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Locarno huldigt britischem Nachkriegskino mit Retro


Die Retrospektive des 78. Locarno Film Festival (6. – 16. August) wird dem britischen Nachkriegskino 1945 bis 1960 gewidmet und zeigt neben Werken von Großmeistern wie Powell/Pressburger, Reed und Lean auch unbekannte Werke und wirft einen Blick auf die Leistungen weiblicher Filmemacher der Zeit. 

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Die neue Locarno-Retrospektive: British Postwar Cinema 1945 – 1960 (Credit: Locarno Film Festival)

Am heutigen 10. März 2025 wird das Locarno Film Festival im Rahmen einer Veranstaltung in der Residenz des Schweizer Botschafters in London seine diesjährige Retrospektive vorstellen. Dabei handelt es sich um eine Hommage an das britische Nachkriegskino der Jahre 1945 bis 1960, entstanden in Zusammenarbeit mit dem BFI National Archive und der Cinémathèque suisse und entwickelt mit der Unterstützung von STUDIOCANAL. Kurator ist Ehsan Khoshbakht, der „ein facettenreiches und vielschichtiges Bild des Lebens in den Nachkriegsjahren, wie es im populären britischen Kino zum Ausdruck kam“ (Pressemitteilung) zeichnen will.

Das Programm umfasst Klassiker legendärer Regisseure wie David LeanCarol Reed oder Powell und Pressburger, ebenso aber auch wenig bekannte filmische Pretiosen von Filmemachern wie Seth Holt oder Lance Comfort. Auch die Rolle von Frauen in dieser frühen Periode – mit Werken von Muriel BoxWendy ToyeMargaret Tait und Jill Craigie – sowie die Arbeit amerikanischer Regisseure im Exil, darunter Joseph LoseyCy Endfield und Edward Dmytryk, die vor der Kommunistenjagd geflohen waren, stehen im Fokus.

Ehsan Khoshbakht, Kurator der Retrospektive: „Es ist kaum zu glauben, dass eines der raffiniertesten und beeindruckendsten nationalen Kinos Europas – das zudem einige der herausragendsten Künstler:innen und Techniker:innen nach Hollywood brachte – außerhalb seiner Grenzen noch immer so wenig erforscht ist. Das britische Studiosystem schuf eine einzigartige Verbindung zwischen populärer Unterhaltung und innovativen filmischen Formen, wodurch seine Werke den Rang von Kunst erhielten. Indem wir uns ausschließlich auf zeitgenössische Filme konzentrieren und Historien-, Fantasy- sowie Kriegsfilme ausklammern, wollten wir die Geschichte einer Nation auf der Suche nach ihrer Identität erzählen – mal düster und grübelnd, mal, ganz in der Tradition britischer Komödien, scharfzüngig und amüsant. Diese Retrospektive ist ein nationales Porträt, das in mehr als 40 Filmen zum Leben erweckt wird.“

Giona A. Nazzaro, künstlerischer Leiter des Locarno Film Festival: „Das britische Nachkriegskino, geliebt und gefördert von Martin Scorsese, wird nun erstmals systematisch in einer umfassenden Retrospektive in Locarno erkundet. Von den letzten Kriegstagen bis zum Aufstieg des Free Cinema zeigt diese äußerst produktive Phase des britischen Films ihre tiefgreifenden Auswirkungen auf die spätere Entwicklung des Kinos – sowohl auf den britischen Inseln als auch darüber hinaus.“

Und James Bell, Senior Curator, BFI National Archive: „Die Jahre zwischen dem Ende des Krieges und den kulturellen Umwälzungen der 1960er waren für Großbritannien eine Zeit des Wandels – geprägt von Herausforderungen im Inland und einer veränderten Rolle auf der internationalen Bühne. Diese Umbrüche schlugen sich in einer reichen, aber oft missverstandenen Phase des britischen Kinos nieder. Das BFI National Archive ist stolz darauf, gemeinsam mit dem Locarno Film Festival dieses Programm zu präsentieren. Es umfasst zahlreiche seltene Archivkopien aus unserer Sammlung und bringt diese faszinierenden Filme und ihre Schöpfer:innen – vor und hinter der Kamera – einem neuen internationalen Publikum näher. Einige Titel sind bekannt, andere werden aufregende Entdeckungen sein.“

Im Anschluss an das Locarno Film Festival wird die Retrospektive auf internationale Reise gehen.