SPOT fragt in der Branche nach und will wissen, wie Ihre Woche filmisch aussieht. Dieses Mal antwortet Henning Wagner, ausführender Produzent und Drehbuchautor bei MadeFor Film, der gerade zwischen „Herbertstraße“ und der Rückkehr des Büro-Papas hin- und herwandelt.
Was steht für Sie in dieser Woche auf dem Programm?
Henning Wagner: Diese Woche starten wir mit dem Schnitt der ZDF-Dokuserie „Herbertstraße“, die wir letzte Woche zusammen mit Autor und Regisseur Peter Dörfler abgedreht haben. Sie erzählt die bewegende Lebensgeschichte von Manuela Freitag, der dienstältesten Domina der Herbertstraße in Hamburg. Parallel dazu läuft die Locationsuche und das Casting für den neuen „Stromberg“-Film, den wir im Frühjahr drehen werden. Es ist schon ein bisschen paradox, morgens im Hamburger Rotlichtmilieu zu drehen und nachmittagsdie Rückkehr des Büro-Papas zu organisieren. Aber genau diese Vielfalt an Welten und Aufgaben macht den Reiz des Filmemachens aus.
Worauf freuen Sie sich am meisten?
Henning Wagner: Auf das MadeFor-Teamessen am Dienstag und den Kurzurlaub nach Österreich Ende der Woche – aber das ist hier vermutlich nicht gemeint. Beruflich freue ich mich besonders darauf, mit Ralf Husmann, dem ich bei meinem Berufseinstieg viel zu verdanken habe, am neuen „Stromberg“-Film zu arbeiten. Als die erste Staffel erschien, war ich 12 Jahre alt und kannte Büros nur aus der Serie. Heute sitze ich selbst in einem. Fragen Sie mich aber bitte nicht, welcher Chef schlimmer ist: Bernd Stromberg oder Ralf Husmann. Für mich schließt sich mit dem Film ein Kreis, denn die Serie hat sicher auch ihren Teil dazu beigetragen, dass ich mir in den Kopf gesetzt habe, beruflich später einmal Filme und Serien zu machen. Dass ich nach fünf Jahren Zusammenarbeit mit Nanni Erben, Gunnar Juncken und Ralf Husmann bei MadeFor nun zur Wiedervereinigung des „Stromberg“-Teams dazugehöre, ist natürlich die Kirsche auf dem Sahnegulasch (wie ein sehr schlechter Stromberg-Imitator sagen würde).
Welchen Film/welche Serie haben Sie diese Woche im Fokus?
Henning Wagner: Die Dokuserie „The Wagner Brothers“ in der ZDF-Mediathek, die sich um die NBA-Spieler Moritz und Franz Wagner dreht. Mit 12 habe ich nicht nur „Stromberg“ entdeckt, sondern auch das Basketballspielen. Über viele Jahre kannte ich jeden NBA-Spieler und hätte damals vermutlich jedes Spiel der Wagner-Brüder verfolgt. Lustigerweise hielt mich ihr damaliger Orthopäde bei Alba Berlin mal für ihren (dritten) Bruder. Das habe ich natürlich nicht aufgeklärt und gelte für ihn wohl bis heute als untalentiertes drittes Rad am Wagen der Familie Wagner. Im Kino werde ich mir „Wicked“ anschauen, worauf ich angesichts der guten Kritiken und einer IMDb-Bewertung von 8,1 sehr gespannt bin.