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Frankreich nimmt Machtmissbrauch im Kultursektor ins Visier

Auf Initiative von Judith Godrèche, die mit an der Spitze der #MeToo-Bewegung im Nachbarland steht, hat das französische Parlament für die Bildung einer Kommission votiert, die sich mit Machtmissbrauch und sexueller Gewalt unter anderem im Kulturbereich befassen soll.

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Judith Godrèche setzte sich erfolgreich für die Bildung einer Kommission ein, die Machtmissbrauch und sexuelle Gewalt im Kultursektor ins Visier nimmt. (Credit: IMAGO / UPI Photo / Jim Ruymen)

Nicht erst seit Judith Godrèche im Februar dieses Jahres Anzeige gegen Regisseur Benoît Jacquot wegen Missbrauchs einer Minderjährigen erhob (Godrèche war als 14-Jährige eine mehrjährige Beziehung mit dem 25 Jahre älteren Filmschaffenden eingegangen, die dieser auch nicht bestreitet) und parallel gegen Regisseur Jacques Doillon offiziell den Vorwurf sexueller Belästigung erhob (beide bestreiten die Vorwürfe), steht sie in Frankreich mit an der Spitze der #MeToo-Bewegung. Tatsächlich hatte sie ihre Geschichte (ohne damals die Namen zu nennen) bereits in einer 2023 ausgestrahlten Miniserie namens „Icons of French Cinema“ verarbeitet. Anlässlich der diesjährigen Verleihung der Césars machte sie Machtmissbrauch und sexuelle Gewalt zum Thema einer Rede. Und sie setzte sich seit Februar bei der Politik dafür ein, eine Kommission zur Untersuchung entsprechender Umtriebe zu gründen.

Ein Ansinnen, mit dem sie letztlich Erfolg hatte: Das französische Parlament stimmte für die Einsetzung einer solchen Kommission, die nicht nur die audiovisuelle Industrie ins Visier nehmen soll, sondern auch die Darstellenden Künste, das Werbebusiness und die Modebranche. Während sich die Kommission auch Fehlverhalten bzw. Straftaten gegenüber Erwachsenen widmen wird, soll der Schwerpunkt offenbar auf dem Arbeitsumfeld für Minderjährige liegen. Gleichzeitig sollen grundsätzlich jene Mechanismen untersucht werden, die Machtmissbrauch und (sexuelle) Gewalt ermöglichen – auch mit dem Ziel, die genannten Branchen als solche stärker in die  Verantwortung zu nehmen.