Das Kinopolis Main-Taunus zählt nach wie vor zu den Flaggschiffen im deutschen Kinomarkt – doch der Eröffnung vor 30 Jahren ging viel Skepsis voraus. Wir sprachen mit Gregory Theile über einen ganz besonderen Standort, aber auch über den Gesamtmarkt, die Situation in Hamburg und die Neubesetzung der FFA-Spitze.
Vor 30 Jahren wurde in Sulzbach bei Frankfurt das erste Multiplex Ihres Unternehmens eröffnet. Welchen Stellenwert hat das Haus heute innerhalb Ihrer Gruppe und in der deutschen Kinolandschaft?
Gregory Theile: Das Kinopolis Main-Taunus besitzt ganz besondere Relevanz und Bedeutung für uns – in vielerlei Hinsicht. Man muss sich einfach 30 Jahre zurückdenken: Es gab damals in Deutschland gerade einmal eine Handvoll Multiplexe, wir selbst hatten nur traditionelle Standorte und standen als Familienunternehmen vor der richtungsweisenden Entscheidung, die Herausforderung anzunehmen und ein erhebliches Risiko einzugehen, um frühzeitig in einem sich verändernden Markt bestehen und mitspielen zu können oder zunächst abzuwarten, ob die neuen Großkinos Erfolg haben werden. Aus heutiger Sicht mag es selbstverständlich wirken, wofür wir uns entschieden haben, aber damals war es aus vielerlei Gründen ein echtes Wagnis. Und dabei spreche ich nicht nur von der Herausforderung, die Finanzierung auf die Beine zu stellen und den richtigen Standort zu finden.
„Sulzbach“ schien damals nicht gerade der Ort zu sein, der sich der Branche aufzudrängen schien…
Gregory Theile: Absolut nicht. Es gab von Anfang an Zweifel, ob wir ein Projekt dieses Ausmaßes würden stemmen können – und als bekannt wurde, dass es vor den Toren Frankfurts in einem Einkaufszentrum angesiedelt würde, wurden die Unkenrufe noch lauter. Sulzbach hörte sich zudem nicht gerade nach Glamour und Entertainment an. Ich muss gestehen, dass selbst in Reihen unserer damaligen Gesellschafter nicht jeder von Anfang an zu 100 Prozent überzeugt war, dass es funktionieren würde. Auch auf Verleihseite begegnete man uns zunächst mit viel Skepsis, mitunter wurde sogar eine Belieferung in Zweifel gezogen und auch Kolleginnen und Kollegen haben Gegenwehr geleistet. Politisch ging es nicht minder hoch her – wobei die Positionen zwischen der Warnung vor einer Bauruine und jener vor einem Verkehrskollaps schwankten.
Aus naheliegenden Gründen denkt man dabei an den ungewissen Griff in die Pralinenschachtel…
Gregory Theile: Tatsächlich habe ich erst kürzlich „Forrest Gump“ zusammen mit unserer älteren Tochter angesehen. Ein Film, der bis heute nichts von seinem Zauber verloren hat – und jener Hit, mit dem wir das Kinopolis Main-Taunus am 13. Oktober 1994 für das Publikum eröffnen konnten. Es war ein Start, wie wir ihn uns nicht besser hätten erträumen können. Eine Woche zuvor war „Der bewegte Mann“ angelaufen, eine Woche später kam „Speed“ – und kurz darauf startete „Der König der Löwen“, mit dem wir zugleich die feierliche Eröffnung unseres neuen Kinos im Kreis der Branche feiern durften. Es war ein massiver Erfolg aus dem Stand heraus, der sämtliche Erwartungen bei Weitem übertroffen hat. Ein Erfolg, der uns die Zuversicht und vor allem die finanziellen Möglichkeiten gab, den eingeschlagenen Kurs engagiert weiterzuverfolgen. Zwei Jahre nach der Eröffnung in Sulzbach haben wir das Kinopolis Viernheim eröffnet, ein weiteres Jahr später unsere Häuser in Bonn, Leverkusen, Aschaffenburg und Freiberg.
Sulzbach lieferte also die Initialzündung.
Gregory Theile: Absolut. Wenn wir dort keinen Erfolg gefeiert hätten, hätten wir uns nie so entwickelt, wie wir das letztlich getan haben. Die direkte wirtschaftliche Relevanz ist aber tatsächlich nur die eine Seite. Denn ganz viel von dem, was wir heute noch haben, was für uns heute selbstverständlich ist, wurde damals entwickelt: der Name, das Logo, das Konzept. Insofern kann das Kinopolis Main-Taunus sicherlich als Mutter aller modernen Kinopolis-Kinos bezeichnet werden. Für viele, die damals schon bei uns waren und an dem Kino mitgewirkt haben, ist es immer noch ein ganz besonderes und außergewöhnliches Projekt. Und erfreulicherweise können wir rückblickend festhalten, dass wir, ohne jegliche Erfahrung mit einem Kino dieser Größenordnung gehabt zu haben, erstaunlich viel richtig gemacht haben. Konzeptionell ist es nach wie vor eines unserer besten Kinos.
„Wenn ich meine Hoffnungen auf die Politik setzen würde, wäre ich wohl leider eher schlecht beraten“
Gregory Theile
Sie selbst standen damals noch vor dem Start Ihrer eigenen beruflichen Karriere – wie haben Sie die Eröffnung erlebt?
Gregory Theile: Ich kann mich noch extrem genau erinnern – und das ist sicherlich ein Grund, weshalb ich dem Haus emotional so stark verbunden bin. Ich war damals 20 Jahre alt, hatte mein Abitur in der Tasche und gerade ein Jahr im Ausland verbracht. Den Sommer 1994 habe ich dann genutzt, um Geld zu verdienen – naheliegenderweise auf unserer Baustelle. Ich habe Stühle montiert, gefühlt tonnenweise Kartonagen entsorgt, Plakate geklebt, bin mit meinem Stiefbruder die Tankstellen in der Region abgefahren, um Flyer zu verteilen… Entsprechend lebhaft ist meine Erinnerung an das Ende der Bauphase und natürlich an die feierliche Eröffnung. Bei der Gelegenheit habe ich auch erstmals meinen Vater bei einem öffentlichen Auftritt dieser Größenordnung wahrgenommen und war nachhaltig beeindruckt. Darüber hinaus war es toll zu sehen, welche Bedeutung dieser Eröffnung in der Branche beigemessen wurde, wer alles kam und wie positiv das neue Kinos aufgenommen wurde. Als dann auch noch Disney ihre legendären Tradeshows zu uns holte, wurde dieses Kino vor den Toren von Frankfurt für mich gefühlt zum Mittelpunkt der deutschen Kinobranche. Das war natürlich viel zu hochgegriffen, aber so habe ich es wahrgenommen.
Kann man sich aus heutiger Sicht noch erklären, woher die massiven Vorbehalte gegen den Standort kamen? Kinos an Einkaufszentren anzuschließen, war in anderen Ländern – vor allem den USA – ja längst ein Erfolgsrezept.
Gregory Theile: In den USA mag das gang und gäbe gewesen sein, aber Deutschland war zu jener Zeit noch völlig anders geprägt. Dazu kommt, dass wir im Kern ein schwäbisch geprägtes Unternehmen sind, das von Stuttgart aus geführt wurde und übermäßiges Risiko sicherlich nicht Teil unserer DNA war. Und auch wenn das Main-Taunus-Zentrum eines der ersten großen deutschen Einkaufszentren auf der grünen Wiese war und bereits bewiesen hatte, dass dies ein funktionierendes Einzelhandels-Konzept war, musste der Nachweis erst noch erbracht werden, dass sich dieses Erfolgsrezept auch auf Kinos übertragen lässt. Aus heutiger Sicht besonders erfreulich ist die Tatsache, dass sich auch das Main-Taunus-Zentrum an sich in den vergangenen Jahrzehnten extrem positiv entwickelt hat, dass es deutlich erweitert und viel Geld investiert wurde, so dass es auch heute noch zu den absoluten Top-Einkaufszentren in Deutschland zählt. Insofern ist es eine erfolgreiche Symbiose und wir freuen uns sehr, dass wir den Mietvertrag unlängst langfristig verlängern konnten.
Wie viele Besuche wurden in Sulzbach denn bislang gezählt?
Gregory Theile: Eigentlich hatten wir gehofft, zum 30. Jubiläum die Marke von 30 Mio. verkauften Tickets zu knacken – und ohne Corona hätten wir das auch locker geschafft. Jetzt müssen wir uns noch ein bisschen gedulden. Und obwohl es nach dem Mathäser immer noch unserer zweitstärkstes Haus ist, kann man sich heutzutage nur noch schwer vorstellen, was dort zu den Hochzeiten des Kinobooms los war. In der Spitze haben wir über 1,7 Mio. Jahresbesuche geschafft – und das mit 3.760 Plätzen. Heute wäre das, als hätten wir jeden Tag Kinofest. All das wäre natürlich nicht möglich gewesen, ohne unser tolles Team, das dort jeden Tag Großartiges leistet. Ganz besonderer Dank gilt an dieser Stelle unserer Betriebsleiterin Birgit Crößmann, die nicht nur fast seit dem ersten Tag die Verantwortung im Kinopolis Main-Taunus trägt, sondern die uns im Unternehmen schon seit weit mehr als drei Jahrzehnten zur Seite steht. Ohne sie und ohne ihre Mitarbeitenden, von denen viele ebenfalls seit dem ersten Tag dabei sind, wäre so ein Erfolg nicht machbar. Auch Hans-Jürgen Jochum, der das Projekt damals gemeinsam mit meinem Vater maßgeblich vorangetrieben und umgesetzt hat, und damit die Unternehmensentwicklung maßgeblich mitgeprägt hat, gebührt ein ganz besonderer Dank.
„Wir sind der festen Überzeugung, dass man längst nicht mehr über das ‘Ob‘ eines Kinofestes diskutieren sollte.“
Gregory Theile
Die Zeit ist natürlich nicht stehengeblieben: Wie hat sich das Kinopolis Main-Taunus gewandelt, welche Veränderungen hat es erlebt?
Gregory Theile: Das Kino war schon bei der Eröffnung ein technischer Vorreiter: Es war eines der ersten Häuser bundesweit, das mit SDDS, DTS und Dolby Digital alle drei damaligen digitalen Tonformate in einem Haus vereint hat und zudem über 16mm, 35mm und eine 70mm-Projektion verfügt hat. Dieser Vorreiterrolle ist es in drei Jahrzehnten treu geblieben. Sulzbach war einer der ersten Standorte, die wir digitalisiert haben, es kamen Premiumbestuhlung, D-Box Motion Seats und Dolby Atmos hinzu; in diesem Haus findet sich auch der erste und in unserem Unternehmen bislang einzige LED-Screen der Marke Onyx. Natürlich wurde die Optik modernisiert, das Theken- und Bedienkonzept optimiert und die operativen Abläufe auf die zunehmende Digitalisierung der Unternehmensprozesse angepasst. Es hat sich also viel getan in den vergangenen 30 Jahren. Was sich aber nicht verändert hat, ist die eindrucksvolle Gesamtwirkung, insbesondere jene beim Betreten unseres großen Saals 1, den ich mit seiner Größe und Geometrie immer noch für einen der schönsten Kinosäle überhaupt halte.
Unter anderem mit der schon im November 2021 erfolgten Komplettumstellung auf Mehrwegbecher hat Kinopolis Zeichen in Sachen Nachhaltigkeit gesetzt. Wie gut haben sich die Abläufe an so großen Standorten wie dem Kinopolis Main-Taunus eingespielt?
Gregory Theile: Wir sind absolut überzeugt von der Notwendigkeit solcher Maßnahmen und sehen auch eine große Akzeptanz aufseiten der Gäste. Natürlich war es auf beiden Seiten ein gewisser Lernprozess, aber in den vergangenen Jahren hat es sich sehr gut eingespielt. Zugegeben: Bei einem Anlass wie dem Kinofest stoßen wir an Grenzen, aber allzu häufig kommen Tage mit mehr als 9.000 Besuchern ja nicht mehr vor. Unterm Strich haben wir die logistischen Prozesse sehr gut im Griff, arbeiten aber weiter an Optimierungen. So stellen wir unsere Standorte nach und nach auf eine Becherreinigung vor Ort um, um so die logistischen Wege weiter zu verkürzen – und damit letztlich noch umweltfreundlicher und effizienter vorgehen zu können.
Eine herausragende Rolle kam dem Kinopolis Main-Taunus beim bereits erwähnten Kinofest zu. Alleine 15.000 Besuche wurden dort an den beiden Aktionstagen gezählt. Wie fällt generell Ihr Fazit aus – und was würden Sie sich für 2025 wünschen?
Gregory Theile: Das Kinofest 2024 war ein absoluter Erfolg – erst recht, wenn man bedenkt, bei welchem Wetter die Zahlen erzielt werden konnten. In Sulzbach haben wir einen Zuspruch verzeichnet, wie wir ihn seit etlichen Jahren nicht mehr erlebt haben. Das galt tatsächlich für viele teilnehmende Standorte. Aus meiner Sicht hat sich gezeigt, dass das Publikum es honoriert hat, wenn man sich wirklich ins Zeug geworfen hat. Es war eine eindrucksvolle Bestätigung der Lust am Kino, des Wunsches, den Film auf der großen Leinwand zu sehen – und es hat als bislang erfolgreichste Veranstaltung seiner Art gezeigt, wie viel Potenzial in der Idee des Kinofestes steckt. Bei Kinopolis sind wir jedenfalls ausnahmslos begeistert von diesem Konzept – und wir sind der festen Überzeugung, dass man längst nicht mehr über das „Ob“ eines Kinofestes diskutieren sollte. Sondern vielmehr darüber, wie man es über weitere Konzepte noch ausweiten und ausbauen kann. Die Frage „Brauchen wir das?“ würde ich gerne ein für alle Mal hinter mir lassen – zugunsten der Frage nach dem, was wir brauchen, um es noch größer und erfolgreicher zu machen. Vielleicht sollte man auch darüber reden, wie sich solche Aktionstage in kleinerer Form mehrfach im Jahr wiederholen lassen könnten. Generell würde ich mir noch etwas mehr kollektive Unterstützung wünschen – von Kino- wie Verleihseite gleichermaßen.
Mit einem besonderen Ticketdeal, der noch bis 30. November läuft, hat man auch in Sulzbach an das Kinofest angeschlossen. Auf welche Resonanz stößt dieses Angebot?
Gregory Theile: Wir sehen extrem positive Zahlen. Was natürlich auch damit zusammenhängt, dass wir diese Aktion beim Kinofest selbst perfekt kommunizieren konnten: vor vollen Sälen. Natürlich erreichen wir mit einem solchen Angebot nicht Zahlen wie beim Kinofest selbst. Aber uns war wichtig, das Momentum zu nutzen, das Kinofest auch auf dieser Ebene nachwirken zu lassen. Die Menschen waren bei uns, haben Trailer für kommende Filme gesehen, haben wieder mehr Lust auf Kino bekommen. Ergo wollten wir einen zusätzlichen Anreiz schaffen, um sie möglichst bald wieder bei uns begrüßen zu können.
Wie sehr beeinflusst der Erfolg solcher Aktionen Überlegungen zur grundsätzlichen Preisstrategie?
Gregory Theile: Ich halte es für entscheidend, die Bedürfnisse unserer Gäste in ihrer ganzen Breite im Auge zu behalten, gerade auch was die Zahlungsbereitschaft anbelangt. Wir verfolgen an dieser Stelle eine klare Strategie, bei der die Wertigkeit des Erlebnisses und ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis im Fokus stehen. Das bedeutet, das wir diverse Zusatzangebote schaffen und damit etliche Optionen im höherpreisigen Segment bieten, dabei aber nie diejenigen aus den Augen verlieren, bei denen das Geld alles andere als locker sitzt. In diesem Zusammenhang sind punktuelle Preisangebote von entscheidender Bedeutung. Hinzu kommt manchmal das Erfordernis, programmatische Lücken zu überwinden – das galt ja leider nicht zuletzt für das aktuelle Jahr. Über den eigentlichen finanziellen Anreiz hinaus sind Preisangebote natürlich stets auch eine Gelegenheit, um kommunikativ auf potenzielle Gäste zuzugehen. Insofern werden punktuelle Preisaktionen stets zentraler Baustein unserer Gesamtstrategie sein.
„Auf Comscore-Basis wird der Markt die 90 Mio. Besuche nicht mehr erreichen.“
Gregory Theile
Die „Geburtstagswoche“ wurde mit einem schönen Geschenk eingeläutet: mit einem der stärksten Wochenenden des Jahres. Wie blicken Sie denn generell auf 2024? Sind 90 Mio. Jahresbesuche noch drin?
Gregory Theile: Das hängt ganz davon ab, auf welche Zählung man sich bezieht – jene der FFA oder von Comscore. Auf Comscore-Basis wird der Markt die 90 Mio. Besuche nicht mehr erreichen, wir werden am Ende knapp darunter liegen. Vielfach wurde ja schon zu Beginn des Jahres von einem „Übergangsjahr“ gesprochen. So muss man das meiner Ansicht nach auch sehen. Gegenstand unserer Besuchsplanung ist die Erwartung, dass wir 2025 wieder deutlich über den diesjährigen Zahlen liegen werden.
Dass 2024 kein herausragendes Jahr werden würde, war allgemein erwartet worden. Aber wie steht es nach einem weiteren schwierigen Jahr, in dem man sich zumindest vorübergehend wieder etwas weiter von den vorpandemischen Ergebnissen entfernt hat, um das Investitionsklima – und auf wie viel Schützenhilfe seitens der Politik hoffen Sie angesichts aktueller Reformdebatten noch?
Gregory Theile: Wenn ich meine Hoffnungen auf die Politik setzen würde, wäre ich wohl leider eher schlecht beraten, insbesondere weil man feststellen muss, dass immer noch gerne – und dies teils auch aus der Branche befeuert – ein Unterschied zwischen großen und kleinen Kinos gemacht wird, den ich schlicht nicht nachvollziehen kann. Erst recht nicht aus Sicht eines Familienunternehmens. Auf Basis von staatlicher Hilfe werden wir jedenfalls nicht durch die nächsten Jahre kommen. Was nichts daran ändert, dass an Investitionen kein Weg vorbeiführt. Denn nur so lässt sich die Attraktivität des Kinobesuchs steigern. Dabei geht es nicht nur um die Ausstattung der Häuser, sondern auch um das Personal, die ganzen Themen rund um Digitalisierung und Kommunikation. Natürlich waren die letzten Jahre nicht leicht für uns aber dennoch haben wir unsere Investitionsbudgets nicht zurückgefahren. Weil es alternativlos ist, weil wir genau wissen, dass wir dem Gast den Spaß an einem Kinobesuch schnell zu nehmen drohen, wenn wir am falschen Ende sparen.
Gibt es denn auch in Sulzbach schon Pläne für weitere Modernisierungen?
Gregory Theile: Die gibt es in der Tat – aber noch keine, über die ich jetzt schon konkret sprechen könnte.
So schön das Jubiläum auch ist, lässt sich wohl nicht leugnen, dass Sie Mitte Oktober gerne einen anderen Anlass gefeiert hätten. Wie sehr treffen die Verzögerungen in Hamburg das Unternehmen?
Gregory Theile: Es ist aus unserer Sicht natürlich extrem bedauerlich, aber es ist etwas, das wir nicht beeinflussen können. So schwer für uns nachvollziehbar ist, wie es zu derart massiven baulichen Problemen an anderer Stelle kommen kann, verstehen wir die Notwendigkeit, das Überseequartier als Einheit zu eröffnen. Jetzt freuen wir uns auf eine Eröffnung im Frühjahr – und auch wenn es im ersten Moment herausfordernd erscheinen kann, nicht zum ersten Mal auf einen Termin hingefiebert zu haben, der dann geplatzt ist, weiß ich, dass das großartige Team, das wir in Hamburg natürlich längst aufgestellt haben, mit voller Motivation und ungebrochener Vorfreude weitermacht. Wir müssen es nehmen, wie es ist. Wirtschaftlich wird es uns sicherlich nicht aus der Bahn werfen.
Unlängst gab Christine Berg via SPOT bekannt, für das Amt der FFA-Präsidentin kandidieren zu wollen. Man darf davon ausgehen, dass Sie diesen Schritt unterstützen?
Gregory Theile: Mit voller Überzeugung und aus vollem Herzen. Christine hat seit vielen Jahren und gerade auch in ihrer Rolle als HDF-Vorsitzende stets gezeigt, dass sie immer an gemeinschaftlichen Lösungen interessiert ist, dass sie den Konsens sucht, dialogfähig ist, aber auch durchsetzungsstark – und dass sie vor allem sehr viel Know-How aus sämtlichen Bereichen mitbringt. Ohnehin muss man sich fragen, wie es sein kann, dass so lange niemand aus der größten Einzahlergruppe an der Spitze der FFA stand. Es ist aus meiner Sicht entscheidend, das zu ändern – und ich hoffe, dass wir bei diesem Ansinnen auch die entsprechende Unterstützung finden.
Das Gespräch führte Marc Mensch