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17.000 Anmeldungen gegen das Vergessen

Am 7. Januar ist in den sechs Kinos von Anja und Meinolf Thies sowie Lutz Nennmann eine bis zum Beginn der Osterferien reichende Aktion gestartet, in deren Rahmen kostenlose Schulvorführungen von „Schindlers Liste“ in Kooperation mit Universal stattfinden. Während man sich schon jetzt über extrem positives Echo freut, wirbt man für weitere Anmeldungen. Denn aktuellen Bewegungen müsse man etwas entgegensetzen.

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Nennmann & Thies planen eine Wiederaufführung von „Schindlers Liste“ für Schulen (Credit: Universal)

„Kein Schüler sollte von der Schule abgehen, ohne ‚Schindlers Liste‘ gesehen zu haben.“ Ein klares Statement, dass Anja und Meinolf Thies sowie Lutz Nennmann im September 2024 abgaben, als sie eine einzigartige Aktion ankündigten. Denn die drei Kinobetreiber wollen ihr Möglichstes tun, um diesen Appell mit Leben zu füllen. Seit 07. Januar und noch bis zum Beginn der Osterferien im April finden in den insgesamt sechs gemeinsam in unterschiedlichen Konstellationen betriebenen Häusern in Lünen, Solingen, Düren, Osnabrück, Kamp-Lintfort und auf Rügen kostenlose Schulvorstellungen von „Schindlers Liste“ in Kooperation mit Universal Pictures International Germany statt.

Das Ziel, den Film so vielen Schülern ab zwölf Jahren wie möglich zu zeigen, ist Ausdruck einer klaren Haltung. Wenn man die Entwicklungen in Deutschland und darüber hinaus verfolge, sei klar, dass man „als Mensch mit intaktem Herz und Hirn“ etwas gegen die „unfassbaren und menschenverachtenden Bewegungen und deren Unterstützer“ unternehmen müsse, so Nennmann. Die Kraft der Kultur- und Begegnungsstätte Kino sowie von Steven Spielbergs Meisterwerk dafür zu nutzen, liege auf der Hand.

Die Resonanz auf die Aktion ist riesig, laut Meinolf Thies hätten sich bislang rund 17.000 Schülerinnen und Schüler und deren Lehrkräfte für Vorstellungen angemeldet, die jeweils am Vormittag stattfinden – auch von Schulen aus den weiteren Umkreisen der Kinostandorte. Thies verweist darauf, dass weiterhin die Möglichkeit besteht, sich für zusätzliche Vorstellungen anzumelden: „Je mehr Schüler ‚Schindlers Liste‘ sehen, desto weniger von Ihnen werden schon in wenigen Jahren oder schon sehr bald falsch wählen gehen!“, so seine Hoffnung.

Die Reaktionen auf die Sichtung seien intensiv, Schüler seien sichtlich ergriffen, teils geschockt vom Gesehenen, selbst Tränen seien zu sehen. Für Anja Thies klares Zeichen, dass bei der Erinnerungskultur noch „viel Luft nach oben“ sei – und dafür, was sich über das Medium Film vermitteln lasse. „Schindlers Liste“ jedenfalls gehöre nach ihrer Ansicht verpflichtend auf den Lehrplan.

„Von Lehrern wissen wir, dass sie die Schüler auf diesen besonders intensiven Kinobesuch gut vorbereitet haben und dass das Thema in der Vor- und Nachbereitung des Films ausführlich im Unterricht behandelt wird“, so Anja Thies. Damit erfülle sich eine der zentralen Hoffnungen hinter der Aktion, für die man viel Dankbarkeit erfahre – aber (leider erwartungsgemäß) nicht ausschließlich: „Natürlich gab es auch schon Hassparolen in den Online-Netzwerken. Ich will sie hier bewusst nicht sozial nennen! Das Internet ist das Medium der Feiglinge. Man braucht keinen Namen und kein Gesicht. So tönen vereinzelte fehlgeleitete Köpfe rum, was uns allerdings – leider- nicht überrascht hat“, erläutert Lutz Nennmann.

Übrigens verzichten die Kinobetreiber für diese Sondervorführungen nicht nur auf den Eintritt, sondern auch alle weiteren Einnahmen. Die Gastronomieeinheiten der Kinos sind während der Vorstellungen geschlossen, die Besucher werden aber mit kostenlosem Mineralwasser versorgt, für dessen Ausgabe man einen Sponsor gefunden habe.