Das Österreichische Filminstitut hat seinen Tätigkeitsbericht für 2024 veröffentlicht. Als unverzichtbares Instrument habe sich die Standortförderung ÖFI+ etabliert, wobei die Balance zur selektiven Förderschiene nicht mehr stimme und hier dringender Aufstockbedarf bestehe. Hervorgehoben wird der Fortschritt bei der Gleichstellung der Geschlechter: Erstmals wurde in der Stoffentwicklung die 50/50-Marke bei der Mittelzusage an weiblich verantwortete Projekte überschritten.

Der Tätigkeitsbericht des Österreichischen Filminstituts ist ein Leistungszeugnis von in einem Jahr Erreichtem und Geleistetem. Aus den nun veröffentlichten Daten für das Jahr 2024 geht hervor, dass die nationale Fördereinrichtung für die österreichische Kinobranche über 20 Mio. Euro im selektiven Bereich (bei 313 Zusagen) ausschüttete. Im Förderbereich „Herstellung“ konnten von 98 Anträgen 33 positiv beschieden werden. In diesem Verhältnis bewegen sich auch die Bereiche „Stoffentwicklung“ und „Projektentwicklung“: Aus 327 Einreichungen folgten 105 Zusagen, bzw. aus 75 Anträge gab es 26 Zusagen. Bei der automatischen Förderschiene ÖFI+ (die unter der neuen Regierung anders aufgestellt werden soll) sind 2024 knapp 38 Mio. Euro geflossen (bei 89 Zusagen).
Die besucherstärksten nationalen Spielfilme 2024 waren „Andrea lässt sich scheiden“ von Josef Hader mit 188.000 Besuchen auf Platz eins, gefolgt von „80 Plus“ von Sabine Hiebler und Gerhard Ertl mit 67.500 Besuchen auf Platz zwei. Besucherstärkster Dokumentarfilm war „Favoriten“ von Ruth Beckermann mit über 40.000 verkauften Tickets.
Der Standortförderung ÖFI+ bescheinigt das Filminstitut im zweiten Jahr ihres Bestehens die Bedeutung als Wirtschaftsfaktor mit hoher Wertschöpfung – und verweist im Tätigkeitsbericht auch auf die breite Akzeptanz im Ausland. Besonders im Bereich der Herstellungsförderung sei das Antragsvolumen um fast 55 Prozent gestiegen. Das gesamte Volumen für 2023 und 2024 beläuft sich laut ÖFI auf insgesamt knapp 95 Mio. Euro. Wie es damit ab 2026 weitergeht, bleibt abzuwarten. Kulturminister Andreas Babler hat bereits angekündigt, sich von einem „ungedeckelten Modell“ zu verabschieden. Im Vorwort des ÖFI-Tätigkeitsbericht von ÖFI-Direktor Roland Teichmann und seiner stellvertretenden Direktorin Iris Zappe-Heller heißt es: „Der Ausblick auf 2025 ist in Erwartung neuer filmkulturpolitischer Impulse offen. Die Filmbranche bleibt in Bewegung – wirtschaftlich, gesellschaftlich, künstlerisch und auch zunehmend technisch (Stichwort AI). Unsere Aufgabe als Filminstitut bleibt es, diesen Prozess konstruktiv zu begleiten und Strategien zu verfolgen, die sowohl Publikumsansprache als auch künstlerische Visionen ermöglichen. Denn das Kino ist und bleibt ein Ort der Freiheit, und Film eine der populärsten und wirkungsvollsten Kunstformen unserer Zeit.“
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