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Caroline Link über den AUGEN AUF-Kinotag: „Eine ganz wunderbare Aktion!“


Zum jährlichen Gedenktag an die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar ruft die Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft (EVZ) erstmalig einen Kinotag mit Titel „Augen auf“ ins Leben. Filmemacherin Caroline Link beteiligt sich an der Initiative und ist mit ihrem „Als Hitler das rosa Kaninchen stahl“ im Programm präsent. Bei ihr haben wir einmal nachgefragt.

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Filmemacherin Caroline Link (Credit: Adrienne Meister)

Dieses Jahr findet zum ersten Mal der Kinotag AUGEN AUF statt – am 27. Januar, dem jährlichen Gedenktag an die Opfer des Nationalsozialismus. Zunächst in drei Städten, ab 2026 bundesweit eine ganze Woche lang. In welcher Weise werden Sie sich engagieren?

Caroline Link: Ich finde AUGEN AUF eine ganz wunderbare Aktion und freue mich, dass sie in 2026 bundesweit an den Start geht. Gerne reise ich mit meinen Filmen durch das Land und spreche mit Menschen über Toleranz und Lust auf das Fremde! Ich glaube, viele Vorurteile, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit entstehen durch mangelnde Begegnung. Wir müssen jungen Menschen beibringen, dass es etwas Bereicherndes ist, fremde Kulturen, Religionen und Bräuche kennenzulernen.

Was versprechen Sie sich von dieser Initiative?

Caroline Link: Manche Jugendliche leben sehr stark in ihrer eigenen Bubble. Ich würde mir wünschen, dass wir ihnen mit unseren Filmen andere, neue Sichtweisen nahebringen können. Kino ist Emotion. Das Kino kann Empathie schulen und menschliche Schicksale spürbar machen.

Ist Kino heute noch ein Medium, mit dem man positiv auf ein junges Publikum einwirken kann? 

Caroline Link: Natürlich. Kinofilme bewegen und machen aus anonymen Zahlen aus dem Schulunterricht persönliche Geschichten. Wenn die Kids die Filme dann am Ende zuhause auf einem Streamer anschauen, dann ist das immer noch besser als nichts. Hauptsache, sie bekommen Zugang zu klugen, komplexen und menschlichen Filmgeschichten.

Gab es einen Film in Ihrer Jugend, der Sie nachhaltig politisch beeindruckt oder geprägt hat?

Caroline Link: Die Filme von Costa-Gavras haben mich als junge Erwachsene sehr beeindruckt. Zum Beispiel „Missing“ hat meine Vorstellung von Gut und Böse erschüttert. Zu erkennen, dass die Amerikaner, unsere Freunde, tief in Unrecht und eigene Machtinteressen verstrickt sind, hat meine Weltsicht verkompliziert, aber auch erweitert.

AUGEN AUF-Kinotag am 27. Januar

im Anschluss an die Publikumspremiere von „Das kostbarste aller Güter“ von Michael Hazanavicius beim Panel zum Thema „Was geht mich die Vergangenheit an? Alles! mitdiskutieren. Mit dabei sind außerdem Prof. Marcus Stiglegger (Filmwissenschaftler, Uni Freiburg), Prof. Mirjam Wenzel (Direktorin Jüdisches Museum Frankfurt) und Luis Da Silva (Schüler und Teil des Ensembles für das Theaterstück „Unter uns. Unsichtbar?“ am Jungen Schauspiel Frankfurt). Moderation Autorin und Journalistin Anne Chebu. Die Eröffnungsrede in Frankfurt vor der Publikumspremiere hält Prof. Dr. Dr. Michel Friedman. Alle Infos zum AUGEN-AUF-Kinotag finden sich hier.