SmHJHX

Am Freitag, den 25.10. werden wir ab 15.00 Uhr bis ca. 18 Uhr umfangreiche technische Wartungsarbeiten durchführen. Vielen Dank für Ihr Verständnis.

Wolfram Weimer: „Meine Politik bleibt an der Seite von Kultur und Freiheit“


Auf diese Rede hat die Filmbranche gewartet: Beim 75. Deutschen Filmpreis absolvierte der neue Kulturstaatsminister seinen ersten öffentlichen Auftritt im ganz großen Kreis – und scheute sich nicht, sich einer kritischen Frage zu stellen.

imago scaled e x
Wolfram Weimer (Credit: IMAGO / Future Image)

75. Deutscher Filmpreis. Das ist ein Jubiläum, das ist Glanz, Glamour, Gemeinschaft. Das ist eine Feier des Kinos und des Kinofilms. Das ist auch und nicht zuletzt aber auch eine Veranstaltung, die in wilden globalen Zeiten stattfindet – und unmittelbar nach einem Wechsel der Regierung und des obersten Verantwortlichen für Kultur und Film.

Dass Wolfram Weimer sich schon bei seiner Ernennung mit erheblicher Kritik konfrontiert sah, ist nicht nur kein Geheimnis. Sondern es wurde schon zur Einleitung seines ersten öffentlichen Auftritts vor dem ganz großen Branchenpublikum offen ausgesprochen. Denn Florian Gallenberge empfing ihn mit genau dieser Aussage, dem Hinweis auf die Sorge vor Wandel und Einengung – und der Frage, wie er an sein Amt herangehen werde.

„Die Kulturpolitik wird mit mir bestimmt nicht nach rechts gerückt. Aber auch nicht nach links. Meine Politik bleibt an der Seite von Kultur und Freiheit“, so Weimer. Dies sei seine oberste Prämisse, die er mit allen seinen Vorgängerinnen und Vorgängern teile. Ihn leite das, was Schiller in die Worte „Freiheit ist die Mutter der Kunst“ gefasst habe. Politik müsse Freiräume ermöglichen, deswegen werde der einzige Kulturkampf, den er führen werde, der Kampf für die Kultur sein. Denn „gute Kulturpolitik stärkt die Kräfte von innen heraus!“

Die neue Regierung sei in ihrem Selbstverständnis und programmatisch eine Regierung der Mitte. Was man sich bewusst machen sollte, egal ob man nun – wie er – die Welt ein wenig bürgerlicher sehe, oder etwas grüner wie Claudia Roth, oder etwas roter wie Björn Böhning, oder etwas liberaler: „Wir sind in der Mitte die Breite Mehrheit. Wir sind noch drei Viertel – und wir sollten uns anstrengen, dass aus dem ‚noch‘ ein ‚erst‘ wird. 

Im Koalitionsvertrag setze die Regierung auf die offene Bühne, nicht die geschlossene Bühne, deswegen werde man als BKM daran festhalten, den deutschen Film in seiner künstlerischen Kraft weiter scheinen zu lassen – ganz im Schillerschen Sinn des freiheitlichen Geistes.

Zu Vorhaben im Rahmen der Filmförderreform führte Weimer aus: „Natürlich geht es der Branche nicht wirklich gut“. Der Standort sei unter Druck, die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen seien schwierig. Auch und gerade als Medienunternehmer könne er sagen: „Wir haben das im Blick!“ Grundmotivation der neuen Bundesregierung sei es, die Geschäfte wieder ins Rollen zu bekommen, gerade auch jene der Filmwirtschaft.

Das neue Filmförderungsgesetz sei ein guter erster Schritt, aber eben nur ein erster. Er würde gerne einen zweiten, dritten und gerne auch vierten nachzuschießen. Er lade die Branche zum Gespräch, gemeinsam schaue man gerne, was man im Parlament durchsetzen könne.

Schwierige Rahmenbedingungen mal dahingestellt, zeige nicht nur dieser Abend, wie viel Hoffnung man in das Potenzial setzen könne. Vor der enormen Leidenschaft und künstlerischen Kraft, die den Markt trage, könne man sich nur verneigen. Gerade 2025 sei schon jetzt ein auch international sehr erfolgreiches Jahr für den deutschen Film und deutsche Filmschaffende, beispielhaft nannte er unter anderem „Konklave“ und „September 5“ (der um 19:30 schon drei Lolas Abgeräumt hatte) – und vor allem Mascha Schilinskis „In die Sonne schauen“, der in den Cannes-Wettbewerb eingeladen wurde.

Bundeskulturminister Wolfram Weimer beim Deutschen Filmpreis 2025 (Credit: SPOT)