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Anna Roller: „Wir kämpfen alle dafür, dass die Branche diverser wird“

Anna Roller hat mit „Dead Girls Dancing“ den Bunte New Faces Award für den besten Debütfilm gewonnen. Wir sprachen mit ihr über diese Auszeichnung und wollten wissen, wie sie die Situation für junge Filmschaffende einschätzt.

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Anna Roller hat für „Dead Girls Dancing“ am 2. Mai den Bunte New Faces Award in der Kategorie „Bester Debütfilm“ gewonnen. Die Preisverleihung fand im Delphi Filmpalast in Berlin statt (Credit: BrauerPhotos / M.Nass für Hubert Burda Media)

Herzlichen Glückwunsch zur Auszeichnung beim Bunte New Faces Award! Nach einer erfolgreichen Festival-Karriere wurde „Dead Girls Dancing“ nun dort als bester Debütfilm geehrt. Was bedeutet Ihnen dieser Preis?

Anna Roller: Es ist sehr schön eine Anerkennung von einer so hochkarätigen Jury zu bekommen und vor allem von Caroline Link die schöne Laudatio verlesen bekommen zu haben, bedeutet mir viel.

Wie haben Sie den Abend der Preisverleihung erlebt?

Anna Roller: Das schönste des Abends war für mich, mit den anderen Nominierten zu sprechen, mit Merle Grimme und Hanna Seidel zum Beispiel aus der Kategorie „Bester Debütfilm“. Ich finde wichtig, dass wir, obwohl es um einen Preis geht, keine Konkurrentinnen sind, sondern alle dafür kämpfen, dass wir Jobmöglichkeiten bekommen, dass Sets weniger hierarchisch funktionieren und dass die Filmbranche diverser wird.

Dein Film hat viel Aufmerksamkeit bekommen, feierte in Tribeca und beim Filmfest München geteilte Weltpremiere und wurde dann u.a. auch in Zürich und Braunschweig gezeigt. Wie wichtig sind Festivals, und was hast du speziell auf der Festival-Tour mit „Dead Girls Dancing“ für Erfahrungen gemacht?

Anna Roller: Es ist immer schön, Reaktionen von fremden Menschen auf den Film zu bekommen, nachdem man so lange daran gearbeitet hat. Für mich als Regisseurin ist natürlich die Sichtbarkeit besonders wichtig. Durch das Filmfest München hat zum Beispiel Mubi den Film entdeckt, die den Film dann ins Kino gebracht haben und ihn jetzt auf ihrer Plattform mubi.com spielen.

Wie wichtig sind Nachwuchspreise wie der Bunte New Faces Award für die eigene Arbeit? Es gab ja 2023 den Appell „Angst essen Kino auf“, mit dem u.a. Pauline Roenneberg und Eileen Byrne auf die Schwierige Situation für Nachwuchsfilmschaffende hingewiesen haben… oft sind dann die zweiten, dritten Filme ein Knackpunkt. Wie ist Ihre Meinung dazu?

Anna Roller: Mein Debütfilm war ja gleichzeitig mein Abschlussfilm an der Filmhochschule, das heißt eigentlich ein Studienfilm, an dem die Beteiligten wenig bis gar nichts verdient haben. Wir wollen aber alle natürlich von unserem Beruf leben können, das heißt ich sehe es als eine kreative Vorleistung, in die ich gegangen bin, um zu zeigen, was ich kann, und dass man mir einen zweiten und dritten Film zutrauen kann. Wofür „Angst essen Kino auf“ appelliert, ist, dass die Förderstellen und Sender mutige junge Filmschaffende unterstützt und uns weiterhin unsere Filme machen lässt und nicht auf bekannte Muster zurückfällt.

Wie weit sind Sie mit der Romanverfilmung „Allegro Pastell“, das mit Walker + Worm entsteht?

Anna Roller: Wir befinden uns gerade drei Wochen vor Drehstart. Neben dem üblichen Nervenflattern kurz vor Dreh bin ich eigentlich voller Vorfreude. Ich hatte schon sehr schöne Proben mit meinem Cast Sylvaine Faligant und Jannis Niewöhner und freue mich sehr auf die Arbeit mit allen.

Das Gespräch führte Barbara Schuster

Über die Gewinner hatten wir hier berichtet.