Kulturstaatsrätin Jana Schiedek hat am 30. September im Rahmen des Filmfest Hamburg die drei Hamburger Produktionspreise für internationale Kinokoproduktionen bzw. deutsche Kino- und Fernsehproduktionen sowie einen Sonderpreis für serielle Formate vergeben.
Seit 2014 werden besondere Leistungen von deutschen Produzenten sowie von Film- und Fernsehproduktionsfirmen mit dem Hamburger Produktionspreis gewürdigt.
Heute Abend hat Hamburgs Kulturstaatsrätin Jana Schiedek im Rahmen des Filmfest Hamburg drei jeweils mit 25.000 Euro dotierte Hamburger Produktionspreise und einen mit 10.000 Euro dotierten Sonderpreis für serielle Formate überreicht.
Mit dem Hamburger Produktionspreis „Internationale Kino-Koproduktion“ wurde Produzentin Dorothe Beinemeier (Red Balloon) für die internationale Koproduktion „Happy Holidays“ ausgezeichnet, die Scandar Copti nach eigenem Drehbuch inszeniert hat. Die aus Regisseur, Drehbuchautor und Produzent Fatih Akin, Produzentin Melanie Andernach, Produzentin sowie Drehbuchautorin und Regisseurin Lillah Halla zeigte sich „von der klugen Dramaturgie beeindruckt“. Der Film erzähle „auf sehr sensible und präzise Weise den über viele Generationen währenden Palästina-Israel Konflikt. Dabei benötigt er nur den Zeitraum von zwei Feiertagen, zwei Familien und vier Perspektiven. Er entlarvt eine patriarchale, militarisierte Gesellschaft, in der Frauen die Entscheidungsmacht über ihren Körper genommen wird. Dabei begegnet der Film all seinen Figuren mit großer Empathie und gewährt uns Einblicke in eine Welt, in der alle gefangen sind“, heißt es in der Jurybegründung weiter.
In der Kategorie „Deutsche Kinoproduktionen“ wurden die Produzenten Dietmar Güntsche, Martin Rohé und Svenja Vanhoefer für den Film Chiara Fleischhackers Regiedebüt „Vena“ ausgezeichnet, der zur gleichen Zeit den First Steps Award als bester abendfüllender Spielfilm erhalten hatte. Die aus Produzent Fabian Gasmia, Regisseurin, Produzentin und Drehbuchautorin Ayşe Polat sowie Agentin Paolina Theophil bestehende Jury lobte „das beeindruckende Debüt der Nachwuchsregisseurin Chiara Fleischhacker, der ein großer Wurf gelungen ist. Hervorheben möchten wir die Leistung der Produzent*innen, die das Talent der jungen Regisseurin früh erkannt und ihr während der gesamten Produktion den Rücken freigehalten haben.“
Eine Lobende Erwähnung sprach die Jury für die Produktion „Blindgänger“ (Produktion: Tamtam Film, Dirk Decker, Andrea Schütte; Regie & Drehbuch: Kerstin Polte) aus. „Der mutige und originelle Episodenfilm hat uns beeindruckt.“ Der Film zeige, »dass große Geschichten auch mit begrenztem Budget erzählt werden können“, heißt es zur Begründung.
Mit dem Hamburger Produktionspreis „Deutsche Fernsehproduktionen“ wurden Bernd von Fehrn, René Jamm (Warner Bros.), Roxana Richters und Alexander Wadouh (Chromosom Film) für „Von uns wird es keiner sein“, den Simon Ostermann nach einem Drehbuch von Lucas Flasch inszeniert hat, ausgezeichnet. Die Jury, die aus Ex-„Tatort“-Kommissarin Margarita Broich, Casting Directorin Deborah Congia und Produzent Lasse Scharpen bestand, betont, dass sich der Film, in „beispielloser Art und Weise dem Thema Suizid genähert“ habe. „Dieser Film ist ein Zeichen dafür, dass Themenfilme kraftvoll und trotzdem umsichtig sein können, ohne abschreckend didaktisch zu sein.“
Den Sonderpreis für serielle Formate erhielten die Produzenten Martin Danisch und David Hadda (Turbokultur) für die Serie „Deadlines“ (Regie: Sonja Heiss; Drehbuch: Johannes Boss, Nora Gantenbrink, Sonja Heiss), über die die Jury sagt: „Diese Serie bzw. diese Staffel ist ein feministisches Manifest, das zugleich das unterhaltendste Format ist, das wir in den letzten drei Tagen hier sichten durften. Mega Bücher, mega Besetzung, mega Regie. Sowas passiert einfach nicht zufällig.“