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Am Freitag, den 25.10. werden wir ab 15.00 Uhr bis ca. 18 Uhr umfangreiche technische Wartungsarbeiten durchführen. Vielen Dank für Ihr Verständnis.

Cine Project: Drei Jahrzehnte – drei Visionen


Der Auftritt beim Kinokongress steht für Cine Project nicht zuletzt im Zeichen des 30jährigen Jubiläums. Anlass für einen kurzen Blick zurück – und einen längeren nach vorne.

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Kinogenuss mal anders: das Rooftop Cinema im blue Cinema Chur (Credit: Gray Jay Photography)

Kinoerlebnisse durch erstklassige Technik und durchdachtes Design zu verbessern. So lautete das Credo von Franz Kober, Reinhold Hampf, Bernhard Wanko und Karl-Heinz Beck, als sie am 23. März 1995 die Cine Project Kinodesign und AV-Technik GmbH aus der Taufe hoben. Impulsgeber war damals Kobers Onkel, der legendäre Kinobetreiber Ignatz Wimmer, auf den der Ausspruch „Gut Licht, gut Ton und volle Kassen“ zurückgeht. Noch heute mit dem Stammsitz in Landshut vertreten, realisierte das junge Unternehmen seine ersten großen Projekte in Österreich: Von der Weltpremiere von „Schlafes Bruder“ in Gaschuren ging es an das Schubertkino Graz und das Hollywood Megaplex in Pasching. Auch der russische Markt spielte eine wichtige Rolle in der Anfangszeit: 1996 realisierte man mit dem Kodak Kinomir in Moskau dort das erste Haus nach westlichen Standards, kurz darauf stattete man den Kreml mit Ernemann-Projektoren aus. Weitere bedeutende Projekte in der Anfangszeit waren das Cinemaxx Hamburg Dammtor und das Cinemaxx Potsdamer Platz. 1999 erfolgte der Markteintritt in Kasachstan, gefolgt von weiteren Projekten in Russland und Osteuropa. Zu den noch heute bekanntesten Projekten von Cine Project zählen die Arbeit am besuchsstärksten Kino Deutschlands, dem 2003 neu eröffneten Münchner Mathäser, und jene am Zoo Palast, der seit 2013 in völlig neuem Glanz erstrahlt. Schon von Beginn an einer der Treiber der Kinodigitalisierung, widmete man sich ab 2010 zunehmend digitalen Projektionstechniken von Sharp/NEC, Christie und Barco. Heute zählt Cine Project mit Filialen in Berlin, Krefeld und Norderstedt sowie zwei Tochterunternehmen in Italien (seit 2012) und Polen (seit 2003) zu den europaweit führenden Kinointegratoren. Zu den Kunden gehören Kinoketten wie UCI, Cineplex, CineStar, Astor oder blue Cinema.

Zum Leistungsspektrum zählen neben der klassischen Kinoausstattung auch (temporäre) Sonderlösungen für Events wie Open-Air-Kinos oder Premieren, zudem wurde das Portfolio 2022 um digitale Touchboards unter der Marke Primeboard erweitert. Bereits seit 2012 ist KEM Studiotechnik Teil der Gruppe, die ihre Reih an Filmschnitt- und Filmarchivierungstischen gerade erst um den Filminspektionstisch KEMview Pro erweitert haben. Bereits seit 2021 entwickelt Cine Project zudem eigene Kinolautsprecher unter der Marke CineNova. 

Neben Franz Kober sind in zweiter Generation auch seine Söhne Marcel Kober und Pascal Kober bei Cine Project aktiv – und anlässlich des Jubiläums skizzieren sie drei Themen, die ihnen besonders am Herzen liegen und die stellvertretend für das stehen, was sie als ihre Mission formulieren: Kino für die Zukunft zu gestalten – auch in den nächsten 30 Jahren.

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Franz Kober (Credit: Cine Project)

Erlebniswelten schaffen

Kino war schon immer mehr als nur ein Ort zum Filme schauen – es ist ein Raum voller Emotionen, Gänsehautmomente und gemeinsamer Erlebnisse. Doch das Publikum verändert sich, und mit ihm die Erwartungen. Wir sehen es als unsere Aufgabe, Kinos in echte Erlebniswelten zu verwandeln. Moderne Besucher wollen mehr als „nur“ einen Film: Sie suchen exklusive Events, Special Screenings, Live-Übertragungen von Konzerten oder Sportereignissen sowie interaktive Formate wie E-Sport-Turniere oder immersive Kinokonzerte. Ein Kinosaal sollte heute mehr sein als nur ein Raum mit einer Leinwand. Dank flexibler technischer Lösungen können Säle für hybride Events, Business-Präsentationen oder Gaming-Erlebnisse genutzt werden. Ein Kino, das sich solchen Veränderungen anpasst, bleibt auch in Zukunft ein beliebter Treffpunkt für Kultur, Unterhaltung und gemeinsames Erleben.

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Marcel Kober (Credit: Marcel Kober/privat)

Kino verantwortungsvoll gestalten

Nachhaltigkeit ist kein Trend, sondern eine Notwendigkeit – und Kinos haben enormes Potenzial, sich in dieser Hinsicht weiterzuentwickeln. Wir setzen uns intensiv mit der Idee eines ganzheitlich nachhaltigen Kinos auseinander, die unter dem Begriff „Green Cinema“ zunehmend populär wird. Ziel ist es, Lösungen zu schaffen, die sowohl wirtschaftlich als auch ökologisch nachhaltig sind und die gesamte Branche positiv verändern können. Ein wesentlicher Faktor ist Energieeffizenz. Der Umstieg auf moderne Laserprojektionstechnologien reduziert den Stromverbrauch erheblich, verringert den Wartungsaufwand und verlängert die Lebensdauer der Geräte deutlich. RGB-Laser-Projektoren verbrauchen bis zu 40 Prozent weniger Energie als herkömmliche Lampen-Projektoren. Noch einen Schritt weiter gehen Cinema-LED-Systeme wie Samsung Onyx, bei denen der Projektor vollständig entfällt. Smarte Beleuchtungskonzepte mit LED-Technologie ergänzen diese Maßnahmen. Moderne Belüftungs- und Klimatisierungssysteme helfen zudem, den Energiebedarf des Gebäudes insgesamt zu senken und gleichzeitig den Komfort für Kinobesucher zu erhöhen.
„Green Cinema“ umfasst aber weit mehr als technische Aspekte: Durch den Einsatz recycelbarer oder nachwachsender Materialien für Sitze, Wandverkleidungen und Teppiche kann die Umweltbelastung erheblich reduziert werden. Biologisch abbaubares Geschirr, konsequente Müllvermeidung sowie regionale und fair gehandelte Produkte verbessern die Ökobilanz eines Kinos zusätzlich spürbar und stärken gleichzeitig die positive Wahrnehmung beim Publikum, das vermehrt auf Nachhaltigkeit achtet.
Zukunftsweisende Green-Cinema-Konzepte schließen natürlich die Nutzung erneuerbarer Energien wie Solarstrom oder Windenergie ein. Der Weg zu CO2-neutralen oder gar CO2-negativen Kinos ist längst keine Utopie mehr. Und Nachhaltigkeit ist nicht nur Ausdruck verantwortungsvollen Handelns, sondern mittlerweile auch ein Wettbewerbsvorteil: Denn das Publikum entscheidet sich zunehmend bewusst für Häuser, die mit gutem Beispiel vorangehen.

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Pasacal Kober (Credit: Cine Project)

Die Zukunft beginnt jetzt

Einige der spannendsten Innovationen, die Cine Project bereits jetzt in die Planung neuer Kinos einfließen lässt, stehen kurz vor dem Durchbruch.
Eine der größten Revolutionen ist Cinema LED – eine Technologie, die klassische Projektoren durch großflächige LED-Wände ersetzt. Systeme wie Samsung Onyx Cinema LED ermöglichen ein perfektes Schwarz, brillante Farben und eine Helligkeit, die weit über die von herkömmlichen Projektoren hinausgeht. Da keine Projektion mehr erforderlich ist, gibt es keine Streulichtverluste oder Kontrastabfälle.
Maßstäbe im Bereich der Laserprojektion setzt Christie mit der neuen VDR-Technologie (Variable Dynamic Range), die die Helligkeit der Projektion dynamisch an den gezeigten Inhalt anpasst. Helle Szenen profitieren von enormer Leuchtkraft, während dunkle Szenen in bisher unerreichter Tiefe dargestellt werden, ohne dass Details verloren gehen. VDR ist nicht nur ein Sprung in Sachen Bildqualität, sondern auch energieeffizient, da der Projektor immer nur so viel Licht erzeugt, wie tatsächlich benötigt wird.
Ein ebensolcher Meilenstein ist HDR by Barco. Mit einem Kontrastverhältnis, das bis zu 100-mal besser ist als bei herkömmlichen digitalen Projektoren, wirken Farben und Details noch lebendiger und natürlicher, während feinste Details selbst in besonders dunklen oder hellen Bildbereichen sichtbar werden. Besonders bei großen Leinwänden ist der Unterschied zwischen Standardprojektion und HDR-Projektion eindrucksvoll – das Bild hat eine unglaubliche Tiefe und Intensität, die den Zuschauer mitten ins Geschehen zieht.