Überraschend hat der Disney-Konzern trotz eigener gegenteiliger Erwartung im zweiten Quartal ein leichtes Abo-Wachstum bei seinem Streamer Disney+ verzeichnet. Die Kennzahlen Umsatz und Gewinn zeigen auch nach oben.
Der Disney-Konzern hat am heutigen Mittwoch seine Zahlen für das zweite Quartal veröffentlicht. Demnach hat der Streamingdienst Disney+ 1,4 Millionen Abonnenten hinzugewonnen, der Umsatz stieg im Jahresvergleich um 7 Prozent auf 23,62 Milliarden Dollar und das Net Income lag insgesamt bei einem Plus von 3,28 Milliarden Dollar. Im Vorjahreszeitraum stand da noch ein kleines Minus von 20 Millionen Dollar.
Damit übertraf der Mauskonzern die Börsenerwartungen. „Insgesamt bleiben wir optimistisch, was die Ausrichtung des Unternehmens und unsere Aussichten für den Rest des Geschäftsjahres angeht“, sagte Disney-CEO Bob Iger. „Nach einer ausgezeichneten ersten Hälfte des Geschäftsjahres haben wir noch viel vor uns. Dazu gehören unsere kommenden Kinofilme, der Start des neuen DTC-Angebots von ESPN und eine noch nie dagewesene Anzahl von Expansionsprojekten in unserem Segment Experiences.“ Disney kündigte in diesem Zusammenhang einen neuen Freizeitpark in Abu Dhabi an.
Kino-Hits und „Daredevil: Born Again“ helfen bei Disney+
Der Hinzugewinn bei den Abonnenten kam überraschend, weil Disney wie auch die Wall Street von einem Rückgang ausgegangen war. Insgesamt hat der Streamer Disney+ so jetzt 126 Millionen Abonnenten. Von den 1,4 Millionen neuen Abonnenten kam eine Million aus dem Heimatmarkt. Das leichte Wachstum führte Disney vor allem auf die Streaming-Starts der Kino-Hits „Vaiana 2“ und „Mufasa“ sowie den Serienstart von „Daredevil: Born Again“ zurück. Für Q3 erwartet Disney ein weiteres leichtes Abo-Wachstum bei Disney+.
Der nur in den USA verfügbare Streamingdienst Hulu wuchs um 1,1 Millionen neue Abonnenten auf insgesamt 54,7 Millionen. Der Streaming-Umsatz wuchs um 8 Prozent auf 6,12 Milliarden Dollar. Das Operating Income ist schon länger in den schwarzen Zahlen, wuchs aber in Q2 von 289 Millionen Dollar auf 336 Millionen Dollar an. Aus dem Kinobereich gab es mit „Schneewittchen“ und „Captain America: Brave New World“ eher schwächere Daten zu berichten.
Zu Donald Trumps Zollplänen im Filmgeschäft gab es vorerst keine Äußerung Bob Igers, was sich aber sicherlich beim späteren Investor Call noch ändern wird. „Wir beobachten weiterhin die makroökonomischen Entwicklungen im Hinblick auf potenzielle Auswirkungen auf unsere Geschäfte und sind uns der Unsicherheit bezüglich des operativen Umfelds für den Rest des Geschäftsjahres bewusst“, heißt es nur allgemein im Quartalsbericht.