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Emmy-Frontrunner sind „Rentierbaby“, „Shōgun“ & „The Bear“

Kommenden Mittwoch werden die Emmy-Nominierungen bekannt gegeben. SPOT blickt auf die aussichtsreichsten Kandidaten und nennt weitere Anwärter auf den so begehrten TV- und Streaming-Preis.

The Bear, Rentierbaby, Shogun
Favoriten (v.l.): „The Bear“, „Rentierbaby“ und „Shōgun“ (Credit: Kurt Iswarienko/FX/Disney, Netflix)

Am 17. Juli werden die 76. Primetime-Emmy-Nominierungen bekannt gegeben. Die Preisverleihung findet am 15. September statt. SPOT blickt auf die verheißungsvollsten Kandidaten. In den drei Königskategorien Best Drama Series, Best Comedy Series und Best Limited Series gibt es klare Frontrunner.

In der Kategorie Best Drama wurde alles etwas durcheinander gewürfelt, als sich Disney, FX und die Kreativen hinter dem Projekt dazu entschlossen, aus der erfolgreichen Miniserie „Shōgun“ über einen britischen Piraten, der im feudalen Japan strandet, eine drei Staffeln umfassende Serie zu machen. Seitdem ist „Shōgun“ vom Miniserien- zum Drama-Series-Frontrunner geworden und wird aufgrund des guten Schauspiels und der starken Technik-Kategorien wahrscheinlich mit die meisten Emmy-Nominierungen abräumen.

Die größte Konkurrenz droht von der mit der sechsten Staffel zu Ende gegangenen Netflix-Serie „The Crown“. Jurys zeichnen gerne den Abschluss einer epischen Serien-Unternehmung aus. Neben „Shōgun“ ist bislang aber auch eine der stärksten US-Serien das Prime-Video-Format „Fallout“, das von einer dystopischen Zukunft im Wasteland nach der atomaren Katastrophe erzählt – und sich dabei an die gleichnamige populäre Computerspiele-Serie anlehnt. Im erweiterten Favoritenkreis befindet sich die Apple TV+ Serie „The Morning Show“ und die HBO-Kostümserie „The Gilded Age“. Einem Format wie „3 Body Problem“ von Netflix werden nur Außenseiterchancen auf eine Nominierung eingeräumt.

Miniserien-Favorit „Rentierbaby“

Dadurch, dass „Shōgun“ Platz in der Miniserien-Kategorie machte, ist dort jetzt der Weg frei für das britische Serien-Phänomen „Rentierbaby“ aka „Baby Reindeer“, das nicht nur zu den weltweit erfolgreichsten Serien des Jahres zählt, sondern mit seiner Story um einen abgehalfterten Stand-up-Comedian, der sich mit einer aufsässigen Stalkerin herumschlagen muss, auch die Schlagzeilen wegen der Realitätsnähe und eingereichten Klagen von betroffenen Personen bestimmte. Wie schon „Shōgun“ ist die Netflix-Serie „Rentierbaby“ aber auch einfach eine der stärksten und intensivsten englischsprachigen Serienerfahrungen des Jahres gewesen.

Die stärksten Konkurrenten um die Miniserien-Krone dürften die Netflix-Schwesterserie „Ripley“ nach Patricia Highsmith sein, die mit ihren Schwarzweißbildern das Publikum verschreckte, aber die Kritiker berauschte. Auch noch Chancen auf Nominierungen werden „Fargo“ und „True Detective: Night Country“ eingeräumt, weil Anthologie-Formate ebenso in dieser Kategorie untergebracht sind. Weitere Kandidaten auf eine Nominierung sind „Lessons in Chemistry“ mit Brie Larson in der Hauptrolle als Chemikerin, die eine feministische Kochshow in den 1960er-Jahren startete und die aufwendige Serie „Masters of the Air“ von Apple TV+ über die Bomberpiloten im Zweiten Weltkrieg.

Comedy: „The Bear“ und viele Anwärter

Auch in der dritten elementaren Kategorie Best Comedy Series gibt es mit der zweiten Staffel „The Bear“ von FX und Disney einen klaren Frontrunner. Nachdem das Format um den jungen Gourmet-Koch Carmy, der nach dem Tod seines Bruders den Sandwich-Laden der Familie übernimmt, schon im Januar bei den verschobenen Emmys aus dem letzten Jahr gewann, wird zwar spannend bleiben, ob die Jury das Format gleich zweimal in einem Jahr auszeichnen wird. Andererseits sind die Emmys treue Seelen, wenn es um länger laufende Formate geht. Wenn sie erst einmal eine Serie ins Herz geschlossen haben, werfen sie ihr immer wieder Preise nach.

Hinter der zweiten „The Bear“-Staffel ist aber das Favoritenfeld deutlicher offener als bei Drama oder Miniserie: Gesetzt sein müsste eigentlich die zwölfte und abschließende Staffel von „Curb Your Enthusiasm“ mit Mastermind Larry David. Als Nominierungskandidaten in Frage kommen auch geschätzte und teils schon länger laufende Formate wie „Hacks“, „Abbott Elementary“, „What We Do in the Shadows“ oder „Only Murders in the Building“. Wobei eventuell auch eine Gangster-Comedy-Serie wie „The Gentlemen“ von Guy Ritchie das immer gleiche Feld etwas aufmischen könnte.