In den USA wurden aktualisierte Startzahlen für „Ein Minecraft Film“ vorgelegt – und die Sensation ist noch ein wenig sensationeller geworden. Auch weil sich Prognosen im Vorfeld selten als so falsch erwiesen haben wie in diesem Fall.
Sollte Ihnen in nächster Zukunft wieder einmal jemand erzählen, er habe todsichere Methoden, um den Erfolg von Filmen vorherzusagen, dann konfrontieren Sie ihn vielleicht mit der Tatsache, dass „Ein Minecraft Film“ weniger als einen Monat vor Start ein US-Debüt im Bereich von rund 58 Mio. Dollar vorhergesagt wurde. Und selbst wenn man gnädig ist und die kurzfristigen Prognosen unmittelbar vor dem Start heranzieht, landet man bei 85 bis 100 Mio. Dollar.
Nun, am Ende waren es sagenhafte 163 Mio. Dollar – also etwa das Dreifache (!) der mittelfristigen Vorhersage. Und ein US-Startergebnis, das nun tatsächlich noch hauchdünn vor jenem von „Barbie“ (162 Mio. Dollar) liegt. Ich gebe übrigens gerne zu, selbst eines besseren belehrt worden zu sein. „Stark, aber nicht ganz ‚Super Mario‘-Niveau“ war meine Einschätzung – tatsächlich lag das erfolgreichste US-Debüt einer Videospieladaption noch fast 17 Mio. Dollar höher.
Wie wir schon in unserem CinemaCon-Tagebuch berichtet haben, war der Start von „Ein Minecraft Film“ von außergewöhnlichen Marketingaktionen begleitet – eine der effektivsten und gleichzeitig naheliegendsten scheint die Gratisbeigabe eines In-Game-Items bei Online-Buchung zu sein. Ein virtueller Gegenstand, der zumindest im Vorfeld des Starts so bleibt war, dass Menschen anboten, die Ticketkosten für andere zu übernehmen, nur um dieses Item gewinnbringend weiterverkaufen zu können.
Berichtet wird zudem davon, dass die junge Zielgruppe den Film auf eine Art und Weise feiert, wie sie vielleicht mit den „Gentleminions“ vergleichbar ist. Sprich: Erhöhter Reinigungsaufwand nach Vorstellungen. Aber das ist ein Preis, den vor allem US-Kinobetreiber nach Wochen der Programmflaute gerne zahlen werden.
Weltweit hat „Ein Minecraft Film“ mit 313,7 Mio. Dollar losgelegt, noch im Lauf dieser Woche wird er „Captain America: Brave New World“ als erfolgreichsten US-Neustart des Jahres ablösen. In den USA wie auch global. In Deutschland ist es schon nach dem ersten Wochenende der erfolgreichste US-Neustart des Jahres.
Ach ja – selbst als man nur von einem 58-Mio.-Start ausging, schrieben US-Trades, das wären dann „gute Nachrichten“ für die von ihnen in den Tagen vor der CinemaCon massiv ins Visier genommenen Pam Abdy und Michael De Luca. Nun, die Nachrichten sind ganz offensichtlich fantastisch geworden…