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Gabi Stefansich von Allegro Film über die angekündigten Sparmaßnahmen in Österreichs Filmbranche: „Ein Kahlschlag für den Kinofilm“


Die angekündigten massiven Einsparungen bei ÖFI+ und das Streichen des Wortes „ungedeckelt“ hat die österreichische Produzent:innenbranche hart getroffen. Wir haben uns natürlich sofort umgehört und Produzent:innen um ihre Stellungnahme und Einschätzung gebeten. Hier antwortet Gabi Stefansich von der Allegro Film und Präsidentin des Produzent:innenverbands AAFP.

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Gabi Stefansich (Credit: Allegro Film)

Was bedeuten die von der Regierung angekündigten Sparmaßnahmen für den Filmbereich? Vor allem: Was hat das für unmittelbare Auswirkungen auf das laufende Jahr? Für Projekte, die ev. schon die Grundfinanzierung haben? 

Gabi Stefansich: Sie bedeuten einen Kahlschlag für den Kinofilm. Dieses Jahr werden einige Produktionen, die bereits finanziert sind, und nur noch die eigentlich automatische Deckelförderung des ÖFI+ benötigen, abgesagt oder verschoben werden müssen. Man kann in diesem Jahr de facto auch keine neuen Produktionen mehr einreichen. Der Topf ist leer. Verschieben aber wohin? Im nächsten Jahr wird es ja nicht unbedingt besser. Da werden dann alle die verschoben haben, plus die für 2026 geplanten Produktionen, ins Rennen, um das wenige Geld gehen. Alle werden am Tag, an dem das Förderportal wieder öffnet, um 0:00 Uhr vor der Seite des ÖFI+ sitzen, um ihre Projekte einzureichen. Und da werden dann wieder einige nicht zum Zug kommen, allein deshalb, weil der Topf um 0:01 Uhr leer sein wird.

Was bedeutet es, wenn 2026 nur noch 15,5 Mio. Euro im ÖFI+-Topf budgetiert werden? Was bedeutet das konkret für Ihre Firma?

Gabi Stefansich: Wir werden unsere Kinoprojekte, die wir aktuell entwickeln, wahrscheinlich im nächsten Jahr nicht einreichen, und darauf warten, bis die Politik mit uns gemeinsam (den Produzentenverbänden und Interessensvertretungen) eine Lösung gefunden hat, die wieder für alle funktionieren kann. 

Was wird das insgesamt für Auswirkungen auf die Branche haben und kann eine Investitionsverpflichtung, die gestrichene Gelder auffangen soll, überhaupt so schnell kommen?

Gabi Stefansich: Es werden einige Filmschaffende zu wenig, bis keine Arbeit mehr haben, kleinere Filmproduktionen pleite gehen – und das, nachdem wir seit zwei Jahren MitarbeiterInnen ausgebildet, rekrutierte haben, um den gestiegenen Bedarf an Filmschaffenden abdecken zu können, der durch Fisa+ und ÖFI+ entstanden ist. Da ich ein prinzipiell positiv denkender Mensch bin, sage ich mal, es wäre möglich die Investitionsverpflichtung rasch zu beschließen. Aber ganz ehrlich bezweifle ich, dass dies in diesem Jahr noch passieren wird. Ich lass mich aber total gern überraschen und hoffe natürlich, dass die Politik da ihre Ansage auch umsetzt.

Die Fragen stellte Barbara Schuster