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Investitions-Verpflichtung: Disney geht in Frankreich auf 25 Prozent


Im Zuge von Verhandlungen über die französischen Regeln zur Medienchronologie wurde ein Abkommen unterzeichnet, in dessen Rahmen sich Disney+ verpflichtet, in den nächsten drei Jahren 25 Prozent des dort erzielten Nettoumsatzes in französische und europäische Werke zu investieren. Im Gegenzug können Filme nun schon erheblich schneller nach dem französischen Kinostart bei Disney+ angeboten werden.

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Auch ein potenzieller Megahit wie „Avatar: Fire and Ash“ (Concept Art von Steve Messing) kann in Frankreich künftig nach neun Monaten in den Stream bei Disney+ gehen (Credit: ©2024 20th Century Studios)

Es ist eine Verhandlungslösung, die natürlich unter (erheblichem) gesetzlichem Druck getroffen wurde – und die natürlich auch auf die Besonderheiten der französischen Medienchronologie mit ihren aus deutscher Sicht ausgesprochen langen Sperrfristen zurückzuführen ist.

Denn Disney ist im Zuge der Neuverhandlung der Regeln zur Medienchronologie, die zuletzt 2022 für einen am 9. Februar endenden Drei-Jahres-Zeitraum getroffen wurden, ein Abkommen mit den Kinoverbänden BLIC, BLOC and L’ARP eingegangen, hinter das man das eine oder andere Ausrufezeichen setzen darf.

Zur Pressemitteilung im französischsprachigen Original

Für die kommenden drei Jahre hat sich Disney verpflichtet, ganze 25 Prozent des in Frankreich erzielten Nettoumsatzes von Disney + in französische und europäische audiovisuelle Werke zu investieren. Diese Verpflichtung umfasst einer Mitteilung der Verbände zufolge den Rechteerwerb von bzw. die Produktionsbeteiligung an mindestens 70 Filmen, die eine große Bandbreite an Genres und Budgetgrößen abdecken sollen.

Natürlich ist Disney+ eine solche Verpflichtung nicht völlig selbstlos eingegangen – denn im Gegenzug schrumpft die Sperrfrist zwischen dem französischen Kinostart eines Films und der Möglichkeit seiner Veröffentlichung bei Disney+ in Frankreich drastisch: von 17 auf 9 Monate. Was natürlich immer noch für ein Kinofenster steht, bei dem hiesige Betreiber feuchte Augen bekommen…

„Diese Vereinbarung ist ein wichtiger Schritt für das französische Publikum. Filme für möglichst viele Menschen zugänglich zu machen, zunächst in den Kinos und dann viel schneller auf der Plattform Disney+, ist ein erster wesentlicher Schritt, um den Sehgewohnheiten der Franzosen gerecht zu werden. Diese Vereinbarung zeugt von Disneys unerschütterlichem Engagement für das Publikum und von seinem Willen, weiterhin mit französischen Talenten und Produzenten aus den Bereichen Film und audiovisuelle Medien zusammenzuarbeiten“, wird Hélène Etzi, Präsidentin von The Walt Disney Company France in der Mitteilung zitiert.

Seitens der Verbände heißt es: „Wir freuen uns sehr, dass Disney+ sich den Unternehmen anschließt, die die Medienchronologie unterzeichnet haben und ein Finanzierungs- und Ausstrahlungsabkommen mit dem Kino geschlossen haben, was es dem Unternehmen ermöglicht, seine Unterstützung für das französische und europäische Filmschaffen zu verstärken und seinen Abonnenten aktuelle Filme anzubieten.“

Vor wenigen Tagen hatte Apple TV+ erstmals ein Abkommen unterzeichnet, mit dem man eine Investitionsverpflichtung in Höhe von 20 Prozent eingegangen ist; Netflix war diesen Schritt zugunsten eines Fensters von 15 Monaten schon vor drei Jahren gegangen – und soll sich derzeit noch in Verhandlungen befinden.