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Emmy-Favoriten sind in Deutschland noch von der Masse zu entdecken


Wenn heute Nacht die Primetime-Emmys in den wichtigsten Kategorien vergeben werden, dürften Serien wie „Severance“, „The Studio“, „Adolescence“, „The Penguin“, „Hacks“ oder „The Pitt“ häufig gewinnen. In Deutschland sind fast alle Formate eher Insidertipps oder wie im Falle von „The Pitt“ noch gar nicht gestartet.

Emmy Gewinner 2025
Emmy-Frontrunner 2025: „The Pitt“, „The Penguin“, „Severance“, „Hacks“, „Adolescence“ und „The Studio“ (Credit: Apple TV+/HBO Max/Netflix)

In der heutigen Nacht vom Sonntag auf Montag werden ab 2 Uhr die Primetime-Emmys 2025 verliehen. In den USA übertragen CBS und Paramount+. Hier ist das Ganze live auf Magenta TV mit den geschätzten Kollegen Patrick Heidmann und Hanna Huge zu sehen. Wobei es in Deutschland immer schwer war, ein richtiges Emmy-Fieber festzustellen.

Selbst in Jahren, in denen zum Beispiel die aus Deutschland heraus von Real Film Berlin und Studio Airlift produzierte Netflix-Miniserie „Unorthodox“ mit der ausgezeichneten Regisseurin Maria Schrader gewann, scheint die höchste US-amerikanische Auszeichnung für Kulturschaffende im TV- und Streaming-Bereich vor allem von der Branche wahrgenommen zu werden. Das hat auch damit zu tun, dass die Emmys unzählige Kategorien besitzen.

Frontrunner „Adolescence“ kein großer US-Hit

In diesem Jahr sind einige der Frontrunner in den Hauptkategorien Drama, Comedy und Miniserie auch in den USA keine großen Straßenfeger oder gar richtiggehende Phänomene. Am ehesten kann der-Phänomen-Begriff für die britische Miniserien-Sensation „Adolescence“ in Anspruch genommen werden, die von dem Mord an einer Schülerin und dem potenziellen Täter in One Shots erzählt und Favoritin in der Kategorie Limited Series ist.

Aber selbst die Miniserie „Adolescence“, die acht Mal für den Emmy nominiert ist, schon zweimal bei den Creative Arts Emmys am vorangegangenen Wochenende jubeln durfte und mit 142,6 Millionen Views weltweit die zweiterfolgreichste englischsprachige Netflix-Serie aller Zeiten ist, befindet sich laut Nielsen-Zahlen in den USA nicht in der Jahres-Top-20. In Deutschland befand sich „Adolescence“ dagegen mehrere Wochen an der Spitze der Netflix-Wochencharts.

„Severance“: Rekord in den USA, in Deutschland in der Nische

Der größte Favorit des Abends, die zweite Staffel der dystopischen Drama-Serie „Severance“ von Apple TV+ wiederum, die auf 27 Nominierungen kommt und schon sechs Mal im Vorfeld jubeln durfte, kann durchaus als US-Hit-Show bezeichnet werden.

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„Severance Staffel 2“ mit Britt Lower und Adam Scott (Credit: Apple)

Das Format, in dem das Privat- und Arbeitsleben der Protagonisten durch Erinnerungslöschung strikt getrennt sind, was zunehmende Konflikte in den Episoden bringt, wird von Apple selbst als die erfolgreichste Serie aller Zeiten auf der eigenen Plattform bezeichnet.

Damit löste „Severance“ die Comedy-Show „Ted Lasso“ von der Spitze ab. Die unabhängigen Nielsen-Daten für dieses Jahr unterstreichen diesen Erfolg, weil „Severance“ mit der zweiten Staffel auf Augenhöhe mit Netflix & Co. war und aktuell die achterfolgreichste Original-Serie 2025 in den USA ist.

Hollywood liebt Hollywood-Satiren wie „The Studio“

Bei „Severance“ ist dann eher die Problematik, wer in Deutschland außerhalb der Serienjunkies-Bubble an Journalisten und Apple-Hardcore-Fans denn überhaupt „Severance“ schaut. Das gilt für „Severance“ wie für den Comedy-Serien-Frontrunner „The Studio“ über einen von Seth Rogen gespielten jungen Studiochef. Die Serie fand in Insiderkreisen im Frühjahr großen Anklang bei denjenigen, die schon lange keine gute Filmsatire mehr über Hollywood gesehen haben.

„The Studio“ bringt eigentlich alles mit, um auch heute Nacht groß abzuräumen: Hollywood liebt nichts mehr, als wenn es sich mit sich selbst beschäftigen darf. Es spielt Halb-Hollywood auch in Gastauftritten und Cameos mit. Aber wie „Severance“ bleibt auch „The Studio“ in Deutschland ein Insidertipp, weil Apple TV+ unter den verfügbaren Streamingdiensten immer noch eine der kleinsten Anhängerschaften besitzt.

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Kritiker-Darlings: Hannah Einbinder (l.) und Jean Smart in „Hacks“ (Credit: HBO Max)

Deutschland wartet noch auf „The Pitt“-Start

Noch schwieriger wird es bei HBO-Max-Formate wie „Hacks“ oder „The Pitt“. Bei ersterem Format über einen alternden weiblichen Stand-up-Comedian und eine aufstrebende Comedy-Schreiberin, kongenial gespielt von Jean Smart und Hannah Einbinder, ist nicht mal Insidern in Deutschland klar, wo die Serie zu sehen ist. Die wenigsten wissen, dass es mal bei RTL+ startete, inzwischen aber sogar im Streaming-Bereich des ZDF verfügbar ist.

Am härtesten ist aber der Fall bei der Medical-Serie „The Pitt“, die nicht offiziell als „Emergency Room“-Reboot bezeichnet werden darf, aber sich doch gerade wegen der geistigen Verbindung in den USA zu einem Sleeper-Hit entwickelte. Der offensichtlichste Verbindungspunkt ist Hauptdarsteller Noah Wyle, der schon in den 1990er-Jahren neben George Clooney in „ER“ spielte und als Favorit auf einen der begehrten Darsteller-Preise gilt.

In den USA gibt es „The Pitt“ schon seit vergangenem Januar bei HBO Max. Jede Woche streamten mehr Menschen. Inzwischen ist es dort eine der erfolgreichsten Serien des Jahres und neben „The White Lotus“ und „The Last of Us“ einer der Gründe, warum der Streamingdienst von Warner Bros. Discovery ein Momentum entwickelte. In Deutschland gibt es aber bekanntlich noch kein HBO Max. Angekündigt ist der Start für Anfang 2026. Vieles deutet beim Launch daraufhin, dass es der Januar sein könnte. Aber bis dahin müssen sich noch die Deutschen gedulden, um dann die Qualitäten überprüfen zu können.

THE SPOT-Prognose für die Nacht

Bleibt noch als letzter Frontrunner „The Penguin“ übrig, das Serien-Prequel zu „The Batman“ im DC-Universum mit den beiden fantastisch aufspielenden Colin Farrell und Christin Milioti, die jeweils auch heiße Kandidaten auf einen Emmy-Sieg sind. Wobei das HBO-Max-Format über den titelgebenden Batman-Gegenspieler eigentlich gar keine Siege mehr nötig hätte. Wurde es bei den Creative Arts Emmys doch auch schon mit acht Auszeichnungen bedacht. Aber auch über den 24-fach nominierten „The Penguin“ sprach man in Deutschland bislang noch viel zu wenig, wo das mitreißende Gangster-Format auf Sky sowie Wow und inzwischen auch auf RTL+ zu sehen ist.  

Das sind auch insgesamt die Formate, die sich die besten Chancen für heute Nacht ausrechnen können: „The Studio“, „Severance“, „The Penguin“ und „Adolescence“ werden die meisten Siege vorhergesagt. THE SPOT tippt bei den drei Königskategorien im Comedy-Bereich auf „The Studio“, im Drama-Bereich auf „Severance“ mit Außenseiterchancen für „The Pitt“ und im Miniserien-Bereich auf „Adolescence“.