Das österliche Kinowochenende verspricht in den USA besonders spannend zu werden – denn aktuell sieht es so aus, als könnten sich zwei sehr unterschiedliche Warner-Filme ein Kopf-an-Kopf-Rennen um die Chartskrone liefern. Unterdessen lässt ein 20 Jahre alter Klassiker schon jetzt die Herzen höherschlagen. Auch in Deutschland.
Nein, konkrete Zahlen haben wir (noch) nicht. Aber ein Zitat aus einem heutigen Gespräch, das einigermaßen vielsagend ist: „Wenn der Vorverkauf für einen 20 Jahre alten Film durch die Decke geht, muss man sich doch langsam wirklich fragen, ob das heutige Produkt nicht irgendwie am Publikum vorbeigeht…“
Ist natürlich (bewusst) überspitzt ausgedrückt – aber der Gedanke ist so falsch nicht: Was sagt es über das Kino aus, dass sich ein Film, den jeder Fan garantiert in der einen oder anderen Form im Regal stehen hat und der auch in 4K-Auflösung bei Disney+ zu streamen ist, anschickt, beim Re-Release zum 20. Jubiläum tolle Zahlen zu schreiben? Viel Gutes über den Ort jedenfalls. Ach ja, die Rede ist natürlich von „Star Wars: Episode III“, der kommende Woche noch einmal für wenige Tage auf die Leinwände darf.
In den USA wird von manchen Magazinen bereits eifrig über ein Ergebnis jenseits der 15 Mio. Dollar gesprochen (was für einen solchen Re-Release massiv wäre), allerdings scheinen diese Meldungen samt und sonders auf einen Blogpost von einer eher zweifelhaften Quelle zurückzugehen, die anhand der Ergebnisse der Re-Releases von „Episode I“ und „Episode II“ und jener des gerade gestarteten Vorverkaufs einfach die Rechnung „das könnte doppelt so viel werden“ anstellte. Mal sehen, der Buzz ist in den USA jedenfalls ausgesprochen gut.
Mit Spannung blickt man in den USA aber zunächst einmal auf das Osterwochenende. Fest steht jedenfalls, das Warner die beiden Toptitel stellen wird – fraglich ist aber, welcher die Spitzenposition einnimmt. Was „Blood & Sinners“ anbelangt, gibt sich Warner selbst vergleichsweise konservativ und schätzt den Start auf 35 bis 40 Mio. Dollar. Analysten hingegen sehen eher 50 Mio. Dollar am Horizont, eher vielleicht noch mehr. So oder so: Ein solider bis richtig guter Start scheint dem Film, der von Kritikern geliebt wird (auch von uns) sicher zu sein. Allerdings ist das Thema ausgesprochen US-lastig, international wird dem Werk ein Debüt im Bereich von bestenfalls 15 Mio. Dollar vorhergesagt.
Der größte „Rivale“ für „Blood & Sinners“ kommt an diesem US-Kinowochenende natürlich aus dem eigenen Haus: „Ein Minecraft Film“ könnte an seinem dritten Wochenende zwischen 45 und 50 Mio. Dollar einspielen. Auf jeden Fall würde in den USA die Marke von 300 Mio. Dollar laufendem Einspiel (deutlich) fallen, weltweit ginge es in Richtung der 650 Mio. Dollar. Profitabel ist der Film, dessen Budget bei rund 150 Mio. Dollar gelegen haben soll, jedenfalls längst. Und es handelt sich schon jetzt um die zweiterfolgreichste Videospieladaption der Geschichte, wobei das Mega-Einspiel von „Der Super Mario Bros. Film“ (1,36 Mrd. Dollar weltweit!) nicht erreicht werden wird.
In Deutschland hat „Ein Minecraft Film“ alle Chancen, an diesem Wochenende als erster Film des Jahres die Marke von zwei Millionen Besuchen zu überschreiten.