Horrorspezialist Scott Derricksen kann sich über Aufträge nicht beklagen. Nach seinem für Blumhouse entstandenen Überraschungserfolg „The Black Phone“ steht er bereits als Regisseur für dessen Fortsetzung fest, hat eine Produktion für Skydance und Apple in Postproduktion und nimmt sich nun der Adaption eines Romanklassikers an, die schon einmal legendär verfilmt worden war.
„The Night of the Hunter“ war 1953 der erste von zehn Romanen, die Davis Grubbs schrieb. Darin erzählt er die Geschichte des Serienmörders Harry Powell, der sich als Prediger ausgibt und durch die Lande reist: Er heiratet eine Witwe nur, um an das versteckte Vermögen ihres verstorbenen Mannes zu gelangen. Powells Stiefkinder stehen im Mittelpunkt seiner unerbittlichen Jagd nach dem Geld, das ihr Vater versteckt hat.
Scott Derrickson wird für Universal wie gewohnt mit seinem langjährigen Schreibpartner C. Robert Cargill das Drehbuch schreiben und sich danach geeigneten Darstellern umsehen. Er hat sich ein schweres Päckchen aufgeladen, denn die ursprüngliche Verfilmung des Romans aus dem Jahr 1955 gilt als unerreichter und einzigartiger Klassiker, wenngleich der Film bei der damaligen Auswertung eine Enttäuschung an den Kinokassen war.
Und doch gilt „Die Nacht des Jägers“ längst als legendär, nicht zuletzt wegen seiner einzigartigen, traumhaften Bildsprache: Es handelt sich um die einzige Regiearbeit des britischen Schauspielers Charles Laughton, der Robert Mitchum mit der Figur des Harry Powell eine seiner besten Rollen bescherte: Unvergessen sind die Tätowierungen „LOVE“ und „HATE“ auf seinen Knöcheln. Lange hatte es als Sakrileg gegolten, überhaupt nur daran zu denken, diesen Film noch einmal verfilmen zu wollen. In Zeiten, in denen selbst ein Remake von „Vertigo“ realistisch scheint, hat sich das nun geändert.