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Kein Feiertag zum Feiern?

Das lange Memorial Day Weekend zählt in den USA traditionell zu den wichtigsten Terminen im Kinokalender. Für das große Ausrufezeichen in einem unter Druck stehenden Markt wird es 2024 aber womöglich nicht reichen. Zumindest dann nicht, wenn erste Prognosen zutreffen.

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„Furiosa: A Mad Max Story“ wird in den USA aktuell ein Nummer-1-Start mit 40 bis 50 Mio. Dollar vorhergesagt. (Credit: Warner Bros.)

Sonderlich gut sind die Neuigkeiten aus den US-Kinos an diesem Wochenende nicht. Als einziger großer Neustart enttäuscht „The Fall Guy“ – die 28 Mio. Dollar, auf die sich das Einspiel kurz vor Ende des Wochenendes zubewegte, wollen nicht so recht zu den ausgesprochen positiven Reaktionen im Vorfeld passen. Und auch nicht zum enormen Aufwand, den Universal in das Marketing steckte. Vor allem aber läuft der Film damit deutlich schlechter an, als ihm noch unmittelbar vor Beginn des Wochenendes zugetraut wurde – und schon angesichts der damaligen Prognosen war nach Gründen gesucht worden, warum es nicht besser laufen würde.

Wenigstens verspricht sich „Challengers – Rivalen“ für US-Verhältnisse solide zu halten. Und auch wenn dem Autoren aufgrund klarer Favorisierung eines der beiden Titel da beinahe ein wenig das Fanherz bluten mag – aber „Star Wars: Episode I“ scheint bei seinem Re-Release zum „Star Wars Day“ mit geschätzten 7,2 Mio. Dollar deutlich mehr einspielen zu können als „Die Rückkehr der Jedi-Ritter“ bei einem Re-Release im vergangenen Jahr anlässlich seines 40jährigen Jubiläums (allerdings am 25. März und nicht am Schlüsseltag 4. Mai).

So oder so: Der US-Kinomarkt benötigt dringend wieder ein echtes Ausrufezeichen. Aber dieses steht auch für das wichtige Memorial Day Weekend Ende Mai eher nicht zu erwarten – zumindest nicht laut aktueller Prognosen. So wird „Furiosa: A Mad Max Story“ derzeit ein Start im Bereich von 40 bis 50 Mio. Dollar zugetraut; auf Platz 2 soll „Garfield: Eine Extra Portion Abenteuer“ mit etwa 35 Mio. Dollar folgen. Zusammen wären das bis zu 85 Mio. Dollar – und damit gut 30 Mio. Dollar weniger, als allein „Arielle, die Meerjungfrau“ 2023 eingespielt hatte. Auf 2022 blickt man dann vielleicht lieber gar nicht, wir tun es trotzdem: Natürlich war „Top Gun Maverick“ ein Ausnahmefilm, dennoch wirft es ein bezeichnendes Licht auf die Startsituation im laufenden Jahr, dass allein dieser Hit mit einem nahezu doppelt so hohen Boxoffice gestartet war, als es dem (angeblich mit enormen 230 Mio. Dollar budgetierten) „Mad Max“-Prequel und dem neuen „Garfield“ momentan kombiniert zugetraut wird. „Top Gun Maverick“ hatte allerdings für das umsatzstärkste Memorial-Day-Wochenende der Geschichte gesorgt, entsprechend hoch liegt die Messlatte für den Vergleich. 2019 hatte „Aladdin“ an der Spitze rund 117 Mio. Dollar eingespielt, war aber noch von gleich drei Titeln mit zweistelligem Millionen-Ergebnis gefolgt worden. 

Immerhin: Die Drei-Wochen-Prognose für die beiden Hoffnungsträger des kommenden Memorial Day Weekend fällt schon ein wenig freundlicher aus, als es Analysteneinschätzungen noch wenige Tage zuvor getan hatten; denn zunächst war ein Kopf-an-Kopf-Rennen rund um die Marke von gut 30 Mio. Dollar erwartet worden. Zudem könnte nicht zuletzt „IF“ mit seinem Start in der Vorwoche einen wichtigen Beitrag zum Gesamtergebnis leisten. Zumindest dann, wenn er wirklich so gut aus den Startlöchern kommt, wie Analysten es aktuell vermuten. 40 Mio. Dollar werden dem Familienfilm zugetraut.

Unterdessen wird mit Preisaktionen reagiert – immer ein guter Indikator dafür, dass Kinounternehmen ein schwieriges Marktumfeld sehen bzw. auch für die kommenden Wochen erwarten. So bietet die zweitgrößte US-Kinokette Regal seit 4. Mai und für den Verlauf des gesamten Sommers an Samstagen und Sonntagen ein „Early Bird“-Ticket für Vorstellungen an, die vor 12 Uhr beginnen. Je nach Standort werden dafür fünf bis acht Dollar fällig, Premium-Erlebnisse wie 4DX, Imax oder ScreenX sind mit einem Aufpreis versehen.

Marc Mensch