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Österreichische Filmbranche wendet sich an Regierung: „Bevor es zu spät ist, müssen wir dringend reden!“


Die angekündigten Kürzungen im Kulturbereich und speziell in der Filmbranche haben in der österreichischen Branche für Entsetzen gesorgt. In einem offenen Brief des Dachverbands der österreichischen Filmschaffenden wenden sich nun 17 Berufsverbände und zahlreiche prominente Kreative an Kulturminister und Vizekanzler Andreas Babler sowie an Finanzminister Markus Marterbauer.

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Der Dachverband der österreichischen Filmschaffenden und zahlreiche Kreative haben sich in einem Offenen Brief an Finanzminister Markus Marterbauer SPÖ (r.), Vizekanzler Andreas Babler L/SPÖ (l.) gewandt (Credit: IMAGO / photonews.at)

Die angekündigten Kürzungen im Kulturbereich und speziell in der Filmbranche haben in der österreichischen Branche für Entsetzen gesorgt. In einem offenen Brief des Dachverbands der österreichischen Filmschaffenden wenden sich nun 17 Berufsverbände und zahlreiche prominente Kreative an Kulturminister und Vizekanzler Andreas Babler sowie an Finanzminister Markus Marterbauer.

Hier der Brief im Wortlaut:

„Sehr geehrter Herr Vizekanzler und Bundesminister für Wohnen, Kunst, Kultur, Medien und Sport Andreas Babler, sehr geehrter Herr Bundesminister für Finanzen Dr. Markus Marterbauer,

die Filmbranche Österreichs ist sich der Schwere der aktuellen Budgetlage bewusst und ist bereit, ihren Anteil zur Lösung dieser Misere beizutragen. Die angedachten Einsparungen von 22 Millionen Euro bei ÖFI+, dem Finanzierungmodell für österreichische Kinofilme, würden allerdings bedeuten, dass die heimischen Filmschaffenden alleine an die 60% der Sanierung des Kulturbudgets schultern sollen. Dies kommt einer Zerschlagung der Branche gleich, führt zu massivem Anstieg von Arbeitslosigkeit, zum Verlust heimischen Erzählens und Identität, ja zur permanenten Beschädigung eines ganzen Kulturzweiges! Es hilft nicht dem Budget, nein, ganz im Gegenteil vergrößert es das Budgetloch nur noch weiter. Denn jeder Euro, der in Film investiert wird, fließt mit 1,42 Euro in das Budget zurück.

Film ist nach wie vor eine der wenigen Kunstsparten, die auch hierzulande mehr Geld einspielt, als ausgegeben wird – die Wirtschaft also stärkt und mithilft, das Budget zu sanieren. Die Darstellung, dass ÖFI+ rein ausländischen Filmemacher*innen genützt hätte und das Geld ins Ausland getragen wurde, ist unrichtig. Das Gegenteil ist der Fall: Die Förderschiene ÖFI+ ist eine der wichtigen Säulen der heimischen Filmwirtschaft. Ihr Wegbrechen würde die heimischen Kreativen mit voller Wucht treffen. Sollten die Einsparungen beim Kulturbudget tatsächlich zu 60% die Filmschaffenden tragen müssen, steuern wir auf eine Situation zu, die auf längere Dauer keine heimischen Kinofilme hervorbringen wird. So würde der Markt tatsächlich von internationalen Produktionen übernommen werden. So gehen dem Kino österreichische Geschichten verloren, die kaum zurückzugewinnen sein werden. Das kann nicht im Sinne eines Kulturministeriums sein!

Die angekündigten Investment Obligations für Streamer sind kein Rettungsschirm, würden sie doch frühestens 2027 oder 2028 abgeschöpft werden können – und die zu erwartende Summe ist eine Unbekannte. Das angedachte Einsparungsmodell ist ein großer Fehler! Wir bedauern, dass es zu diesem Thema vorab keine ausführlicheren Gespräche mit der Branche gegeben hat. Bevor es zu spät ist, müssen wir dringend reden.

Wir laden Sie ein, gemeinschaftlich, und wie es in Ihrer Aussendung heißt: ZUSAMMEN eine bessere Lösung zu finden – für Österreichs Wirtschaft und seine Filmschaffenden.

Dachverband der österreichischen Filmschaffenden

Dachverband der österreichischen Filmschaffenden

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