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Umfrage Austria: Loredana Rehekampff, CEO Samsara Filmproduktion 

Der österreichische Film strahlt nach außen, nicht nur mit Einladungen auf A-Festivals. Und in der Branche brummt es seit Einführung des Anreizmodells. Steigende Kosten, Fachkräftemangel und die Stagnation bei den selektiven Budgets sind Kehrseiten. Wir haben uns anlässlich unseres Österreich-Schwerpunkts umgehört und die Frage gestellt: Was läuft gut in der österreichischen Film- und Fernsehbranche, was läuft nicht so gut? Hier antwortet Loredana Rehekampff von Samsara.

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Loredana Rehekampff (Credit: Samsara Filmproduktion)

Ich bin äußerst dankbar, dass Programme wie ÖFI+ und FISA+ es österreichischen Produktionsfirmen ermöglicht haben, international an Bedeutung zu gewinnen. Nicht nur durch herausragendes Talent, sondern auch dank verbesserter Finanzierungsmöglichkeiten haben wir es geschafft, als kleines Land mit einem begrenzten Markt eine gleichwertige Position in Europa zu erreichen – eine Errungenschaft, die wir weiter ausbauen sollten.

Trotz dieser positiven Entwicklungen stehen wir jedoch vor einigen Herausforderungen. Unsere Produktionskosten sind aufgrund von Inflation und steigendendem Kollektivvertrag regelrecht explodiert, während die Budgets weitgehend stagnieren. In unseren Nachbarländern gibt es ebenfalls attraktive Tax-Credit-Modelle, doch dort sind die Produktionskosten deutlich niedriger. Dies mindert langfristig die Attraktivität Österreichs als Filmstandort. Ohne eine gemeinsame Anstrengung der gesamten Branche, um eine Balance zwischen Budgetrealität, Finanzierungsmöglichkeiten und den Anforderungen der Produktionen und Teams zu finden, sehe ich keine nachhaltige Zukunft für Filmproduktionen – schon gar nicht eine, die profitabel ist.

Ein weiteres Problem ist der anhaltende Fachkräftemangel. Die Arbeitsbedingungen in der Filmbranche sind oft nicht mit den Erwartungen der jüngeren Generation vereinbar. Diese Diskrepanz muss in den kommenden Jahren überwunden werden, um die Branche zukunftsfähig zu machen und zu modernisieren – besonders in Kombination mit den finanziellen Herausforderungen und Fokus auf mentaler Gesundheit und Balance.

Eine letzte, aber entscheidende Herausforderung ist der sinnvolle und effiziente Einsatz von KI. Angesichts der beschriebenen Schwierigkeiten bin ich fest davon überzeugt, dass wir die Möglichkeiten von KI – im Rahmen rechtlicher Vorgaben – nutzen sollten, um unseren Arbeitsalltag und unsere Projekte zu optimieren. KI ist für mich kein Feind, der uns die Arbeit streitig macht, Drehbücher autonom schreibt oder Schauspielerinnen und Schauspieler ersetzt. Nicht jede technologische Neuerung nimmt uns unseren Anteil am Erfolg aka „ein Stück vom Kuchen“. Vielmehr glaube ich daran, dass wir mit Hilfe von KI ein besseres „Stück vom Kuchen“ erhalten können – eines, das mit weniger Stress und mehr Effizienz einhergeht.