Bei der 60. Jubiläumsausgabe der Solothurner Filmtage hat der Dokumentarfilm „Immortals“ von Maja Tschumi den mit 60.000 Schweizer Franken dotierten Prix de Soleure gewonnen. Der Publikumspreis, der Prix du Public, geht ebenfalls an einen Dokumentarfilm: an „Quir“ von Nicola Bellucci.
Mit ihrem Dokumentarfilm „Immortals“ hat Maja Tschumi den Hauptpreis der 60. Solothurner Filmtage gewonnen. Der Prix de Soleure gilt mit 60.000 Schweizer Franken als höchstdotierter Filmpreis der Schweiz. „Immortals“ (Produktion: Filmgerberei) gewährt einen Einblick in die Hoffnungen und zerbrochenen Träume einer Generation von Iraker:innen, die seit der von den USA geführten Besatzung nie echte Freiheit erfahren hat.
Die Jury um Drehbuchautorin Laila Stieler, Regisseur Bruno Deville und Fotojournalist Alex Kühni sagt dazu: „Die Nichtlinearität der Erzählung, die Mischung von Bildern aus sehr unterschiedlichen Quellen, der Realismus der Situationen, kombiniert mit fiktiven Szenen, sowie die Arbeit an der immersiven Tonspur tragen zur mutigen künstlerischen Handschrift dieses Films und zur Empathie mit den Figuren bei. Ästhetik und Narration verbinden sich und die Filmemacher lassen uns auf diese Weise teilhaben an der Hoffnung ihrer Protagonisten, lassen uns ahnen von der Hoffnung einer Generation, eines ganzen Volkes“.
Das Festivalpublikum der Solothurner Filmtage wählte ebenfalls einen Dokumentarfilm zu seinem Liebling: „Quir“ von Nicola Bellucci. Der Prix du Public ist mit 20.000 Schweizer Franken dotiert. „Quir“ porträtiert den gleichnamigen Laden in Palermo, der dank seiner Besitzer Massimo und Gino zu einem Ort der Liebe und wichtiger Treffpunkt der lokalen LGBTQI+-Szene geworden ist.
Der mit 10.000 Schweizer Franken ausgestattete Preis für den besten Kurzfilm ging an „Exit Through The Cuckoo’s Nest“ von Nikola Ilić. Und die Auszeichnung für den besten Animationsfilm wurde an „Storytelling“ verliehen. Hier gibt es ebenfalls 10.000 Schweizer Franken.
Einen ersten erfreulichen Ausblick geben die Solothurner Filmtage auch auf die diesjährige Anziehungskraft der Veranstaltung: Bis zum Zeitpunkt der ersten Bilanz am Abend der Preisverleihung wurden rund 65.000 Eintritte verzeichnet, was einen leichten Anstieg im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. „Der Erfolg dieser Ausgabe ist vor allem dem vielfältigen Angebot zu verdanken, das wir dank erfolgreicher Kooperationen realisieren konnten. Filmfans aller Altersgruppen, Fachleuten aus der Branche und Kunstliebhaber:innen bot sich nicht nur Gelegenheit, die Filmvorführungen zu genießen, sondern auch an Diskussionsrunden teilzunehmen und die Ausstellung zu entdecken, die in Zusammenarbeit mit dem Kunstmuseum Solothurn anlässlich der Jubiläumsausgabe entstanden ist“, so Monica Rosenberg, die operative Leiterin des Festivals.