Das milliardenschwere Defizit im Haushalt der Hauptstadt fordert Opfer im Kulturbereich. Der Berlinale gehen damit zwei Mio. Euro an ursprünglich vorgesehener Förderung durch das Land verloren. Für die Festivalleitung kommt diese Entscheidung allerdings nicht überraschend.
Über mehrere Monate hinweg hatte die schwarz-rote Berliner Koalition hinter verschlossenen Türen darüber beraten, wie man einem rund drei Milliarden Euro schweren Defizit im Haushalt der Hauptstadt Herr werden kann, am gestrigen Montag wurde gegen 22 Uhr eine Einigung erzielt – die auch im Kulturbereich nicht ohne tiefe Einschnitte auskommt.
Dass darunter nicht zuletzt die Berlinale leiden würde, hatte sich bereits abgezeichnet, zuletzt hatte Senatsdirigent Lothar Konrad Sattler beim Kinopolitischen Tag des HDF angedeutet, dass eine ursprünglich im Haushalt 2025 für das Festival vorgesehene Förderung in Höhe von zwei Mio. Euro zu den potenziellen Streichkandidaten zählt.
Dies wurde nun bestätigt, die Entscheidung kam für die Festivalleitung aber nicht überraschend. Wie es seitens der Berlinale heißt, sei die neue Festivalleiterin Tricia Tuttle schon vor Monaten und damit frühzeitig genug über die drohende Entwicklung in Kenntnis gesetzt worden, um einen Festivalhaushalt aufstellen zu können, der an dieser Stelle keine Lücke aufweist. So heißt es, dass es trotz der angespannten Finanzlage gelinge, eine stabile Finanzierung bis Ende März 2025 aufzustellen.
Erst unlängst war bekannt geworden, dass die Berlinale und Uber ihre Partnerschaft nicht fortsetzen werden, Uber hatte 2023 und 2024 zu den Hauptsponsoren des Festivals gezählt. Die Entscheidung sei einvernehmlich getroffen worden, heißt es dazu seitens des Festivals.