Der aktuelle ARD-Vorsitzende Florian Hager sieht im Reformstaatsvertrag der Politik eine verpasste Chance, nicht eine Geschäftsführung für alle regionale Rundfunkanstalten beschlossen zu haben.
Der HR-Intendant und aktuelle ARD-Vorsitzende Florian Hager hat sich in einem epd-Interview zum Reformstaatsvertrag der Öffentlich-Rechtlichen geäußert. Er bedauerte vor allem, dass sich die Politik nicht zu einem Modell der ARD-Geschäftsführung durchringen konnte. Hager ist überzeugt, dass eine Geschäftsführung besser für die Rundfunkanstalt wäre, die aktuell aus neun regionalen Anstalten besteht, weil sie dabei geholfen hätte, die ARD „stringenter aufzustellen“.
Die ARD-Geschäftsführung war eine Idee des Zukunftsrats, deren Anregungen sich zu einem nicht unerheblichen Teil im Reformstaatsvertrag der Bundesländer wiederfand. Die Idee einer ARD-Geschäftsführung, „die alleinige Strategie-, Steuerungs-, Finanz- und Organisationskompetenz für die ARD und für alle zentralen Aufgaben und Dienstleistungen“ hat, war in den ersten Entwürfen des Reformstaatsvertrags enthalten und wurde letztlich aber einkassiert.
Stattdessen setzt der neue Staatsvertrag jetzt auf ein „Federführungsprinzip vor allem im administrativen und technischen Bereich“, was Hager auch nicht unkritisch sieht. An einer Stelle werde so das Personal gebündelt, um es an den anderen Stellen dann sukzessive abzubauen, sagte der aktuelle ARD-Vorsitzende. Dass es dabei vor allem um eingesparte Arbeitsplätze gehe, werde von der Politik allerdings nicht ausgesprochen.