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Ritterschlag für Fabian Gasmia

Im Rahmen des Deutsch-Französischen Filmtreffens wurde Produzent Fabian Gasmia die  Medaille de Chevalier des Arts et des Lettres verliehen.

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Thomas Michelon, Leiter des Institut français Berlin, überreichte die Auszeichnung an Produzent Fabian Gasmia (Credit: Robert Recker)

Beinahe hätte man beim diesjährigen Deutsch-Französischen Filmtreffen einen Heiratsantrag erleben dürfen. Beinahe – denn nach reiflicher Überlegung entschied sich Fabian Gasmia dann doch für eine weniger öffentliche Bühne, wie er augenzwinkernd erzählte. Wir dürfen jedenfalls gratulieren! Nicht nur zur bevorstehenden Hochzeit, sondern vor allem auch zu dem Anlass, zu dem er am ersten Tag dieses Treffens auf die Bühne kam: Die Ehrung mit der Medaille de Chevalier des Arts et des Lettres, ein Ritterschlag für Menschen, die sich „durch ihr Schaffen im künstlerischen oder literarischen Bereich oder durch ihren Beitrag zur Ausstrahlung der Künste und der Literatur in Frankreich und in der Welt ausgezeichnet haben“.

Nicht zuletzt als Präsident der Deutsch-Französischen Filmakademie habe Gasmia einen erheblichen Teil dazu beigetragen, einen Raum für Austausch zu schaffen, der Früchte trage, so Laudator Thomas Michelon, Leiter des Institut français Berlin. Das Feld der deutsch-französischen Koproduktionen, zu dem Gasmia über seine Seven Elephants zuletzt unter anderem den in über 50 Länder verkauften „Treasure – Familie ist ein fremdes Land “ von Julia von Heinz beigesteuert habe, verdanke ihm enorm viel. Das französische Kino sei ihm Inspiration für eine bemerkenswerte Karriere gewesen, sein Engagement zeige sich nicht zuletzt auch bei der Wahl seiner Stoffe. Als Ordensträger reihe sich Gasmia in eine Reihe illustrer Filmschaffender ein, die viel für die beiden Länder getan hätten.

Dass ihm diese Ehrung wirklich „unter die Haut“ gehe, wie Gasmia schilderte: Das spürte man in jedem Moment: Die aufrichtige Emotionalität, die er auf der Bühne ausstrahlte, übertrug sich auch auf das Publikum – darunter nicht nur seine enge Familie, die er zu diesem Anlass mitgebracht hatte. Sondern auch seine erweiterte Familie – denn als diese bezeichnete er die Deutsch-Französische Filmakademie und ihre Angehörigen. 

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Fabian Gasmia mit Schwester, Mutter, Tochter und künftiger Ehefrau (Credit: Robert Recker)

Warum es ihn so berührt, sich zu Deutschland und Frankreich gleichermaßen, zu Europa zugehörig fühlen zu dürfen – das schilderte Fabian Gasmia anhand der Geschichte seines Vaters, der einst mit 17 Jahren vor dem Bürgerkrieg in Algerien nach Europa geflüchtet war, um dort eine neue Heimat zu finden. Dass innige Verbindungen zwischen den Ländern, die sein Dasein prägen, möglich seien: Das sei keine Selbstverständlichkeit. Das sei etwas, für das es Tag für Tag einzustehen gelte. Dafür – und für die Institutionen, die diese Verbindungen schaffen, vertiefen, ermöglichen. Er träume von einer Welt, in der man russisch-ukrainische und palästinensisch-israelische Festivals besuchen könne. Brücken zu bauen, sei wichtiger denn je.

Geträumt hatte Fabian Gasmia schon mit 14 Jahren davon, eines Tages eine Französin zu heiraten. Möge nicht nur dieser seiner Wünsche Realität werden…