Bereits Ende Oktober war darüber spekuliert worden, nun steht es fest: Die Neuadaption des Fantasy-Klassikers „Die Chroniken von Narnia“, die Greta Gerwig für Netflix inszeniert, wird vor dem Streaming-Start (zumindest) zwei Wochen lang auf IMAX-Leinwänden zu sehen sein.
Rund sechs Jahre ist es her, dass Netflix sich die Rechte an einer filmischen Neuinterpretation der Fantasy-Bestsellerreihe „Die Chroniken von Narnia“ gesichert hat. Im Juli vergangenen Jahres wurde dann bestätigt, dass „Barbie“-Regisseurin Greta Gerwig zwei Adaptionen für den Streamer inszenieren soll. Seither kocht die Gerüchteküche hinsichtlich Besetzung, Drehstart und diversen anderen Details – und im Oktober vergangenen Jahres kochten besonders interessante Gerüchte hoch, was die Auswertungsstrategie für diese Werke anbelangt.
Der renommierte Branchendienst „Puck“ hatte damals exklusiv vermeldet, dass Gerwig darauf drängen soll, den Filmen eine „nennenswerte Kinoauswertung“ zukommen zu lassen – und hatte schon damals berichtet, dass zumindest das Szenario einer vorgelagerten Exklusivauswertung auf den weltweiten IMAX-Leinwänden diskutiert werde.
Zu einer solchen soll es nun tatsächlich kommen: Wie IMAX mitteilte, soll „Narnia“ zu Thanksgiving 2026 (26. November) exklusiv für zwei Wochen auf rund 1000 IMAX-Leinwänden in 90 Märkten gezeigt werden. Der Film soll dann zu Weihnachten bei Netflix starten, ergo läge das Kinofenster bei rund vier Wochen. Ob nach dem Exklusiveinsatz bei IMAX auch andere Kinos zum Zuge kommen könnten (soweit sie dies angesichts der Nähe zum Streaming-Start dann wollen würden), ist derzeit noch offen.
Jenseits des Kinofensters (das für US-Verhältnisse übrigens nicht außergewöhnlich kurz wäre – abgesehen davon natürlich, dass keine PVoD-Verwertung vor dem SVoD-Start vorgeschaltet ist) wäre eine IMAX-exklusive Auswertung natürlich nicht mit einer regulären Auswertung gleichzusetzen. Für Netflix ist es dennoch ein ungewöhnlicher Schritt.
Zwar hat der Streamer in der Vergangenheit regelmäßig Filme in einer Form auf Leinwände gebracht, die diese für Preise wie die Academy Awards qualifizierten (Netflix betreibt selbst mehrere Kinos, darunter das Paris in New York und gemeinsam mit der American Cinematheque das Egyptian Theatre in Los Angeles), aber eine Auswertung, wie sie „Narnia“ zuteil werden soll, ist dennoch eine große Ausnahme, wie man sie zuletzt hierzulande bei „Im Westen nichts Neues“ und vor allem in den USA bei „Glass Onion: A Knives Out Mystery“ sah. Einspielergebnisse wurden dabei nicht offiziell kommuniziert, „Glass Onion“ soll Schätzungen zufolge bei einem für US-Verhältnisse eher limitierten Einsatz auf knapp unter 1000 Leinwänden binnen einer Woche aber rund 15 Mio. Dollar eingespielt haben.
„Die Partnerschaft unterstreicht den Wert von Imax als globale Event-Plattform und stärkt die Beziehungen zu den größten Filmemachern der Welt. Sie zeigt auch das Engagement von Imax, seinen Fans und Partnern auf der ganzen Welt einzigartige Events und Erlebnisse zu bieten“, heißt es in einer Erklärung.
Und es sei auch an dieser Stelle (wie auch in unserer Meldung aus dem Oktober) noch einmal erwähnt: Nicht nur Gerwig hat sich zuletzt gegenüber Netflix für das Kino ins Zeug geworfen, sondern auch „Barbie“-Hauptdarstellerin Margot Robbie in der Rolle als Produzentin. Allerdings mit anderem Ausgang: Robbie schlug eine angeblich um 70 Mio. Dollar höhere Offerte von Netflix für „Wuthering Heights“ aus und ging zu Warner – im Sinne der Kinoauswertung.