Ein weiterer Schritt in die richtige Richtung: Nachdem der deutsche Kinomarkt am letzten Mai-Wochenende gegenüber dem Vorjahr ins Plus nach Boxoffice drehte, führt das laufende Jahr nun auch nach Besuch.

Zwei Mal in Folge war im deutschen Kinomarkt nun das zweitbeste Wochenende des laufenden Jahres zu verzeichnen gewesen. Ein mehr als ordentlicher Aufschwung, nachdem der Mai zuvor das schlechteste und zweitschlechteste Wochenende des Jahres gesehen hatte. Ein wichtiger Meilenstein: Mit Beginn des neuen Monats war das Vorjahr nach Boxoffice übertroffen, nach Besuch klaffte nur noch eine kleine Lücke von 1,4 Prozent.
Auch diese ist nun geschlossen. Zwar gingen die Zahlen am Pfingstwochenende gegenüber der Vorwoche um rund 25 Prozent zurück, weswegen der Titel des „zweitbesten Wochenendes“ diesmal nicht neu vergeben werden musste. Aber mit gut 1,26 Mio. Besuchen wurde laut FilmSource-Auswertung von Comscore das Vergleichswochenende des Vorjahres einmal mehr (um 93 Prozent nach Besuch und 96 Prozent nach Ticketumsatz) übertroffen. Logische Folge: Gegenüber dem Vorjahr wurde erneut Boden gut gemacht bzw. der Vorsprung ausgebaut.
Und Vorsprung ist nun auch das Wort, das es nicht nur bezüglich des Boxoffice (+3,6 Prozent) zu wählen gilt, sondern endlich auch hinsichtlich des Besuchs. Ein Plus von 0,6 Prozent ist zwar erst einmal nur ein Anfang. Aber immerhin. Grob gesagt müsste sich am Ende des Jahres das Plus (allerdings nicht auf Comscore-, sondern auf FFA-Zahlen bezogen) bei rund sechs Prozent bewegen, soll das ausgegebenen Ziel von „Besuch auf dem Niveau von 2023“ erreicht werden.
Das Wetter spielte am Pfingstwochenende zumindest teilweise mit, allerdings zeigte sich doch ein gewisser Urlaubseffekt: Etliche der Top-Ten-Titel (und vor allem die Familientitel) gaben gegenüber dem Vorwochenende sehr deutlich nach. „Peppa und das neue Baby – Das Kino-Erlebnis“ ist mit einem Minus von 65 Prozent aufgrund der Besonderheiten der Event-Auswertung nicht wirklich repräsentativ, aber „Karate Kid Legends“ verlor 45,5 Prozent an Besuchen, „Minecraft“ gut 40 Prozent und auch der einsame Spitzenreiter „Lilo & Stitch“ musste ein Minus von 40 Prozent hinnehmen. Besser schlug sich „Mission: Impossible – The Final Reckoning“, der nur um 21,5 Prozent nachgab und weiterhin Chancen hat, den Vorgänger zu übertrumpfen.
Allzu große Impulse gab es diesmal von den Neustarts nicht – nur „From the World of John Wick: Ballerina“ schaffte (auf einem guten dritten Platz bei knapp 124.000 Besuchen ohne Previews) ein Top-Ten-Debüt. „The Ugly Stepsisters“ holte rund 12.000 Besuche auf Rang 13. „Akiko – Der fliegende Affe“ konnte leider nicht recht von der Goldenen Lola für den besten Kinderfilm profitieren und ging mit knapp 8400 Besuchen auf Rang 15 ins Rennen.
Dafür, dass sich der positive Trend fortsetzt, spricht zumindest die Startliste: Diese Woche geht „Drachenzähmen leicht gemacht“ ins Rennen, die Woche darauf folgen u.a. „28 Years Later“ und „Elio“.