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Umfrage Austria: Paul Poet vom Österreichischen Filmregieverband

Der österreichische Film strahlt nach außen, nicht nur mit Einladungen auf A-Festivals. Und in der Branche brummt es seit Einführung des Anreizmodells. Steigende Kosten, Fachkräftemangel und die Stagnation bei den selektiven Budgets sind Kehrseiten. Wir haben uns anlässlich unseres Österreich-Schwerpunkts umgehört und die Frage gestellt: Was läuft gut in der österreichischen Film- und Fernsehbranche, was läuft nicht so gut? Hier antwortet Paul Poet, Vorstandsmitglied des Österreichischen Filmregieverbands.

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Paul Poet (Credit: Götz Schrage)

Wie gerade oft und überall stehen Licht und Schatten, Triumph und Untergang auch in Österreich ganz knapp beieinander. Grad erst feierten einige Werke, „Des Teufels Bad“, „Mond“, „The Village Next to Paradise“, Festivaltriumphe, wird das grad mal etwas über ein Jahr alte wirtschaftsliberale ÖFI+ Filmfördersystem weithin bewundert, besonders in Deutschland. Schon befindet man sich in der Branche weithin in einer Schockstarre. Einerseits wegen den baldigen Nationalratswahlen, wo die in den Umfragen führende Rechtsaußen-Partei FPÖ massive Kürzungen und Schleifungen des Kulturbudgets und des öffentlich-rechtlichen Senders ORF angekündigt hat und dies wohl durchziehen will, was einen weitgehenden Kahlschlag und eine Gängelung der Ausdrucksfreiheit bedeuten würde. Andererseits wurden im klassischen Fördersystem vom Bund die Etats seit über einem Jahrzehnt nicht erhöht, was angesichts der Inflation eine Explosion der Selbstausbeutung bedeutet. Gleichzeitig ist die Menge an Filmschaffenden um gut ein Drittel gewachsen, wo keiner weiß, wie diese Menge an Kulturarbeiter:innen auf Dauer durch laufende Produktionen erhalten werden soll. Gerade jetzt, wo die TV- und Streamer-Produktion stark rückläufig ist. Zusätzlich haben mit ÖFI und dem Wiener Filmfonds die zwei stärksten Säulen der Kinoförderung die Einreichtermine für Herstellung pro Jahr von vier auf drei minimieren müssen, was über kurz oder lang den Tod einiger Produktionshäuser bedeuten wird. Kurz: Viel ist schön. Viel ist Kampf.