Anlässlich der Premieren von RP Kahls „Die Ermittlung“ wurde die Kultusministerkonferenz dazu aufgerufen, den 27. Januar zu einem verpflichtenden Projekttag zum Thema Holocaust an weiterführenden Schulen und anderen Bildungseinrichtungen in ganz Deutschland zu machen. Ein entsprechender Online-Aufruf kann noch bis 31. Oktober unterzeichnet werden.
2005 hatte die Generalversammlung der Vereinten Nationen den 27. Januar, an dem sich die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz im kommenden Jahr zum 80. Mal jährt zum Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust erklärt. Bei den Premieren von RP Kahls „Die Ermittlung“, der sich auf der Basis von Peter Weiss‘ gleichnamigem Theaterstück mit dem ersten Frankfurter Auschwitz-Prozess beschäftigt, wurde die Kultusministerkonferenz nun dazu aufgefordert, den 27. Januar bundesweit zu einem verpflichtenden Projekttag zum Thema Holocaust an allen weiterführenden Schulen und anderen Bildungseinrichtungen zu erklären. Das teilt der Produzent des Films, Alexander van Dülmen, jetzt mit.
„Wir wünschen uns, dass der 27. Januar ein aktiver Tag der Erinnerung, Mahnung, aber auch Bildung in unserer Gesellschaft, wird. (…) Bildung ist die aller erste Voraussetzung dafür, Antisemitismus, Ausländerfeindlichkeit und Rassismus entgegenzuwirken. Fundierte Wissensvermittlung und aktive Erinnerungsarbeit tragen dazu bei, dass die als Formel ‚Nie wieder‘ für heute und die Zukunft nicht nur inhaltlich definiert wird, sondern dauerhaft als Leitfaden des Handelns aller in Deutschland aufwachsenden und lebenden Menschen, ganz gleich welcher Herkunft sie sind, bewahrt bleibt“, heißt es dazu in einer Mitteilung.
Der Aufruf zur Einführung eines Holocaust-Projekttags kann noch bis 31. Oktober unter www.openpetition.de unterzeichnet werden.
Zu den ersten Unterzeichnern gehören neben Regisseur RP Kahl und Produzent Alexander van Dülmen u.a. die Schauspieler Iris Berben, Rainer Bock, Alexandra Maria Lara, Axel Prahl und Clemens Schick, Regisseur Florian Gallenberger, Produzent Martin Moszkowicz und Leonine-CEO Fred Kogel.
„Die Ermittlung“ ist am vergangenen Wochenende mit 2.300 Besuchern und einem Einspiel von knapp 27.000 Euro auf Platz 23 der deutschen Kinocharts gestartet.