SPOT fragt in der Branche nach und will wissen, wie Ihre kommende Woche filmisch aussieht. Dieses Mal bei Regisseurin und Drehbuchautorin Julia Roesler, die mit ihrem Kinodebüt „Luisa“ in den internationalen Wettbewerb nach Shanghai eingeladen wurde.

Was steht für Sie in der kommenden Woche auf dem Programm?
Julia Roesler: Eine so besondere Woche wie diese gibt es nur selten im Leben: Wir feiern am 15. Juni die Weltpremiere unseres Debüt-Kinospielfilms „Luisa“, er läuft im Wettbewerb des Shanghai International Film Festival. Ich freue mich riesig, diesen Tag, der zufällig auch mein Geburtstag ist, mit meinen beiden engsten Kolleginnen und Freundinnen Insa Rudolph und Silke Merzhäuser erleben zu können. Und ja, dann bleiben uns zum Glück noch sechs weitere Tage, um die Stadt Shanghai zu entdecken, Q&As mit dem chinesischen Publikum zu führen und uns mit anderen internationalen Filmschaffenden auszutauschen.
Worauf freuen Sie sich am meisten?
Julia Roesler: Neben anderen nahen Kolleg:innen wird unsere Hauptdarstellerin Celina Scharff mit uns diese Premiere in Shanghai feiern. Ich bin wahnsinnig glücklich darüber, dass sie mitkommen kann. Als Schauspielerin mit Behinderung ist das keine Selbstverständlichkeit. Sie hat während der Dreharbeiten herausragende Arbeit geleistet und dafür gesorgt, dass die Figur Luisa das mitreißende Kraftzentrum des Films ist. Darüber hinaus ist es ein großer Erfolg, dass mit unserem Film das Thema Inklusion und Behindertenrechte im Rahmen eines internationalen A-Festivals diskutiert wird und dafür ist es natürlich elementar, dass wir nicht nur über Menschen mit Behinderung sprechen, sondern vor allem mit ihnen.
Welchen Film/welche Serie haben Sie diese Woche im Fokus?
Julia Roesler: Gerade schaue ich die Serie „Families like Ours“ von Thomas Vinterberg. So eine kluge Erzählung, die für uns die Realitäten des Klimawandels sehr bildstark verdeutlicht. Die Serie schafft es, meine Verdrängungsmechanismen zu durchbrechen und führt schmerzhaft vor Augen, wie brutal die Herausforderungen durch die Erderwärmung auch in Bezug auf gesellschaftliches Zusammenleben und die Möglichkeiten eines friedlichen Miteinanders sein werden. Das geht nah.