„Gabby’s Dollhouse“ ist eine der weltweit erfolgreichsten Marken bei Kids. Nun bringt DreamWorks Animation den Kinderliebling in die Kinos (Start 18. September bei Universal Pictures International). Anlässlich der Veröffentlichung des allerersten Trailers sprachen wir mit Regisseur Ryan Crego und Produzent Steven Schweickart.
Wenn Sie „Gabby’s Dollhouse“ mit drei oder vier Eigenschaften beschreiben müssten, was wäre Ihre Antwort?
Ryan Crego: Wo beginnen? Auf jeden Fall: energetisch! Gabby hat ein überaus vitales Wesen, und das war für uns eine der Maßgaben für den Film. Er ist eine Explosion aus Farben, ist kunterbunt, knallig, hell, poppige Welt.
Steven Schweickart: Mir fällt als erstes ein: positiv! Gabby bringt Sonnenschein in die Welt, ist unerschütterlich optimistisch. Und dann noch: interaktiv! Sie spricht das Publikum direkt an, involviert die Fangemeinde in ihre Abenteuer.

Wie nähert man sich einer solchen Naturgewalt, wie packt man sie in einen Film?
Ryan Crego: Mein Glück – oder Pech, wie man’s nimmt – ist es, dass ich Kinder habe, denen Gabby die Welt bedeutet. Sie sind große, große, große Gabby-Fans. Meine Tochter spielte mit dem Puppenhaus, sah sich jeden Tag mehrere Episoden an. Es konnte einfach nicht genug Gabby sein. Als man mich fragte, ob ich mir vorstellen könnte, bei diesem Projekt mit dabei zu sein, war das einer der Hauptgründe, warum ich sofort zugesagt habe. Wann erhält man schon die Gelegenheit, aus der Lieblingssendung deiner Kinder einen Film zu machen? Ich fühlte mich geehrt. Es hatte auch eine direkte Auswirkung darauf, wie ich an das Projekt herangegangen bin. Es war mir sehr wichtig, all das zu beschützen, was meiner Tochter unheimlich wichtig an Gaby ist. Die Fans sollen den Film lieben. Es wäre schrecklich, wenn ich sie enttäuschen würde.
„Es ist ein Film. Aber mehr noch ist es ein Erlebnis.“
Ryan Crego
Was genau haben Sie gemacht?
Ryan Crego: Am wichtigsten waren die Figuren. Die mussten einfach dem entsprechen, wie man sie kennt, was man an ihnen mag. Alles andere wäre ja auch Quatsch bei Charakteren, die so beliebt und so witzig sind. Gleichzeitig wollten wir ihre Welt öffnen, sie Abenteuer auf einer viel größeren Leinwand erleben lassen. Es soll eine volle Mahlzeit sein, ein richtiges Erlebnis im Kino. Ich will nicht von Herausforderung sprechen, weil die Arbeit an dem Film viel zu sehr Spaß gemacht hat, aber unser Ziel war es, die Farbenfülle und die Positivität der Show zu einem großen Kinoerlebnis zu machen. Man muss etwas bieten, was die Fans zu Hause nicht kriegen könnten. Wir konnten echt ins Volle gehen.
Steven Schweickart: Die Serie spielt in ihrem Kinderzimmer. Dort steht ihr Puppenhaus, das sie besucht, um mit ihren Freunden zu spielen. Für uns stand fest, dass Gabby im Film ihr Zimmer verlassen musste. Sie muss Teil der Welt werden. Und wir mussten herausfinden, wie man das am besten macht. Es musste größer, besser, aufregender werden. Die Fans sollen etwas bekommen für ihr Geld. Ich denke, das ist uns gelungen mit einem Film, der nicht nur Fans und nicht nur für Kids ist. Erwachsene werden erstaunt sein, wie viel Fun auch sie haben werden.
Ryan Crego: Es ist ein Film. Aber mehr noch ist es ein Erlebnis. In meinem Hinterkopf hatte ich immer die Idee, dass „Gabby“ wie der Besuch eines Themenparks sein sollte, als würde man seine Lieblingsachterbahn immer und immer wieder fahren. Das hat eine immersive, ganz unmittelbare Qualität, die wir auf den Film übertragen wollten. Dazu wollten wir noch ein Feeling wie bei einer Bühnenshow am Broadway unterbringen. Es ist wie eine Aufforderung ans Publikum, mitzumachen und einzusteigen und dabei zu sein, als würde man nicht länger unbeteiligter Beobachter, sondern aktiver Partizipant sein.
Haben Sie sich im Verlauf der Arbeit bei Ihrer Tochter rückversichert, ob Sie alles richtig machen?
Ryan Crego: Laufend! Mein dreieinhalbjähriger Sohn ist mittlerweile auch ein Experte. Ich hatte also ein zweiköpfiges Testpublikum zuhause, das sehr kritisch beäugt hat, dass Papa keinen Blödsinn macht. Sie können sich vorstellen, dass das viel Spaß gemacht hat. Es war aber auch sehr informativ zu sehen, wie sie auf neue Figuren reagiert haben. Für mich als Filmemacher waren sie wie ein Fenster in den Kopf des Publikums. Das Gute bei Kindern ist: Die halten nicht hintern Berg, wenn ihnen etwas nicht gefällt.
Was muss ein Gabby-Film haben, damit er sich Gabby-Film nennen darf?
Ryan Crego: Die Musik ist wichtig. Sehr wichtig. Ich habe jeden Song bei meiner Tochter getestet, weil ich weiß, wie sehr die Fans die Lieder in der Serie lieben. Sie ist allgegenwärtig in unserer Familie, ob wir nun im Auto sitzen oder gemeinsam am Frühstückstisch. Wir verfolgten eine ähnliche Philosophie, wie beim Rest des Films: Die Musik musste Gabby entsprechen, aber sie musste noch größer sein, einfach noch ein Tick mehr. Die Lieder mussten so gut sein, dass man sie sich im Popradio vorstellen kann, aber eben auch der Marke entsprechen. Genau so war das auch bei den neuen Figuren. Sie mussten aufregend sein, eine neue Farbe reinbringen, aber sie mussten auch so gestaltet sein, dass man sie sich jederzeit auch in der Serie vorstellen könnte.
Wie bringt man Gabby einem Publikum nahe, das die Serie nicht kennt?
Ryan Crego: Comedy. Die Comedy war wichtig. Das war der Zugang für mich. Ich komme von der Comedy, besonders bei den Sachen, die ich bei DreamWorks Animation gemacht habe, „Shrek“, „Kung Fu Panda“, „Der gestiefelte Kater“. Im Kern ist auch „Gabby’s Dollhouse“ ein Kinofilm von DreamWorks Animation, mit all den Dingen, wofür die Company steht. Wir machen außergewöhnliche Familienunterhaltung mit viel Comedy.
Steven Schweickart: Wir hatten also die Serie, von der wir wussten, dass sie Kinder glücklich macht. Wir wussten, dass wir auch die Eltern abholen wollten, die mit ihren Kindern und der ganzen Familie ins Kino kommt, um eine gute Zeit zu haben. Unsere Filme sind eine Einladung! Wir hatten das große Glück, dass Kristen Wiig zu uns stieß. Da wussten wir, dass wir alles umsetzen würden, was wir uns vorgestellt hatten, das Beste von Gabby kombiniert mit dem Besten, was DreamWorks Animation beisteuern kann.
Das Gespräch führte Thomas Schultze.