In einem Begleitschreiben zur heute vorgelegten Bilanz für das zweite Quartal und im Vorfeld der Aufspaltung von Warner Bros. Discovery hat der Konzern seine künftige Kinostrategie quantitativ definiert. 12 bis 14 Filme sollen es künftig jährlich sein. Ziel sei es, das Potenzial für erfolgreiche Filme zu maximieren und das Risiko zu minimieren. Unterdessen konnte man mit Blick auf das zurückliegende Quartal noch einen ganz besonderen Kinorekord vermelden.

Die Kinozahlen von Warner Bros. Discovery in der Bilanz für das zweite Quartal können sich mehr als sehen lassen. Im laufenden Jahr wurden weltweit bereits mehr als drei Milliarden Dollar eingespielt, mehr als zwei Milliarden davon gehen allein auf das Konto von vier Titeln („Ein Minecraft Film“, „Blood & Sinners“, „Final Destination: Bloodlines“ und „F1“), die zwischen April und Juni gestartet wurden.
Damit einher ging übrigens ein Rekord, der bislang unbemerkt blieb: Laut Warner habe man es als erstes Studio überhaupt geschafft, fünf Filme in Folge in die Kinos zu bringen, die US-Startergebnisse von mehr als 45 Mio. Dollar einfuhren.
Dazu heißt es in dem Schreiben: „Die jüngste Dynamik ist auch auf eine gezielte Transformation zurückzuführen, die in den letzten drei Jahren umgesetzt wurde. Wir haben einen (…) analytisch strengen Genehmigungsprozess mit detaillierteren Inputs aus dem Vertrieb und von den weltweiten globalen Marketingteams eingeführt, zudem systematischere Marketing- und Vertriebskontrollen vor den Veröffentlichungen, bei denen der Schwerpunkt auf den acht Wochen vor der Veröffentlichung liegt, und wir nutzen Echtzeitdaten, um bessere Entscheidungen hinsichtlich der Auswertungsfenster zu treffen. Darüber hinaus haben wir unsere Marketing- und Vertriebsteams in ein global integriertes Modell umstrukturiert, das uns eine nahtlose Koordination der Filmveröffentlichungen in allen Territorien ermöglicht. Ziel all dieser Maßnahmen war es, die Warner Bros. Motion Picture Group besser zu positionieren, um das Potenzial für erfolgreiche Filme zu maximieren und gleichzeitig das inhärente Verlustrisiko zu reduzieren.“
Was letzteres für die künftige (quantitative) Kinostrategie bedeutet, wird in dem Schreiben ebenfalls ausgeführt: Demnach plant Warner Bros. künftig mit 12 bis 14 Kinostarts pro Jahr, die sich auf die vier Kernlabel Warner Bros. Pictures, DC Studios, New Line Cinema und Warner Bros. Animation verteilen sollen. Konkret stellt man sich folgende Aufteilung vor:
• 1-2 Warner Bros. Pictures Tentpoles (die primär Warner-IPs nutzen)
• 1-2 Filme von DC Studios
• 3-4 Filme von New Line (inklusive deren Horrortiteln)
• 1-2 Filme von Warner Bros. Animation
• Eine „ausgewählte Zahl“ an Originalstoffen im mittleren Budgetbereich
Lokales Produkt (bei dem Warner u.a. in Deutschland stark aufgestellt ist) wird in dieser Aufzählung erst einmal nicht erwähnt. Eine Randnotiz: In Ausführungen zu DC Studios wird der Drehbeginn von „Batman II“ für das nächste Frühjahr bestätigt, der Film soll 2027 in die Kinos kommen.
Zum kompletten Anlegerschreiben
Aktuell befinde man sich auf dem Weg, im Zuge der unlängst angekündigten Aufspaltung von Warner Bros. Discovery in Warners Bros. (Streaming & Studios) und Discovery Global Media (Global Networks) ein neues Kapitel aufzuschlagen. Einige der Führungsrollen seien noch zu besetzen, man gehe davon aus, dass die beiden Unternehmen bis Mitte kommenden Jahres voneinander unabhängig werden.