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Filmstudierende mit verzweifeltem Appell an die Politik

Studierende von sechs Filmhochschulen in Deutschland und deren Präsidentinnen und Präsidenten haben sich in einem Brandbrief an die Berliner Politik gewandt, in dem sie ihre Zukunftsängste zum Ausdruck bringen und die Reform der Filmförderung als ihre „letzte Chance“ bezeichnen.

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Im Innenhof der HFF München findet vom 12. bis 14. Juli die HFF-Jahresschau statt (Credit: HFF & Jens Weber)

Studierende der HFF München, der Filmakademie Baden-Württemberg, der Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf, der ifs – internationalen filmschule köln, der Hamburg Media School und der Kunsthochschule für Medien Köln haben sich in einem vom studentischen Konvent der HFF München initiierten Brandbrief, der auch von den Präsidentinnen und Präsidenten der Filmhochschulen unterzeichnet wurde, an die Fraktionsvorsitzenden der Parteien im Deutschen Bundestag und dessen Abgeordnete, Finanzminister Jörg Kukies und Kulturstaatsministerin Claudia Roth gewandt.

Darin bringen sie ihre Zukunftsangst zum Ausdruck und bezeichnen „die Reform der Filmförderung in ihrer Gesamtheit als ihre letzte Chance, die kulturelle Vielfalt, die Kreativität und die Arbeitsplätze unserer Branche zu retten“. Ohne diese Reform, davon sind die Studierenden überzeugt, werde „der Filmstandort Deutschland den Anschluss an Europa und die Welt endgültig verlieren“.

Man habe Angst, dass man trotz der Ausbildung keine Chancen mehr haben werde, „unsere Geschichten zu erzählen“, Angst, dass Kinos schließen müssten, Angst, dass sie als junge Filmschaffende in Deutschland keine Zukunft haben und in andere Länder abwandern müssten.

Als Begründung dieser Ängste führen die Studierenden u.a. die Ergebnisse der Herbstumfrage der Produktionsallianz, in der 56 Prozent der Produktonsunternehmen ihre wirtschaftliche Lage 2023 als schlecht bewertet hätten und 45 Prozent Auftragsrückgänge verzeichnet hätten. Besonders hart betroffen sei der Nachwuchs, den es bei Streichungen als erstes treffe.

Man habe aber auch Hoffnung, schreiben die Studierenden in ihrem Brandbrief an die Politikerinnen und Politiker in Berlin weiter. „Hoffnung, dass Sie handeln, bevor es zu spät ist. Hoffnung, dass die Filmförderreform, die seit Monaten diskutiert wird, endlich Realität wird. Hoffnung, dass die Politik uns zeigt, dass sie nicht nur über Kultur spricht, sondern sie auch aktiv schützt“, wie es dort wörtlich heißt.

Die Reform biete wegweisende Änderungen wie Steueranreize und Investitionsverpflichtung, klare Perspektiven für junge Filmschaffende und nachhaltige Strukturen, die Innovation und ökologische Verantwortung in den Mittelpunkt stellen, „die längerfristige Stabilität versprechen und den Filmstandort Deutschland wirtschaftlich wieder attraktiv machen können“, wie es weiter heißt.

Ein weiteres „Hinauszögern“ der Reform „wäre ein Desaster“, so die Studierenden weiter, der Schaden einer nicht zum 1. Januar 2025 in Kraft tretenden FFG-Reform „irreparabel“. 

Daher fordern die Studierenden in ihrem Brandbrief abschließend: „Lassen Sie uns nicht im Stich. Zeigen Sie, dass Sie an die Zukunft dieser Branche und an die Kraft des deutschen Films glauben. Leiten Sie die Gesetze zur Investitionsverpflichtung und zum Tax Incentive unverzüglich dem Bundestag zu und beschließen Sie die Reform noch in diesem Jahr. Bitte – handeln Sie jetzt und setzen Sie ein Zeichen für die Zukunft der deutschen Filmwirtschaft!“