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Pressekonferenz zu „Maria“: „Warum nicht?“

Heute Abend feiert „Maria“ von Pablo Larraín im Wettbewerb der 81. Mostra Weltpremiere. Der Film über die letzte Lebensphase der Opernsängerin Maria Callas wurde von deutscher Seite von Komplizen Film produziert. Bei der PK sprach das Team über die Herausforderung einer weltberühmten Diva in allen Belangen gerecht zu werden und ihr Andenken zu wahren.

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Equipe „Maria” bei der PK in Venedig (v.l.): Pierfranceso Favino, Pablo Larraín, Angelina Jolie, Alba Rohrwacher, die Moderatorin, Steven Knight und Jonas Dornbach (Credit: B. Schuster)

Mit „Maria“ beendet Pablo Larraín seine Trilogie über berühmte Frauen des 20. Jahrhunderts: Nach Jackie Kennedy und Lady Diana blickt der chilenische Filmemacher nun auf die große Opernsängerin Maria Callas. Verkörpert wird sie von Hollywoodstar Angelina Jolie. Bei der Pressekonferenz am Nachmittag der Weltpremiere waren neben Pablo Larraín die Darsteller:innen Angelina Jolie, Pierfrancesco Favino und Alba Rohrwacher, Drehbuchautor Steven Knight, Produzent Jonas Dornbach (Komplizen Film), Produzent Lorenzo Mieli (The Apartment), Fremantle-Chef Andrea Scrosati und Paolo Del Brocco von Rai Cinema anwesend. 

Auf die erste Frage, warum er sich Maria Callas vorgenommen habe, sagte Larraín kurz und knapp: „Warum nicht?“ Er sei schon immer fasziniert gewesen von der Tatsache, dass es keine Filme oder so gut wie keine Filme über Oper im Allgemeinen und Opernsänger:innen im Besonderen gebe. Den Film hätte er nicht machen können ohne das tolle Drehbuch von Steven Knight und vor allem nicht ohne Angelina Jolie. „Sie war die perfekte Schauspielerin für die Rolle. Hätte ich sie nicht gefunden, hätte ich den Film nicht machen können.“ „Maria“ ist laut Larraín eine Verbeugung vor Maria Callas: „Der Film ist eine Feier ihres Lebens, ihrer Arbeit, ihrer Musik“.

Für Angelina Jolie war die größte Herausforderung, nicht die Menschen zu enttäuschen, die Maria Callas verehren. Auch das Singen vor Publikum hat sie gefordert. „Ich war total nervös. Ich hatte sieben Monate Gesangstraining. Wenn man mit Pablo arbeitet, gibt es keine halben Sachen. Er fordert einen in tollem Maße. Meine Gesangsstunden begannen in einem kleinen Raum. Am Schluss stand ich in La Scala. Ich hatte ganz schön Angst, habe gezittert, weil ich noch nie öffentlich gesungen hatte.“

Larraín war fasziniert, dass Maria Callas am Ende ihres Lebens so isoliert war, isoliert von der Welt lebte, immer mit dem Druck, in dem Wissen, dass ihre Stimme nicht mehr so funktioniert wie früher. „Sie lebte in diesem Apartment mit zwei Angestellten, die aber nicht Angestellte waren, sondern Familie. Ihre Haushälterin und ihr Butler waren ihre echte Familie.“ Drehbuchautor Steven Knight erzählte, dass ihn genau diese Mechanismen innerhalb einer Familie interessiert haben. „Die beiden waren nicht ihre Angestellten. Sie hatten eine enge, echte, tiefe Beziehung zueinander.“ 

Und zur Oper sagte der versierte britische Drehbuchautor: „Meiner Meinung nach ist Opernsingen das schönste Geräusch (noise), das ein Mensch machen kann.“ Für Larraín zeichnet der Film auch eine Frau, die ihr Leben lang damit verbracht hat, immer für andere zu singen, immer für andere dazu sein, zu performen. „Am Ende wird sie zu einer Frau, die selbst bestimmen kann, die ihr Leben selbst lenkt.“ Gefragt danach, was er zum doch auch negativ konnotierten Diva-Begriff denkt, sagte der Pablo Larraín: „Eine Diva existiert nicht, wenn es keine Exzellenz gibt. Also muss man erst mal etwas richtig gut können. Dann kommt das Label. Man muss professionell sein, tough, diszipliniert. Das übt eine gewisse Faszination aus, erzeugt Sensation. Es ist wie beim Film: Ohne Disziplin geht’s nicht.“