Das von Buket Alakuş nach einem Drehbuch von Laila Stieler inszenierte Drama „Polizei“ hat auf dem Filmfest Hamburg den Producers Award als bester Fernsehfilm gewonnen. Der Preis ging an Peter Hartwig, der den Film mit seiner Firma Kineo produziert hat und für SPOT umgehend ein paar Fragen beantwortet hat.

Was bedeutet Ihnen der Producers Award für „Polizei?“
Arbeit am Film ist immer Team-Arbeit. Wie im Fußball geht es nur mit einer gut spielenden Mannschaft. Ich freue mich um so mehr, dass mit dem Preis die tolle Arbeit des Teams belohnt wurde, die von Anfang an die unglaubliche Motivation aller Mitstreitenden im Rücken hatte. Es lag ganz viel Gutes in unserer Arbeit – die Menschen fühlten sich den Figuren und dem Thema sehr verbunden. Und natürlich freue ich mich für Buket Alakuş, mit der es eine so ungemein kraftvolle und solidarische Arbeit war. Ich bin so froh, ihr begegnet zu sein – sie hat ihr ganzes Herz und wahnsinnige Energie in die Geschichte um Anton gesteckt. Als Mutter eines Teenagers wusste sie sehr genau, wovon sie spricht.
„Polizei“ vollendet zudem einen großen zeitlichen Bogen. Genau vor 25 Jahren entstand ein Film, der auch für uns zu einem Meilenstein wurde – „Die Polizistin“ – und neben Andreas Dresen 3 weitere – nun auch hier wieder versammelte – Begleiter hatte. Seiner Zeit war es für mich die erste Begegnung mit Christian Granderath. Wir wurden von ihm früh ermutigt, mutig zu sein – das hat bis heute breite Spuren bei uns hinterlassen. Gemeinsam mit ihm und Sabine Holtgreve hatten wir das Glück, diese Geschichte erzählen zu können.
Was war die produzentische Herausforderung bei dem Film?
Drehbücher von Laila Stieler sind nicht nur unfassbar klug und präzise geschriebene „Anweisungen für die Regie“ (Wolfgang Kohlhaase) – sie sind auch so gestaltet und gedacht, dass Veränderungen schwer vorzunehmen sind. Mit frühestmöglicher Bindung unfassbar erfahrener Menschen in den wichtigen Gewerken konnte wir den kreativen Dialog lange genug vorher spielen: So viel wie nur irgend möglich machen für das, was vor der Kamera passiert und dabei nichts von der Wucht, Wut und Poesie von Lailas Texten wegzunehmen.
Mit Jacqueline Rietz haben wir in einem sehr aufwändigen Casting nicht nur Anton gesucht sondern vor allem auch den „Freundeskreis“ bestmöglich versucht zu finden. Hier haben wir uns immer wieder befragt und auch verworfen – somit neue Gedanken zugelassen. Das war sehr produktiv – und wir wurden belohnt.
Wie geht die Reise für „Polizei“ nun weiter in Richtung Auswertung?
Mit dem Schwung von Hamburg versuchen wir, in der uns leider nur knapp zur Verfügung stehenden Zeit bestmöglich den Film zum Zuschauer zu bringen. Wir arbeiten mit Media Office zusammen, die immer – wenn es um ein Thema geht – sehr gute Ideen und Gedanken haben, inhaltliche und gesellschaftliche Verbindungen zu knüpfen. Die Mediathek hat den Film ja länger – insofern kann und darf man auch hier zeitlich anders denken. Unsere Zielgruppe ist relativ groß – jede Mutter kann sich angesprochen fühlen. Wenn das nichts ist.
