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Deutscher Film im zweiten Quartal im Tiefschlaf


Noch sind die Zahlen vorläufig, aber dramatische Änderungen werden sich nicht mehr ergeben, bis Comscore seine finale Bilanz vorlegt. In einem enttäuschenden ersten Halbjahr für den deutschen Kinomarkt blieben die Besuche um 3,3 Prozent hinter dem Vorjahreszeitraum zurück. Der deutsche Film glänzte im zweiten Quartal vor allem durch Abwesenheit, sein Marktanteil schrumpfte gegenüber Ende März um zehn Prozentpunkte. Unterdessen liegt die Zahl der Neustarts massiv über jener des Vorjahres.

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„Ein Minecraft Film“ ist bislang der einzige Neustart 2025, der sich die Goldene Leinwand verdiente (Credit: Warner Bros.)

Kurz vor dem Wochenende hat Comscore noch seine vorläufige Bilanz für das erste Kinohalbjahr vorgelegt – und wie schon vorab analysiert, fallen die Zahlen nicht zufriedenstellend aus. Laut der vom 02. Januar bis 02. Juli reichenden Auswertung wurden in diesem Zeitraum knapp 36,6 Mio. Tickets verkauft, die für knapp 371 Mio. Euro Umsatz standen. Nach Boxoffice liegt das laufende Jahr damit so hauchdünn vor 2024, dass es nicht einmal für ein Zehntel Prozent Unterschied reicht; nach Besuchen fehlen 3,3 Prozent.

Interessanterweise hat Comscore in einem Begleitschreiben diesmal auch die verleihgemeldeten, am Kalenderjahr und nicht an Spielwochen orientierten Zahlen mitgeliefert: Diese belaufen sich auf 391,6 Mio. Euro nach Boxoffice (-0,4 Prozent zu 2024) und 39,4 Mio. Besuche (-3,4 Prozent auf das Vorjahr). Diese Werte werden auch näher an den endgültigen FFA-Zahlen liegen, ändern an der grundsätzlichen Einordnung aber erst einmal nichts.

Nur um an dieser Stelle noch einmal zu illustrieren, weshalb die offizielle Comscore-Bilanz niedriger ausfällt. Die FilmSource-Auswertung zählte zuletzt 475 Neustarts für das laufende Jahr, die offizielle Bilanz erfasst davon 410.

Aber auch dieser Wert ist massiv höher als der letztjährige. Laut Comscore kamen in den ersten sechs Monaten 2025 ganze 85 Filme mehr neu ins Kino als im Vorjahreszeitraum. Das ist ein Anstieg um ein Viertel! Nicht ganz so frappierend ist die Diskrepanz, wenn man auf alle in Auswertung befindlichen Filme blickt, dann lautet das Verhältnis 475: 524 „zugunsten“ von 2025.

Der deutsche Film glänze – wie wir bereits geschrieben haben – im zweiten Quartal primär durch Abwesenheit. Zwischen April und Juni wurde weniger als 1,24 Mio. Tickets gelöst, zwischen Januar und März waren es gut 5,06 Mio. Tickets. Dementsprechend schrumpfte der deutsche Marktanteil zwischen dem Ende des ersten und jenem des zweiten Quartals von 27,1 auf 17,2 Prozent nach Besuchen – und damit nahezu exakt auf das schlechte Niveau des ersten Halbjahres 2024 (17,1 Prozent). Nur eine deutsche Produktion, die im zweiten Quartal an den Start ging, schaffte den Sprung in die Top Ten der erfolgreichsten deutschen Filme – und mit „Der Phönizische Meisterstreich“ bleibt Comscore bei der mit „Triangle of Sadness“ begonnenen Praxis, auch einzelne (aber nicht alle…) minoritär deutschen Koproduktionen als deutsche Filme zu werten.

Hatte der deutsche Film im ersten Quartal noch einen Marktanteil erzielt, der sogar minimal über dem Anteil deutscher Produktionen an den Neustarts lag, lag letzterer Anfang Juli wieder um mehr als acht Prozentpunkte höher als der Besuchsanteil, der auf lokale Produktionen entfiel.

Obwohl das erste Quartal keinen einzigen US-Neustart sah, der eine Million Besuche geschafft hätte, hat sich das Ergebnis des US-Films gegenüber 2024 sogar verbessert: Um fünf Prozent nach Besuchen und sogar um 8,7 Prozent nach Umsatz; demgegenüber baute der deutsche Film um 2,6 bzw. 1,9 Prozent ab. Woraus sich auch ergibt, auch wenn das nicht direkt in der Comscore-Auswertung steht: Nicht-lokale Produktionen, die nicht dem US-Film zuzuordnen sind, haben überproportional stark abgebaut.

Marktführer nach Besuch und Umsatz ist Walt Disney mit je rund 26 Prozent, Warner folgt auf Rang 2 mit jeweils rund 20 Prozent. Deren „Ein Minecraft Film“ war der erste US-Besuchsmillionär unter den Neustarts und ist der bislang einzige Neustart mit mehr als Drei Mio. Besuchen. Zudem stellt Warner mit „Wunderschöner“ den erfolgreichsten deutschen Film des laufenden Jahres. Stärkster Independent im ersten Halbjahr ist Studiocanal, wobei „Paddington in Peru“ mit über 1,6 Mio. Besuchen gut 70 Prozent aller Tickets beisteuerte.