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Meine Woche: Niccolò Castelli, Künstlerischer Leiter der Solothurner Filmtage


SPOT fragt in der Branche nach und will wissen, wie Ihre kommende Woche filmisch aussieht. Dieses Mal wollten wir wissen, was bei Festivaldirektor Niccolò Castelli los ist, der am 22. Januar zur 60. Jubiläumsrunde der Solothurner Filmtage einlädt.

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Niccolò Castelli, Künstlerischer Leiter der Solothurner Filmtage (Credit: Solothurner Filmtage)

  Was steht für Sie in dieser Woche auf dem Programm?

Niccolò Castelli: Ich beginne die Woche damit, alle neun Kinos zu besuchen, die bald die Filme der 60. Ausgabe der Solothurner Filmtage zeigen werden. Drei davon wurden eigens dafür gebaut, und für mich ist es immer etwas Besonderes, zu sehen, wie die Kinosäle zum Leben erweckt werden. Die Menschen zu begrüßen, die die Projektionskabinen und Leinwände aufbauen, ist eine sehr greifbare Art, das Kino lebendig werden zu sehen. 
Am Mittwochabend steht die Eröffnung auf dem Programm, und von Donnerstag bis Samstag sind auch die Industry-Tage. Das bedeutet, dass Solothurn von Mittwoch bis Samstag ein bisschen die „Hauptstadt des Schweizer Filmindustrie“ sein wird. 
Für mich ist es essenziell, dass ich und das gesamte Team gastfreundlich und aufmerksam gegenüber allen Besucher:innen sind. Was wir uns mit dem Team vor Beginn immer sagen – und was ich wiederholen werde, wenn die Anspannung, dass alles gut läuft, steigt – ist: „Wir haben ein Jahr lang gearbeitet, also dürfen wir nicht vergessen, Spass zu haben.“ Es ist wichtig, sich selbst nicht zu ernst zu nehmen, aber die Arbeit ernsthaft zu machen. So können wir alle die Woche in vollen Zügen geniessen.

Worauf freuen Sie sich am meisten?

Niccolò Castelli: Die ersten Tage sind vollgepackt mit Schweizer und Weltpremieren. Ich bin gespannt, wie das Publikum reagieren wird und ob es ähnliche Emotionen erlebt, wie wir, als wir die Filme für das Programm ausgewählt haben. Wir lieben es, Risiken einzugehen und Filme ins Programm zu nehmen, die Fragen aufwerfen und das Publikum herausfordern. Besonders mag ich es, die Leute in die Kinosäle gehen zu sehen, voller Fragen, und sie später in Restaurants und Bars über ihre Erlebnisse sprechen zu hören. Dieses Jahr, zum Jubiläum der 60. Solothurner Filmtage, bieten wir außerdem eine filmische Reise durch die gesamte Jurakette an, von Solothurn über Genf bis in den französischen Jura – ein Roadmovie in den Kinosälen! 

Welchen Film/welche Serie haben Sie diese Woche im Fokus?

Niccolò Castelli: Ich werde keine Titel meiner „Coup de Coeur“ verraten, denn ab Mittwoch gehören die Filme nicht mehr mir oder denen, die sie gemacht haben – sie gehören dem Publikum. Und was die Preise betrifft, ist es die Aufgabe der Jurys, ihre Meinung zu äußern. Als Regisseur werde ich oft gefragt: „Vermissen Sie es nicht, Filme zu drehen?“ Meine Antwort – und das erlebe ich jedes Jahr – ist, dass die Programmierung eines Festivals wie die Realisierung eines einwöchigen Films ist. Der Film, den ich sehen möchte, spiegelt sich in den Augen der Zuschauer*innen wider, in den Menschen, die sich physisch in einem Kino treffen oder – zum Beispiel – bei einer Diskussionsrunde von „Fare Cinema“.