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Douglas Sirk Preis für Ausnahme-Auteurs Jacques Audiard & Andrea Arnold

Anlässlich der Deutschlandpremieren ihrer aktuellen Filme „Emilia Pérez“ und „Bird“ werden die großen europäischen Filmemacher Jacques Audiard und Andrea Arnold beim Filmfest Hamburg mit dem Douglas Sirk Preis geehrt.

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Jacques Audiard (l.) und Andrea Arnold erhalten beim Filmfest Hamburg den Douglas Sirk Preis (Credit: Neue Visionen Filmverleih/Wild Bunch Germany/Martin Kunze)

Zwei der größten Auteurs des europäischen Gegenwartskinos werden auf dem Filmfest Hamburg geehrt, das vom 26. September bis 5. Oktober stattfindet: Die britische Ausnahme-Regisseurin Andrea Arnold („American Honey“, „Fish Tank“, „Red Road“) erhält den renommierten Douglas Sirk Ehrenpreis am 2. Oktober, wenn sie auch ihren neuesten Film „Bird“ (Lesen Sie hier die SPOT-Review) in die Hansestadt zur Premiere mitbringt.

Als Zweites wird mit dem Douglas Sirk Preis niemand anderes bedacht als der französische Regie-Meister Jacques Audiard („Der Geschmack von Rost und Knochen“, „Ein Prophet“), dessen neuestes Werk „Emilia Pérez“ (Lesen Sie hier die SPOT-Review) den Jury-Preis in Cannes gewann und von seinem Heimatland als offizieller Oscar-Beitrag eingereicht wurde. „Emilia Pérez“ läuft am 28. September auch in Anwesenheit des Preisträgers als Deutschlandpremiere beim Filmfest Hamburg.

Das Filmfest Hamburg bezeichnet die beiden diesjährigen Douglas-Sirk-Preisträger zurecht als „zwei herausragende Stimmen des Weltkinos“. „Es ist für mich eine große Ehre in meinem ersten Festivaljahr zwei so bedeutende europäische Regisseur*innen auszeichnen zu dürfen. Beide eint ihr Blick auf alle Menschen unserer Gesellschaft, doch während Arnold einen intimen, naturalistischen und visuell poetischen Ansatz wählt, kombiniert Audiard stilisierte Erzähltechniken mit gesellschaftlich und politisch aufgeladenen Themen. Die Werke beider Regiegrößen haben das Weltkino entscheidend geprägt“, sagt Festivalleiterin Malika Rabahallah.

Der britische Cannes-Dauergast Andrea Arnold

Die Britin Andrea Arnold, die mit Ende 20 ihre Heimat für Los Angeles verließ, um dort Regie am American Film Institute zu studieren, schaffte den Durchbruch mit ihrem Debütfilm „Red Road“ über eine Sicherheitsbeamte, der im Jahr 2006 Weltpremiere in Cannes feierte. Seitdem ist sie Dauergast an der Croisette mit Werken wie „Fish Tank“ oder „American Honey“, der in Cannes den Jurypreis erhielt.

„American Honey“ zeigte Arnold beim Filmfest Hamburg, wo sie 2021 auch ihren ersten Dokumentarfilm „Cow“ vorstellte. Zudem lief in dem Festivalformat „Gegenwartskino im Fokus“ bereits eine Werkschau ihrer früheren Filme. Ihr neuer Film „Bird“, den sie mit nach Hamburg bringt, bewegt sich zwischen Märchen und Drama und hat mit dem Schauspieler Franz Rogowski als Titel-Antihelden auch einen deutschen Star zu bieten.

Shooting Star Barry Keoghan („The Banshees of Inisherin“, „Saltburn“, „The Killing of a Sacred Deer”) spielt im Film den Vater von Bailey (Nykiya Adams), die zusammen in einem besetzten Haus nahe London wohnen. Während der Vater damit beschäftigt ist, eine neue Form von Drogen aus Krötenextrakt herzustellen, lernt die junge Bailey den eigenartigen Sonderling Bird (Franz Rogowski) kennenlernen, der ihr Leben auf den Kopf stellt.

Einer der Größten Frankreichs: Jacques Audiard

Der zweite diesjährige Douglas-Sirk-Preisträger, der 72-jährige Jacques Audiard, hat im Melodrama-Bereich diverse Überschneidungen mit dem gebürtig deutschen Namenspatron des Ehrenpreises, Detlef Sierck, der dann in Hollywood eine noch größere Karriere als Douglas Sirk machte. Die melodramatischen Larger-Than-Life-Aspekte in Audiards Werk sind unübersehbar im Gefängnisfilm-Meisterstück „Ein Prophet“ genauso zu finden wie im Liebesdrama „Der Geschmack von Rost und Knochen“ oder im zärtlichen Western „The Sisters Brothers“.

Und auch sein neuestes Werk „Emilia Pérez“, das in Cannes ebenso für das Beste schauspielerische Ensemble (Zoe Saldana, Selena Gomez, Karla Sofía Gascón und Adriana Paz) ausgezeichnet wurde, trägt das Melodram im Herzen. Es ist eine „Show voller Vitalität und Energie, die alle Sinne fesselt“, wie das Filmfest Hamburg selbst richtigerweise festhält. Es geht um einen mexikanischen Drogenbaron, der ein neues Leben anfangen will. Neue Visionen und Wild Bunch Germany bringen „Emilia Pérez“ am 21. November in die deutschen Kinos.

Der Douglas Sirk Preis wird seit dem Jahr 1995 beim Filmfest Hamburg vergeben. Die Auszeichnung ehrt Persönlichkeiten, die sich durch ihre Arbeit um die Filmkultur und Filmbranche verdient gemacht haben. 2023 war die Schauspielerin Sandra Hüller Preisträgerin. Aber die Riege der Prämierten liest sich generell wie ein Who is Who der wichtigsten internationalen Filmpersönlichkeiten: Leos Carax, Nina Hoss, Jafar Panahi, Wim Wenders, Catherine Deneuve, Faith Akin, Tilda Swinton oder David Cronenberg.