In Nordrhein-Westfalen wurden am Abend die Kinoprogrammpreise vergeben. Bei einer Gesamtdotierung von einer Million Euro gingen Spitzenpreise in Höhe von je 20.000 Euro an zwölf Filmtheater – darunter den frisch gekürten BKM-Spitzenpreisträger. Ein mit 25.000 Euro dotierter Ehrenpreis ging an Michael Meyer, der in NRW sechs Kinos betreibt.

Es ist zwar nicht der höchstdotierte Kinoprogrammpreis der Bundesländer (hier hat Berlin-Brandenburg mit 1,5 Mio. Euro aktuell die Nase vorn), mit einer enormen Gesamtsumme von einer Mio. Euro aber doch der am zweitbesten ausgestattete – selbst auf Bundesebene wurde vergangene Woche durch den BKM nur etwas mehr als das Doppelte an Fördergeldern ausgereicht.
Vor allem ist der Kinoprogrammpreis NRW – zumindest abseits des hessischen Pendants, das traditionell (wenngleich in diesem Jahr vorerst zum letzten Mal) im Rahmen einer Filmpreisverleihung vergeben wird – auch die am prominentesten begleitete Prämierung ihrer Art. So wurden die erneut in der Kölner Wolkenburg vergebenen Auszeichnungen in diesem Jahr unter anderem von den Schauspielern Malik Bauer („Medicus 2“), Rainer Bock („Silent Friend“), Moritz Führmann („Führer und Verführer“) und Julius Weckauf („Die drei ??? – Erbe des Drachen“) sowie den Regisseur:innen Greta-Marie Becker („Germaine Agony“) und Sven Unterwaldt („Woodwalkers 2“) überreicht.
Eine ganz besondere Rolle kam Produzent und Autor Ralf Husmann („Stromberg“) zu. Denn er durfte einen erneut verliehenen Ehrenpreis überreichen: An Michael Meyer, seines Zeichens Betreiber der Kinos Casablanca, Metropolis und Capitol in Bochum, dem Schauburg Filmpalast in Gelsenkirchen, dem Central Kinocenter in Dorsten und der Apollo Cinemas in Gelsenkirchen. Mit der mit 25.000 Euro dotierten Auszeichnung wird laut der Film- und Medienstiftung NRW „ein Lebenswerk im Dienst von Kino- und Filmkultur und außergewöhnliches Engagement für die Kinolandschaft im Ruhrgebiet“ gewürdigt.
Zur kompletten Liste der diesjährigen Preisträger in NRW
Der mit je 20.000 Euro dotierte Spitzenpreis wurde in diesem Jahr an zwölf Kinos vergeben, von denen fünf zusätzlich eine Kinder- und Jugendprogrammprämie in Höhe von je 6000 Euro; zwei eine solche in Höhe von je 3000 Euro erhielten. Die Filmpalette Köln, einer der Spitzenpreisträger, wurde vergangene Woche in der Karlsruher Schauburg im Rahmen der Verleihung der Kino- und Verleihprogrammpreise des BKM zum Kino mit dem bundesweit besten Jahresfilmprogramm 2024 gekürt.
DIE SPITZENPREISTRÄGER IN DER ÜBERSICHT
• Bambi & Löwenherz Gütersloh (20.000 Euro Programmprämie, 6.000 Euro Kinder- und Jugendprämie)
• Lichtspiele Köln-Kalk (20.000 Euro Programmprämie, 6.000 Euro Kinder- und Jugendprämie)
• Cinema & Kurbelkiste Münster (20.000 Euro Programmprämie, 6.000 Euro Kinder- und Jugendprämie)
• Schloßtheater Münster (20.000 Euro Programmprämie, 6.000 Euro Kinder- und Jugendprämie)
• Kino in der Brotfabrik Bonn (20.000 Euro Programmprämie, 6.000 Euro Kinder- und Jugendprämie)
• ZOOM Kino Brühl (20.000 Euro Programmprämie, 3.000 Euro Kinder- und Jugendprämie)
• Bambi Filmstudio Düsseldorf (20.000 Euro Programmprämie, 3.000 Euro Kinder- und Jugendprämie)
• Kamera Bielefeld (20.000 Euro Programmprämie)
• Casablanca Bochum (20.000 Euro Programmprämie)
• Filmstudio Glückauf Essen (20.000 Euro Programmprämie)
• Filmpalette Köln (20.000 Euro Programmprämie)
• Filmhaus Köln (20.000 Euro Programmprämie)
Eine Sonderehrung ohne Prämie erfuhr das kommunal betriebene Filmforum Duisburg, ein „Sonderpreis Open-Air“ ging an das Wuppertaler Talflimmern.
„Das Kino lebt – nicht aus nostalgischen Gründen, sondern weil es Macher gibt, die an die Magie der Leinwand glauben und ihr Publikum kennen. Der Kinoprogrammpreis ist seit Jahren die zentrale Auszeichnung für das Engagement und die Kreativität dieser Menschen, der Kinobetreiberinnen und Kinobetreiber in NRW. Der Preis würdigt die herausragende Programmvielfalt, die Kinos zu einem lebendigen Kulturort machen und Menschen vor Ort zusammenbringen. Gerade in herausfordernden Zeiten für die Kinos ist der Preis eine Anerkennung für die geleistete Arbeit“, so NRW-Medienminister Nathanael Liminski in seinem Grußwort zur Verleihung.