SPOT fragt in der Branche nach und will wissen, wie Ihre Woche filmisch aussieht. Dieses Mal antwortet Kamerafrau Lisa Jilg – bereits heute, weil sie aktuell noch auf dem Camerimage Festival ist und davon berichtet. Aber nächste Woche freut sie sich natürlich am allermeisten auf den Start von Chiara Fleischhackers „Vena“, für dessen Bildgestaltung sie verantwortlich zeichnet.
Was steht für Sie diese Woche auf dem Programm?
Lisa Jilg: Die kommenden Woche*n werden für mich besonders spannend, da nicht nur unser Spielfilm „Vena“ (Regie Chiara Fleischhacker; hier unsere SPOT-Besprechung) am 28. November in die Kinos kommt, sondern auch der Kurzfilm „Titanninen“ (Regie: Jannik Weiße) auf der Camerimage seine internationale Premiere feiert. Was mich als Kamerafrau natürlich besonders stolz macht. Dementsprechend bin ich gerade in Torun in Polen auf der Camerimage und freue mich darauf, dort viele Filme mit besonderem Fokus auf die Bildgestaltung zu sehen und mich vor allem auch mit anderen Kamerafrauen dort auszutauschen. Es ist ja selten, dass man so viele tolle Kamerapersonen auf einem Festival trifft.
Welche Filme/Serien haben sie diese Woche im Fokus?
Lisa Jilg: Da ich mich auf dem Festival befinde, einige. „Tatami“ hat mich besonders berührt. „Tatami“ ist aus der Zusammenarbeit eines iranisch-israelischen Co-Regie-Duos entstanden und zeigt eine iranische Judoka (sehr überzeugend gespielt von Arienne Mandi) bei der Weltmeisterschaft. Der Film ist politisch, feministisch und bildgewaltig zugleich. Ich habe mich auch gefreut, „The Fire Inside“ von Rachel Morrison (Kamera: Rina Yang) zu sehen, der ebenfalls eine weibliche Hauptrolle im Kampfsport zeigt und ähnlich, aber ganz anders als „Tatami“, das Ungleichgewicht zwischen weiblichem und männlichem Leistungssport erzählt.
Worauf freuen sie sich am meisten?
Lisa Jilg: Ein bisschen kitschig, aber ich freue mich sehr auf die kommende Weihnachtszeit, in der ich sowohl den Kinostart von „Vena“ als auch das Ende eines für mich aufregenden Jahres feiern kann.