content Officer Inga Leschek hat in einem Interview erstmals eine konkrete Zahl kommuniziert, wie viele Abrufe Stefan Raabs neue RTL+ Show bislang hatte. Auch nahm sie Stellung dazu, dass die Serie „Ich bin Dagobert“ linear „nur“ auf Nitro herauskommt.
Inga Leschek, CCO von RTL Deutschland, hat erstmals eine konkrete absolute Zahl zum Show-Comeback von Stefan Raab auf RTL+ genannt. Das neue Konzept aus „TV total“ und „Schlag den Raab“ mit der etwas umständlichen Abkürzung „DGHNDMBSR“ wurde demnach mehr als 1,5 Millionen Mal in den ersten fünf Tagen abgerufen.
Beim Boost der Erstanmeldungen für die Streaming-Plattform RTL+, sagte Leschek im Dwdl-Interview, kommen 80 Prozent aus der Gruppe der 30- bis 59-Jährigen, die RTL Deutschland offenbar als Wachstumsmarkt im Streaming-Bereich ausgemacht hat. Leschek schloss dabei nicht aus, dass Raabs Show, die es aktuell exklusiv bei RTL+ gibt, irgendwann auch im Free-TV laufen könnte.
„Streamingdienste, die es schaffen, ihren Abo-Churn in den Griff zu bekommen, sind die, die am Ende das Spiel gewinnen und profitabel sind“, sagte Leschek im Bezug auf die wöchentliche Ausstrahlung und die hohe Absprungrate bei Streamingdiensten, wenn nicht konstant interessanter Content auf die Plattform kommt.
Pfeile ließ die CCO von RTL gegen zwei Formate der Konkurrenz los: die nach einer Ausgabe schon aus dem Programm genommene „Superduper Show“ von ProSieben und das neue Nachmittagsformat „Amado, Belli, Biedermann“, das es nur drei Folgen lang schaffte, im linearen Programm des Ersten zu überleben. „Was bringt Innovation, wenn sie am Publikum vorbeigeht?“, fragte Leschek rhetorisch.
Leschek bezog auch Stellung zum Fakt, dass die noch beim Seriencamp Festival gefeierte neue RTL+-Serie „Ich bin Dagobert“ mit Friedrich Mücke in der Hauptrolle linear „nur“ auf dem Spartenkanal Nitro herauskommt. Ein Schicksal, was auch schon „Legend of Wacken“ im vergangenen Jahr ereilte. „Ich befürchte die Zeiten sind vorbei, in denen man eine serielle Erzählung im linearen Hauptprogramm um 20.15 Uhr mit Werbeblöcken programmieren kann und damit ausreichend hohe Reichweiten erzielt. Das entspricht nicht mehr dem Sehverhalten bei fortlaufenden Serien“, führte Leschek aus.